Mittwoch, 3. August 2016
Der Führer schützt das Recht
Der Menschenrechtsmann des türkischen Parlaments sagt im Deutschlandfunk, jeder Staat hätte so reagieren müssen, das ist eine Ausnahmesituation und so. Das wäre alles ganz schlimm gekommen bei gelungenem Putsch, man musste sich verteidigen. Anderes ist von Türken überhaupt nicht zu hören, aus gutem Grund. Sie denken es wirklich, denn etwas anderes zu denken, wäre gefährlich. Auch das darf man lieber nicht wissen.
Das gibt einen Ausblick darauf, wie es bei uns sein wird.
Es ist so absehbar, gerade weil es alle für unmöglich halten. Es war aber schon mehrmals möglich und bleibt es.
Seltsam, wie wenig die Freiheit geschätzt wird; sie verlangt es nicht. Eben weil die Demokratie die Gesellschaft mündiger Bürger ist, wird das, was sie bewirkt, für normal, selbstverständlich und unabänderlich gehalten, dabei bietet ein Feudalsystem oder eine Despotie nichts Besseres, nur dasselbe als Privileg für die Besseren.
Allerdings wird man bei uns nicht mit Rettung der Demokratie argumentieren können, die Demokratie ist schon zur Phrase verkommen und wird gar nicht mehr geschätzt. Der Staat schützt das Recht, so wird es heißen.

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Dienstag, 2. August 2016
Steinmeierstunde
Steinmeier hat wieder vor Eskalation gewarnt, wie er es immer tut, nur diesmal hier zu Hause. Normalerweise fliegt er in entlegene Gegenden, um die dortigen Konfliktparteien zur Mäßigung aufzurufen und vor den Folgen einer weiteren Eskalation zu warnen. Der deutsche Außenminister kann natürlich nicht sich selbst in die Konflikte einmischen, nur vermitteln.
Aber jetzt geht es um Deutschland und Türkei, das ist seine Kompetenz. Wenn er was drauf hat und wirklich der Diplomatie den Vorrang gibt, dann warnt er nicht nur vor Eskalation, dann verhindert er sie.
Das wollen wir jetzt mal sehen.
Wenn er das schafft, wird er überall als Vermittler gerufen.
Wenn er es nicht schafft, muss er konsquenterweise künftig still sein.

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Montag, 1. August 2016
Postbaptistisches Belastungssyndrom
Er lese, sagte der Papst, jeden Tag in der Zeitung von Gewalttaten durch katholisch getaufte Menschen, rede deshalb aber nicht von katholischer Gewaltkriminalität.

Nicht so eilig, Pontifex, hiergeblieben. Ein paar Kleinigkeiten wären da noch.
Klar, so eine Taufe kann traumatisieren. Berufen sich die katholischen Gewalttäter auf ihren Religionsgründer? Werden sie vielleicht sogar durch namhafte katholische Wortführer dazu angetrieben? Verspricht ihnen der Katholizismus dafür eine Belohnung? Werden sie im katholischen Milieu dafür gefeiert? Haben sie sich durch katholische Vorbilder leiten lassen? Haben sie mangelndes Unrechtsbewusstsein durch die katholische Schulung? Gelten Rechte eines anderen Menschen ohnehin nur dann, wenn er auch Katholik ist? Werden sie in der Beichte darüber informiert, dass sie einen göttlichen Willen vollziehen und nicht sie gemordet haben, sondern dass Gott getötet hat?

Ja?

Tja dann, Papsti, bist du der Boss eines gewaltkriminellen Katholizismus.

