Tagesschauder

Na, ist das Leitkultur, wenn Schulz fordert, die Deutschlandtürken dürfen sich nicht an der Abstimmung über die Todesstrafe in ihrer Heimat beteiligen? Er hat wirklich „in ihrer Heimat“ gesagt. Eine Fehlleistung zweifellos, denn wenn ihre Kultur die Todesstrafe beinhaltet, dann eben auch hier. Das ist Multikulti-Wirschaffendas. Nur konsequent.
Und neu wäre es überhaupt nicht; wir haben ständig Scharia und Kultur in unserer Justiz und Verwaltung, voller Respekt für die islamische Leitkultur.
Interessant ist nur, dass noch niemand Erdogan gefragt hat, wofür er eigentlich die Todesstrafe will.

Schulz ist nur gegen die Abstimmung, weil er das Ergebnis nicht vermitteln könnte. Er möchte sich und uns die Enttäuschung ersparen.

dann wird er alles vermitteln können.
Aber tatsächlich, er hat irgendwie Angst vor so einer Offenbarung und auch doch davor, dass man vielleicht über zu viel Dialektik stolpern kann.

dann wird noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen und Männer (und auch die übrigen Geschlechter) bitten müssen, über die Todesstrafe abzustimmen. Alle ... aus Solidarität mit jenen, die schon heute darüber abstimmen.

Vielleicht wird wieder mal irgendwo ein Bundespräsident laut nachdenken - natürlich nur ironisch.

Recep Tayyip Erdoğan will womöglich die Todesstrafe, weil ansonsten nicht die Wirtschaftlichkeit des Betriebs der Justizvollzugsanstalten gewahrt werden kann, das von ihm besonders ausgebaute Justizwesen meinend.

Und es darf aus der Sicht von Martin Schulz wohl 'Heimat' geben, für andere als diejenigen, die schon länger in der BRD leben.

Insgesamt bleibt auch die Frage interessant, wie sog. Deutschtürken von der Beteiligung an einer Todesstrafen-Abstimmung abgehalten werden können.
Martin Schulz setzt womöglich darauf, dass diese Frage erst nach der Bundestagswahl gegenständlich wird, Recep Tayyip Erdoğan so nett ist abzuwarten.