Montag, 3. Juni 2019
Grober Umgang
Schon der zweite Erfolg für Andrea Nahles, ihr Rücktritt, der erste war der Sturz von Müntefering. Jetzt gibt es in der SPD Selbstanklagen, weil man so krass mit ihr umgegangen wäre.
Ja, ist man? Wo denn, gar nichts gehört. Ja, in den Fraktionssitzungen soll es schlimm zugegangen sein, und?
Es ist schon eine Verschiebung ins emotional Leichtere, eine persönliche Krise daraus zu machen. Schlechte Umgangsformen. Letztes Jahr was schlimme Sprache ein Schlagwort. So wird jetzt nicht gerahmt, man würde sich ja auf dieselbe Stufe mit denen stellen, die eine schlimme Sprache verwenden.
Das Zweite, die noch gröbere Frechheit aber ist, wir, das Volk, sollen über die Politiker nicht nur besser denken und reden als die über uns, sondern auch als die übereinander.
Mit welchem Recht wird das verlangt?
Mit dem Recht der Arroganz der Macht.

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Montag, 20. Mai 2019
Nahlesprognose
Heute wollen wir wieder einmal unsere Prognosefähigkeit testen, indem wir eine überprüfbare Prognose abgeben.
Nach den anstehenden Wahlen wird es für die SPD schlecht aussehen, angeblich wird an einem Sturz von Andrea Nahles gearbeitet. Unsere Vorhersage: Den wird sie abwenden.
Sie hat zwanzig Jahre lang nichts weiter gemacht als darauf hinzuarbeiten, SPD-Vorsitzende zu werden, dazu gehört auch, sich gegen solche Fälle zu sichern. Sie hat sich als Vorsitzende dadurch qualifiziert, dass sie "die Partei kennt", so hieß es, und viel mehr muss man auch nicht wissen.
Es gab den Schulz-Effekt, weil Gabriel eine Neuerungsbereitschaft signalisiert hatte. Dann der Absturz. Jetzt ein noch weiteres Sinken. Eigentlich müsste Nahles zurückziehen, aber das wird sie nicht.
Auf keinen Fall kann ein Mann ihr nachfolgen, das geht nun gar nicht.
Wir werden sehen.

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Montag, 11. Februar 2019
Der Friedrich Merz der SPD
So wird Sigmar Gabriel in den Medien genannt, in manchen, und es ist wohl nicht nur dem journalistischen Bedürfnis geschuldet, bei der Wahl zwischen zwei Gedanken sich für den einfacheren zu entscheiden, dass ein Vergleich gezogen wird mit was, das man schon kennt. Es kann ja zutreffen, und was heißt das dann?
Dass einer als Pseudokonkurrenz hervorgezogen wird, durch dessen Nichtannahme die Parteichefin erst einmal Ruhe hat.
Das war Merz nicht von vornherein, aber in der gesamten Story, wie sie ausgegangen ist. Es kann gut sein, dass die SPD daraus gelernt hat und gesagt: So was brauchen wir jetzt auch, kann irgendjemand von früher irgendeinen anderen von früher als Konkurrenz präsentieren?
Das sind die Bauernschlauheiten, die man der SPD noch zutrauen darf.

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Donnerstag, 28. September 2017
Nahlesplan
Was an der Nahles-Lösung verwundern und beunruhigen sollte, ist: Das kann doch nicht alles sein? Die SPD glaubt doch nicht ernsthaft, auch wenn die Presse Nahles hochschreibt, dass mit ihr die SPD irgendwas erreicht, das als Gewinn gedeutet werden könnte?

Das heißt nun, weder Nahles noch die SPD werden sich darum scheren, beim Wahlvolk anzukommen. Um das geht es nicht mehr.
Worum dann, und wie soll es vollzogen werden?

Man wird dafür sorgen, die Machtgrundlage noch weniger auf Wahlergebnisse zu stellen.

Es wird in die Fresse geben.

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