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Sonntag, 31. Juli 2016
Die Sprache des Grünen Reiches: Bashing
Auf heute.de analysiert ein Türkeiexperte, dass die Begeisterung für Erdogan bei den Türken in Deutschland ein Ergebnis mangelnder Wertschätzung und des Türkei-Bashings in den Medien ist.
Dagegen lässt sich gar nichts erwidern. Indiskutables kann man nicht intellektuell verarbeiten.
Bashing ist das Wort, das benutzt wird, um eine verbale Angriffssituation zu behaupten, ohne sie begründen zu müssen. Es kommt nämlich niemand, dem das Bashing unterstellt wird, mit der Entgegnung: Moment, ich bashe nicht, falls Sie mich gemeint haben, ich habe kritisiert oder Argumente vorgebracht und zwar die folgenden. Dann hätte derjenige sich dadurch erst des Bashings überführt.
Bashen, das tun immer die anderen. Die tragen die Schuld, und das ist wieder angenehm. Man möchte sich ja nicht exponieren. Und auch damit bestätigt man die Behauptung als wahr und gegeben, nur dass man selbst eben nicht zu den ganz Üblen gehört.
Und alle halten sich zurück oder verstehen die Botschaft, dass sie es lieber tun.
Man will nicht gemeint sein.
Und deshalb nichts meinen.

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Samstag, 30. Juli 2016
Realsozialismus
Sahra Wagenknecht konterte, links sein heiße nicht, Probleme zu verschweigen.
Eigentlich schon, zumindest die selbstverursachten.
Manche verbinden Hoffnung damit, wenn sogar die Fraktionschefin der Linkspartei Realismus einfließen lässt. Aber, Vorsicht Spoiler!, gleich wird die Freude verdorben.
Sahra Wagenknecht ist nicht links, sie ist Kommunist.
Linken geht es um Ideologie, Kommunisten um Macht. Das kann miteinander einhergehen, kann aber auch sich ausschließen.
Die Linksrassisten wollen ihre Ideologie vom auswärtigen Überkollektiv aufrechterhalten, koste es, was sie wollen. Die kommunistische Sahra Wagenknecht sieht sehr deutlich, dass man sich dann die Herrschaft abschminken kann. Mit diesen Massen ist kein Staat zu machen, jedenfalls kein eigener, und den benötigt man zur Herrschaft. Steht die Ideologie im Wege, wird sie beiseitegewischt. Die Macht muss real sein, nicht eine moralische Rhetorik.
Kommunismus ist nicht multikulturell, nicht bunt und nicht vielfältig.
Immerhin, Kommunismus ist vorzuziehen.

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Freitag, 29. Juli 2016
Die Vermaasung der Welt
Manchmal mogelt sich in das Merkelgewäsch eine Aussage.

Es wäre zu viel verlangt und es wären zu hohe Erwartungen gewesen, wenn man damit gerechnet hat, dass die Kanzlerin in der Bundespressekonferenz sagt: "Tut mir leid, Jungs, war nur so eine Idee von mir.“ Man kann schon froh sein und es für Reste an Rationalität halten, dass sie aus ihrer Sicht schlüssig vorbringt, dass wir ja alle noch da sind und es mithin geschafft haben. Eine andere Entscheidung hätte andere Probleme gemacht – wer wollte das bestreiten. Details machen ein Problem nicht gerade leichter – auch hier hat die Regierungschefin den Journalisten etwas voraus.
Ob sie die Schuld an der AfD habe? Kann nicht sein, die ist eurokritisch gestartet, und jetzt gehe es darum, mit Taten die Wähler wieder zu den Parteien zurückzuholen, die, ja die was? Was kommt jetzt? Demokratisch sind? Gemäßigt sind? Nein: die jetzt im Bundestag sind.

Das wären Union, SPD, Grüne und Linke.
Es ist ja verständlich, dass die Kanzlerin für sich und ihre potentiellen Koalitionspartner wirbt. Aber Taten zu unternehmen, damit die Wähler ihre Wahlentscheidung auf die gerade im Bundestag sitzenden Parteien beschränken, den etablierten Parteien Bestandsschutz zu geben, dafür ist die Regierung nicht da.

Der demokratischen Presse ist das nicht aufgefallen, sie findet wohl auch nichts dabei.

