Mittwoch, 22. Mai 2024
Lahmer Wahlkampf
Wir hatten schon angesprochen, dass in den aktuellen Wahlkampfpräsenzen am Schirm die Politikkräfte nicht ihre Pseudosphäre verlassen, sie können es nicht, sie würden allen Kontakt mit der umzingelnden Realität als Angriff und Hass und staatsfeindlich empfinden. Sie haben ihre Scheinwelt und keine andere.

Nun versuchen auch einige Neu- und Kleinparteien und Wählerbündnisse, Bürger für was, die Stadt oder das Land oder Gerechtigkeit oder Bürger, sich als Wahlangebot zu zeigen, und da ist leider festzustellen, sie tun es untauglich. Sie versuchen, die Präsentation der Bekannten nachzuahmen, sie denken auch in denselben Kategorien, sie wollen sich positionieren und Zeichen setzen, eigentlich kopieren sie die Kompetenz, am Wahlabend zu sagen, „wir haben es nicht geschafft, mit unseren Themen zu den Menschen vorzudringen“.
Auch sie denken nicht vom Bürger her, sondern von der Politik her, wie diese vorgegaukelt wird.

Da wird etwa, sogar, das Problem gesehen, dass Bürger gar nicht wollen, dass Bürger mehr gefragt werden und die Entscheidungen treffen. Es gebe doch so viele Deppen, sollen denn die bestimmen?
Das Deppenproblem ist tatsächlich immens, aber dann müsste man antworten: Allein diese allgemeine Bürgerbeteiligung bewahrt davor, dass die Deppen an die Macht kommen und ihre Deppenentscheidung mit Gewalt durchdrücken, wollt ihr das?
Es sind immer noch genug, die das wollen, aber die Debatte wäre schon eine andere.
Zum Beispiel.
Die lähmende Politik funktioniert auch durch die Lähmung der Konkurrenz.

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Wenn nicht ...
... die Bürger von den Politikern dort abgeholt würden, wo sie stehen, sondern umgekehrt die Politiker, indem die Bürger tatsächlich gefragt würden, in Form von direkten Abstimmungen auf allen Ebenen, dann, ja dann hätten wir eine Demokratie, die ihren Namen verdiente. Ach, zu viel Konjunktiv!

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