Dienstag, 4. April 2017
Vermutungen über das Tauwetter
Es sieht nach Tauwetterpeiode aus, wenn pensionierte Polizeibeamte ihre Erfahrungen über Problemviertelprobleme in Buchform schreiben und publizieren dürfen und sogar so was wie Zeitungen darüber berichten, etwa dies:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/bekenntnisse-eines-beamten-ein-polizist-erzaehlt-was-auf-berlins-strassen-falsch-laeuft/19601938.html#kommentare

Ja, schön wäre es, wenn Glasnost und Perestroika anstünden und nicht nur eine Chruschtschow-Phase bis 24. September.
Freuen wir uns nicht zu früh, hier sind die Gründe, die uns zumindest die Vorfreude verderben sollten.
(1) Wenn ein Zustand beschrieben wird, vor dem zu warnen bisher gefährlich war, ist er noch nicht der Endzustand, sondern im Verschlimmern begriffen.
(2) Die Presse mag sich mit den Büchern beschäftigen, die Politik wird es nicht.
(3) Wenn sich die Presse damit befasst, dann, um die Position zu behalten, darüber zu bestimmen, womit sich befasst wird, und um nicht durch alternative Medien komplett ausgehebelt zu werden.
(4) Auch in der Presse bleibt so etwas folgenlos; eigentlich müsste hier nun der Tagesspiegel all die feuern, die beschönigt haben und verharmlost und damit diesen Zustand mitverursacht, aber die machen weiter.
(5) Wenn pensionierte Polizisten so was dürfen, heißt das nicht, dass alle anderen mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit treten dürfen oder auch nur ihre Meinung im Beisein von Gewerkschaftern äußern.

Dies sind natürlich Mutmaßungsmodelle, es kann natürlich genausogut sein, dass die Presse jetzt umdenkt und der Politik Dampf macht.

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(6) "Schließlich wolle er kein rechter Populist sein oder für einen Polizeistaat plädieren, sondern nur auf die Fehlentwicklungen hinweisen."

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