Mittwoch, 17. Dezember 2014
Selbstauskunft
Ist es wirklich immer so, dass die öffentlichen Aussagen immer direkt anwendbar sind auf die, die sie äußern?
Es steht zu befürchten, dass es wirklich immer so einfach ist. Dieses Modell liefert zumindest die beste Erklärung.

NRW-Innenminister Jäger hat verlautbart, die Demonstranten sind nicht alle rechtsradikal, aber die Anführer sind es.
Solche Aussagen sind nicht zu ignorieren, denn sie sagen, allesamt, etwas über denjenigen aus, der sie tätigt. Dass Leute einen Anführer haben, brauchen und wollen, darauf muss man erst einmal kommen. Für die Herrschenden aber eine Selbstverständlichkeit. Ihr Feindbild ist der selbstständig denkende Bürger, der aus seiner Beurteilung der Situation zu einer Meinung gelangt. Sie sehen die Menschen als Masse, auf deren Kosten sie leben, und können nicht zulassen, dass die Einzelnen etwas wollen. Deshalb können sie die Demonstrationen nur so verstehen, dass die Leute ausgenutzt werden, so wie die Herrschenden es selbst unternehmen.

Dass es Ängste sein sollen, die die Bürger antreiben, so was vermutet, wer seiner Sache selbst nicht sicher ist.

Die Presse berichtet von dumpfer latenter Aggressivität bei den Demonstranten. Bei anderen wäre man über die Friedlichkeit der Demonstration begeistert.
Wie aber fühlt ein Journalist eine dumpfe latente Aggressivität, von der er berichtet?
Es muss sich um die eigene handeln.

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