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Donnerstag, 28. Juli 2016
Gefährlicher Trump
Die Ablehnung, die dem Kandidaten Trump hierzulande entgegenschlägt, ist die Angst: Da könnte ja jeder kommen.
Sicher, ohne Geld braucht man nicht anzufangen, aber die Präsidentschaft kaufen lässt sich letztlich doch nicht.
Dass jeder kommen könnte, ist nun gerade das, was die Demokratie ausmacht. Die Amtsträger haben ein Mandat, keine Herrschaftsmacht. Sollte so sein. Eine Gesellschaft ist umso stärker, je mehr Eigenverantwortung der Einzelne innehat, und umso besser wird sie sich fortentwickeln, unabhängig davon, auf welchem Entwicklungsstand sie sich befindet.
Die gegenläufige Tendenz ist die Ausweitung der staatlichen Blase. Je größer sie wird, desto hemmender wirkt sie, diesen Effekt beobachten wir sowohl in Deutschland als auch in der EU. Je mehr Leute zum Staat wollen, desto inkompetenter wird der Staat, doch schrumpfen kann er nicht, die Herrschaft muss neu begründet werden. Dies ist die Entstehung der politischen Korrektheit. Die Maßnahmen zu ihrer Durchsetzung müssen ausgeweitet werden, um die Herrschaft zu stützen, die sich auf die gerade aktuelle Moral beruft. Nur die Bolschewisten brauchen den Bolschewismus, aber alle sollen ihn brauchen müssen. Weder Maas noch Kahane dürften und könnten was gegen Hass ausrichten, aber sie geben sich die Legitimität, um sich im Amt zu halten. Mehr ist es nicht.
Einen US-Präsidenten, der sich nicht darum schert, empfinden sie mit Recht als Bedrohung. Er könnte die Blase platzen lassen.

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Mittwoch, 27. Juli 2016
Der Trick mit dem Risiko
Soweit uns bekannt ist, hat noch kein Experte empfohlen, sich von vereinzelten Schneefällen nicht verrückt machen zu lassen und weiterhin mit Sommerreifen zu fahren oder weiterhin auch mal im Wald ein paar vielfältige Pilze auszuprobieren, da das Risiko, dem man sich aussetzt, äußerst gering sei.

Risiko nicht zu überschätzen, ist durchaus angebracht, aber nur, wenn man die angemessenen Sicherheitsvorkehrungen trifft, und weiterzumachen wie bisher, ist vertretbar, besonders wenn einem nichts Besseres einfällt.
Es ist nur so: Um das Risiko geht es gar nicht vorrangig. Auf das Risiko und seine relative Vernachlässigbarkeit abzustellen, ist ein propagandataktischer Trick.

Es geht, wie zumeist, um die Freiheit und ihre Einschränkung und um die Anmaßung illegitimer Herrschaft. Weiterzumachen wie bisher bedeutet eben auch, nicht die Politik zu hinterfragen, nicht die Herrschenden zu kritisieren.
Es bedeutet, sich weiter zu ducken.
Es bedeutet, den Herrschenden bei der Islamisierung und der Abschaffung von Bildung und Recht nicht einmal zuzuschauen.
Auch wenn das Risiko, selbst betroffen zu sein, sich immer noch im niedrigen Bereich bewegt, hat die Gesellschaft insgesamt aufgehört, demokratisch zu sein und aus mündigen Bürgern zu bestehen.

Vor zehn Jahren meinte Schäuble, eigentlich müssten nun alle Zeitungen Mohammed-Karikaturen drucken. Das wäre das Richtige gewesen. Allerdings war er da Innenminister, als Finanzminister sagt er so was nicht mehr.

