Donnerstag, 20. September 2018
Meinungssieg
Manche halten Seehofers Vorgehen für geschickt in Hinblick darauf, der SPD die Nase zu zeigen, die sich ja nun wirklich echauffiert, die SPD, nicht die Nase. So läuft das, die SPD verlangt was und kriegt es, die Kanzlerin stellt es als ihre Entscheidung dar, Seehofer gibt einen Nachtritt, und die SPD hat überhaupt nichts gekonnt.
Ja, früher wäre Seehofer hier als lachender Minderverlierer angesehen worden.
Aber die Lage wird in der Presse bewertet, und da ist es so, dass ein umstrittener untragbarer Verfassungsschutzchef längst hätte gehen müssen und auch noch für seine Unfähigkeit befördert wird. So bleibt es im Gedächtnis. Der hat sich nach den Vorfällen in Chemnitz unhaltbar geäußert.
Und seht, das passiert. So lautet die Botschaft. Wer der Presse nicht glaubt, ist unhaltbar, ihr Leute, glaubt bloß nicht, dass ihr auch befördert würdet. Das passiert nur denen, auf die ihr zu Recht wütend seid.
Das ist es, was ankommt, ohne dass man der Presse etwas glauben würde und ohne dass man sie überhaupt nur lesen oder die Medien konsumieren müsste.
Die herrschende Meinung hat gesiegt.

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