Freitag, 25. November 2016
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Wie schon Homer Simpson sagte, zum Lügen gehören immer zwei, einer der lügt, und einer, der sich anlügen lässt.

Auf WeLT-online stehen nebeneinander drei, ja wie soll man sagen, Nachrichten.
„Dann werden Flüchtlinge Europa überfluten und übernehmen.“ / Nach Ausgangssperre eskaliert Protest in Flüchtlingslager / Flüchtlinge retten Deutschland vor der Rezession.

Was sagt der durchschnittliche Leser, so wie die Mediengruppen und die Politblasen von Maas bis Merkel ihn sich wünschen? „Ich nehme die dritte.“

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Montag, 3. Oktober 2016
Ungeheuerlichkeiten
Im Helldeutschlandfunk hören wir am Telefon einen Historiker für jüngere Geschichte, der erklärt: Migration brachte viel, nur dass Türken wieder weniger Abitur machen, liegt an den Pogromen der frühen Neunziger.
Der Moderator hat nicht auf seinem Zettel stehen nachzufragen: Pogrome? Helfen Sie uns, nicht alle waren in den frühen Neunzigern politisch interessiert und haben das mitgekriegt?
Der Moderator hat also entweder die Pogrome der frühen Neunziger gegen Türken präsent, oder er wagt es nicht nachzufragen, um keinen Dunkelheiten bei den Hörern zu wecken oder sich irgendwie zu positionieren. Geschichte wird immerhin von den Siegern geschrieben, mit denen legt man sich lieber nicht an.

Was sich unter Pogrom subsumieren ließe, war in Rostock. Da ging es aber nicht gegen Türken, sondern Vietnamesen, und die haben sich davon soweit bekannt nicht vom Abitur abhalten lassen.

Nach Köln wäre demnach zu erwarten, dass Frauen nun weniger Abitur machen.

Gibt es auch was Schönes?
Ja, auf Spiegel-online: „Zum Glück gibt's den Islam“, ist eine Kolumne betitelt. „Der Islam wird von seinen Kritikern als barbarisch dargestellt, das Christentum als aufgeklärt. Beides ist falsch. Tatsächlich waren einst die Christen die wahren Barbaren.“

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Freitag, 5. Februar 2016
Nicht alle Lügner lügen immer
Um dem Verdacht der Einflussnahme zu begegnen, bekunden immer mehr Journalisten, noch nie politische Vorgaben bekommen zu haben. Auch Behördenvorsteher schwören auf ihr heiliges Buch, dass es keine Dienstanweisungen für bestimmte Verlautbarungen oder Verschweigbarungen gibt.

Dies mag durchaus der Wahrheit entsprechen, aber eben der Wahrheit, wie sie dargestellt werden soll. Sogar der Informationsminister Steffen Seibert könnte dies über seine Arbeit sagen.

Denn auch hier ist das Entscheidende, was nicht gesagt wird. Diejenigen, die sich damit positionieren, keine Ansagen zu erhalten, sollen doch bitte auch mitteilen, wie sie auf diesen Posten gekommen sind und wo sie sich in fünf Jahren sehen. Nur der Vollständigkeit halber. Denn sonst ist ihr Statement unvollständig.

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Donnerstag, 6. August 2015
Propagandaschau
Tagesschau.de berichtet:

„Psychologen sagen, das Internet sei ein Biotop für Menschen mit Hang zu Hass und Hetze. Das zeigt sich besonders beim Thema Flüchtlinge. Bürger nutzen soziale Netzwerke, um gegen Asylbewerber zu hetzen. Ihnen drohen hohe Geldbußen oder Freiheitsstrafen.“

Müsste es nicht heißen „Das zeige sich besonders“ statt „Das zeigt sich“? So bedeutet es, dass sich besonders bei diesem Thema zeigt, dass Psychologen es sagen. Das ist nicht gemeint, Meinung wird Fakt.
Das war der erste und mildeste Propagandatrick.
Psychologen sagen was, also ist das, worum es geht, ein Fall für die Couch. Denn die meisten werden nicht unterscheiden zwischen Psychologen und Irrenärzten. Psychologen kennen sich mit Statistik aus. Zum Biotop hätte man Biologen fragen müssen, aber es klingt in dem Zusammenhang nach Schlamm und Würmern, nicht nach schützenswerter Landschaft mit Windrädern.
Menschen mit Hang zu Hass und Hetze werden immerhin noch als Menschen bezeichnet. Das einzige, was hier nicht in Relation gestellt wird, ist der Hang zu Hetze und Hass. Was ist das? Etwas, was man gar nicht wissen will, sonst fühlt man sich noch einbezogen. So aber ist die Distanzierung schon vorweggenommen. Anschließend werden sie als Bürger bezeichnet, negativ besetzt.
Und dann werden die Instrumente gezeigt, Geld- oder Freiheitsstrafen. Damit alle wissen, mit wem man es hier zu tun hat.
Die Guten in dem Spiel sind die Herrschenden, die setzen sich für Flüchtlinge, Asylbewerber und Ausländer ein.

Die Herrschenden sind mithin unangreifbar, weil jede Kritik, Sorge, Empörung oder auch Hassreaktion wegen ihrer Herrschaftsanmaßung in das Thema Ausländerfeindlichkeit umgeleitet wird.

Und das auf einer Nachrichtenseite.

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Sonntag, 2. August 2015
Emotionenpresse
Das neue Feindbild heißt besorgter Bürger. Ihm wird unterstellt, sich als besorgt zu tarnen und sich auf ein Bürgerrecht zu berufen, wo er eigentlich nur ungezügelt rassistisch sein will und vom Stammtisch aufgebrochen ist, an dem es auf Dauer zu teuer wird.
Klar, für Bürgersorgen ist kein Platz, dafür ist die Politik da, die sich nicht gern hereinreden lässt.
Die Presse ist für Besorgnisse von Bürgern ebenfalls nicht zuständig, besorgte Bürger zahlen keine Anzeigen, geben keine Pressekonferenzen, nur in Ausnahmefällen, und dann sind sie so gar nicht wie beschrieben, und sie geben schon gar keine Hintergrundgespräche, in denen sich die Journalisten aufgewertet fühlen, weil sie dabei sein dürfen.
So weit ist es verständlich. Erklärungsbedürftig bleibt, wieso die Presse ihnen die rationalen Sorgen nicht einfach zubilligt und anschließend nicht ernstnimmt, sondern stattdessen nur emotionale Trottel beschreibt.
Man könnte annehmen, Richtlinien und Verbote ließen es nicht zu. Dies wäre aber die einfachere Erklärung, der mithin zu misstrauen ist, gegenüber der weniger angenehmen, die bei den Journalisten gar nicht so viel Einsichtsfähigkeit voraussetzt: Sie können Informationen gar nicht mehr anders als emotional verarbeiten. Sie können gar nicht mehr differenziert verstehen. Es geht ihnen gar nicht mehr um das Verständlichmachen, zu dem das Vereinfachen eingesetzt würde, sie erkennen nur, was ins Schema der eigenen Emotionen passt. Und das ist entweder die deckungsgleiche Entsprechung oder der Antagonismus. Also: sie erkennen die eigene verdrängte Feindlichkeit bei den anderen. Gewendeter Rassismus, man sieht die Rassisten, damit man von woanders aus geguckt hat. Man braucht Tabubrecher, um das eigene Tabu zu bestätigen. Also findet man welche, wo man sie kriegen kann.

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