Donnerstag, 2. März 2017
Kulturhoheit
Es wäre ein sehr diffiziler Gedanke, mit dem man in einer Debatte die Grünlichen, die an der Existenz von Volk und Nationalstaat zweifeln, konfrontieren würde, wenn man ihnen mitteilte: Der Nationalstaat ist das, wovon ihr bezahlt werdet. Das Volk ist das, wo euer Geld herkommt. Das würden sie nicht verstehen, das wäre unpolitisch argumentiert.
In die politische Sphäre würde vordringen, wenn man auf deren gern vorgebrachte Darstellung der europäischen Jugend, für die es keine Schranken zum Studieren und Arbeiten gibt, kontern würde: Ja, schön ist das, würde aber dafür sprechen, die Schulpolitik nicht in der Hand der Bundesländer zu belassen, sondern mindestens bundeseinheitliche Standards und Lernvorgaben zu errichten. Im ersten Schreck kommt dann „Kulturhoheit der Länder“, dann käme Gestammel von guten Schritten der Vereinheitlichung bei Inklusion und Integrationsklassen.
Kulturhoheit der Länder, ach ne. Und das im Zusammenhang mit Volk und Nation, eben erst als überwunden deklariert, das zu evozieren wäre schon ein Spaß.
Warum macht das niemand?
Weil wir kein demokratisches Forum haben, in dem das stattfinden könnte.

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