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Dienstag, 26. Juli 2016
Volkes Stimmen
In der Sendung „kontrovers“ im Deutschlandfunk können Hörer anrufen, und manchmal kommen sie auch zu Wort. In der letzten Sendung ging es um die Aktualitäten, Integrationsamok und Depressionsgesellschaft und Willkommenskult trotz Terror. Hörermeinungen können mitunter ein Licht auf die Verbreitung der Ansichten sein, die zu den Medien passen.
Einer sagte, er sei zu einhundert Prozent sicher, nicht Terroranschlagsopfer zu werden, die Wahrscheinlichkeit ist fast null.
Da hat er Recht, nur sieht man hieran die dissoziative Wirkung des Terrors. Er kann ganz und gar nicht sicher sein, dass bis zum Abend nicht jemand anderes zum Terroropfer wird, aber das scheint ihn nicht zu interessieren.
Eine Frau meinte, die Neuankömmlinge haben doch hier schon Landsleute, die länger hier sind und die sich um sie kümmern könnten, das kann man doch organisieren, dass die Leute aus den Herkunftsländern die neuen betreuen.
Das ist national gedacht. Na hoppla. Völkisches Gedankengut, Volksgemeinschaft und so. Hier projiziert sie die Erwartung, wie es wäre, wenn Deutsche oder Tschechen oder Japaner im Ausland wären und sich zu einer Community zusammenschlössen. Mit Syrern oder Irakern läuft das so nicht. „Was, auch aus Syrien? He, ein Landsmann hier!“ nein, da ginge es darum, welchem Clan man entstammt, welche Position man innehat und, ja, welcher religiösen Sekte man angehört. Wenn’s passt, kann der Neuankömmling dem alten Herren dienen. Wie bei den Burschenschaften, nur ohne Bildung. Und gegen die anderen sind sie allesamt, das vereint.
Dass es nicht geht, heißt natürlich nicht, dass es nicht gemacht wird. Ein Generationenvertrag bei der Integration, damit wird bestimmt jemand in die nächste Wahl gehen.

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Montag, 25. Juli 2016
Kleinkriminalität
Zum Täterprofil gehört mittlerweile neben der psychiatrischen Behandlung, als Kleinkrimineller aufgefallen zu sein. Bei nicht wenigen der Zuschauer im grünen Reich löst dies einen Affekt von Sympathie aus. Kleinkrimineller, süß, vielleicht hat man sogar bei dem mal was gekauft, schlägt sich halt durch in dieser reichen Gesellschaft und ist wenigstens kein Banker.
Kleinkriminalität, das ist ein verharmlosender Begriff, der gerade die kriminelle Energie verschleiern soll. Auch ein kleiner Gangster wäre gerne größer.

Auch dass er in Behandlung war, wird gern als entlastendes Moment genommen, Burn-out kennen wir schließlich alle, und wer verzweifelt da nicht. Dabei ist die Behandlung gerade ein Zeichen der Gesellschaft an ihn, dass er zählt und wichtig ist und was noch. Die Einkünfte aus Kleinkriminalität werden ja wohl nicht zum Bezahlen als Privatpatient gereicht haben. Hier wäre also ein weiteres Indiz zur persönlichen Verantwortung, Schuld und Vorwerfbarkeit, es sei denn, die Behandlungen sind so inkompetent und nutzlos, dass man sie lieber bleiben ließe.

Asyl oder Duldungsstatus, noch wo was, das als Entschuldigung durchgeht, obwohl es ein Grund mehr sein müsste, den Staat, das Land und seine Bürger zu achten.

Doch das wird von der Staatskaste weder verlangt noch selbst praktiziert. Woher soll es also kommen.
Die können wirklich nichts dafür.

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Sonntag, 24. Juli 2016
Urbantragik
In der DLF-Sendung „Klassik, Pop etc.“ war der mit politischer Korrektheit reich gewordene Kabarettist Urban Priol dran, der sich, selbstverständlich, einen Seitenhieb nicht verkneifen konnte; er habe vor vierzig Jahren mit Kabarett angefangen wegen solcher Leute, „wie ich sie jetzt in der AfD wieder sehe“.

