Mittwoch, 1. Juli 2015
Gedankenverbrechen
Begeben wir uns gedanklich in die Zeit der Hexenverfolgung, stellen wir uns vor, jemand sagt: „Satan erscheine, hex-hex!“ Dann fügt er hinzu: „Und jetzt im Ernst, gehen wir in die Kirche.“
Kommen wir ins Dritte Reich, da sagt jemand: „Wir brauchen die Demokratie wie die Luft zum Atmen. Und jetzt im Ernst: Führer befiehl, wir folgen dir.“
Stalinzeit. „Trotzki. Und jetzt im Ernst: Väterchen Stalin.“

Sie alle haben keine Chance, sich auf die humoristische Abschweifung zu berufen. „War ein Witz!“, gilt nicht.
Der Witz ist selbst als Kontrastmittel verpönt. Das Verbrechen besteht darin, den Teufel überhaupt zu denken. Dazu in der Lage zu sein.
Die Totalitarität erträgt keine Freiheit, auch keine zustimmende.

Dass ein Nobelpreisträger abgeschossen wird, ist der Job der totalitären Herrschaftsfrauen.
Aber dass die Presse willig einsteigt, dass ist Verlogenheitsjournalismus.

... link (4 Kommentare)   ... comment