Sonntag, 1. Juli 2018
Quasinationalistische Verachtung der benachbarten Nationen
Nationalismus ist das neue Schimpfwort, weil der Nationalstaat überholt sei.
Was denen, die dies im Munde führen, vorschwebt, ist aber nicht, dass die Demokratie die Definition des Staatsvolkes über einen Stamm oder eine Nation von zugehörigen Stämmen überflüssig macht, sondern dass das Volk und die freien Bürger mangels eigenem Staat zu Untertanen eines noch größeren Ganzeren werden, Europa nahleliegenderweise.

Was gegen Nationalismus einzuwenden war, im Unterschied zum Patriotismus, war nicht das Bestehen auf einem Staat mit Grenzen und Staatsvolk, sondern das Bestreben nach Ausdehnung und Überlegenheit über andere Nationen, was man allerdings erst nach einem gelungenen Kampf kritisieren kann. Misstrauen war in der Tat angebracht, wenn der Einzelne für die Nation Opfer bringen sollte. Warum die Opfer für eine entgegenstehende Idee besser sein sollten, wäre ebenso erklärungsbedürftig.

Die Antinationalstaatler sollten ihre Vorstellungen aber zuerst mit den anderen Nationen besprechen. Wenn die das wollen, können sie sich ja einer größeren Vormacht beugen, aber wenn die das nicht wollen, dann, so bemerkt man es schon jetzt, erfahren sie aus unserer Richtung die gleiche Aggressivität und Herabwürdigung ihrer Nationalität wie zu imperialen Zeiten, jetzt eingekleidet in Europäischtümelei.

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Hervorragend präzisiert!
Übrigens, ist was mit Dr. W. passiert?

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Vom
Datenschutz kassiert.

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