Montag, 3. Juni 2019
Grober Umgang
Schon der zweite Erfolg für Andrea Nahles, ihr Rücktritt, der erste war der Sturz von Müntefering. Jetzt gibt es in der SPD Selbstanklagen, weil man so krass mit ihr umgegangen wäre.
Ja, ist man? Wo denn, gar nichts gehört. Ja, in den Fraktionssitzungen soll es schlimm zugegangen sein, und?
Es ist schon eine Verschiebung ins emotional Leichtere, eine persönliche Krise daraus zu machen. Schlechte Umgangsformen. Letztes Jahr was schlimme Sprache ein Schlagwort. So wird jetzt nicht gerahmt, man würde sich ja auf dieselbe Stufe mit denen stellen, die eine schlimme Sprache verwenden.
Das Zweite, die noch gröbere Frechheit aber ist, wir, das Volk, sollen über die Politiker nicht nur besser denken und reden als die über uns, sondern auch als die übereinander.
Mit welchem Recht wird das verlangt?
Mit dem Recht der Arroganz der Macht.

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Wäre Nahles dediziert-dezidiert für originäre sozialdemokratische Position eingetreten, hätte ihre Amtszeit nicht 14 Monate gewährt.
Die bundesdeutsche SPD ist schizophren und sie kann aus der Falle, die darin besteht nicht mehr die sozusagen kleinen Leute zu vertreten, aber doch so-o fortschrittlich / ökologistisch zu sein, nicht heraus.
Der Scholzomat hat wohl mittlerweile die ihm angetragene Nachfolgeschaft kühl abgelehnt.
Denn der weiß um die hier skizzierte Falle und dass die SPD so, wie zurzeit geübt, allerdings dem politischen Tagesgeschäft fast zwingend geschuldet, verloren ist.

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