Dienstag, 15. Januar 2019
Die Sache mit der Meinungsfreiheit
Unser Freund Stanislaw Lem bemerkte schon vor vierzig Jahren, dass in Ländern, in denen die Zeitungen mit Übeln gefüllt sind, man eher einen Diamanten auf der Straße findet als zu sehen kriegt, wie jemand in Handschellen abgeführt wird, hingegen da, wo die Zeitungen zur Teilnahme am allgemeinen Glück aufrufen, man vorsichtig zu sein hat.
So ist es aktuell mit der Meinungsfreiheit; wer sagt, es gibt keine, meint nicht, es gibt gar keine, sondern sie wird nicht respektiert, und dies aus Machtkalkül.
Ja sicher, wenn man sagt, was man angeblich nicht sagen darf, hat man es gerade gemacht. Die einfache Frage ist: Wird eine Meinung genauso behandelt wie die gegenteilige?

Wird sie nicht, sie wird unter parteipolitischen Aspekten – mit aus dem kriegerisch-militärischen Bereich genommenen Metaphern – bewertet; wem nützt sie, dem Hof oder den anderen?

Und dies ist einer Demokratie unwürdig.

Hinzu kommt, dass die Meinung, die nicht passt, gar nicht mehr als solche, als eine von einem denkenden Wesen gebildete, aufgenommen wird, sondern als Gedankengut, als Emotion, als Angriff oder Benutzung unerlaubter Wörter.

Und weil die Leute, die dies tun, nichts dabei finden und sich damit im Recht fühlen, darum beschädigen sie die Meinungsfreiheit.

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