Das ist Tragik. Und zwar echte, dramatische Tragik, nicht einfach eine Bedauerlichkeit. Zur Tragik gehört die Hybris. Sich was drauf einbilden, gegen die anzukabarettieren, die ihm nicht passen.

Und dann der Fall, hier die Ironie der Geschichte, dass wegen solchen Leuten wie ihm die AfD gewählt wird.

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Samstag, 23. Juli 2016
Deeskalation
Da ging kürzlich dieses Foto durch die sozialen Bildschirme, auf der einen Seite zugerüstete Polizei, auf der anderen Seite eine Frau. Interpretiert wird die Szene als mutige Frau, die sich ihnen in den Weg stellt und einer schwerbewaffneten Truppe trotzt. Doch das Foto zeigt etwas anderes, nämlich eine friedliche Polizei und eine, die das ausnutzt. Dramaturgisch werden die Figuren durch ihr Gegenüber beschrieben.

Im DLF-Radio hieß es bezüglich München, man habe zuerst leicht geschützte Polizisten gesehen, das sei eben so, zuerst gehen die Polizisten unter hohem persönlichen Risiko auf eventuelle Amok- oder Terrorschützen zu.

Kann man so machen, aber dann sollte man konsequenterweise nicht mit Polizei starten, sondern zuerst eine Brigade Integrationsbeauftragter und Bundestagsvizepräsidentinnen in die Frustzone schicken.

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Freitag, 22. Juli 2016
So viel zur Reformierbarkeit des Islam
Die Parallelen zu den Reformbemühungen und den Reformern des Sozialismus zeigen sich. Nicht einmal Gorbi wollte den Sozialismus stürzen, er wollte, wie auch Andropow, Dubcek, Havemann, eine menschenfreundliche Version, damit er fortbestehen kann.
In Diktaturen ist man für Nuancen dankbar, eine kommode Diktatur zieht man immer der massenmörderischen vor.
Für Experten: Gülen lässt sich wohl am ehesten mit Bucharin vergleichen.
Gülen ist Islamist, der den Islam mit moderner Bildung und Demokratie vereinbaren wollte, wobei die menschenfreundliche Intention nicht bezweifelt werden muss. Hätte er statt Erdogan die Macht, und die braucht er, wäre die Türkei so, wie man schon die ganze Zeit gedacht hat, wie sie wäre.
Aber: hat er nicht. Ob die Menschenfreundlichkeit den Islam gerettet hätte, das ist, was bezweifelt werden muss, das muss uns aber nicht interessieren. Die Grauen Wölfe sind nicht die Seniorenorganisation, sondern die Jugendorganisation, soll das für die eine gute Nachricht sein, sich bilden zu müssen? Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung braucht fürs Geschäft mehr den Musliminnen-Markt als den Arbeitsmarkt, was soll die der Demokratie abgewinnen?
Die Säuberungen nimmt übrigens nicht Erdogan persönlich vor, er hat eine ganze Menge Leute, die auf Beförderung warten oder die gesagt kriegen wollen, dass sie keine Bildung und keine Demokratie brauchen, um eine Frau einzuwickeln.
Die Erdofa demonstriert gegen Bildung und Demokratie und Frauenrechte.
Erdogan ist der Retter des Islam.

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Donnerstag, 21. Juli 2016
Merkel hat mitgesäubert
Erdogan mit dem Ende der Beitrittsverhandlungen zu drohen, heißt für ihn nichts anderes als: Weitermachen!
Möglich, dass Erdogan auch ohne die merkelsche Ziegenpolitik so agiert hätte, wie er es tat und tut, unbestreitbar ist aber, dass sie ihn darin bestärkt und bestätigt hat.

Der Ausnahmezustand ist sein Wunschzustand, man hätte es wissen können, weil man es gesagt gekriegt hat, aber nicht wissen wollte. In einer Redesendung auf Phoenix vor zwei Jahren sagten die Experten, bald sei Erdogan gemäßigt, denn als Präsident habe er nur repräsentative Funktionen. Necla Kelek musste sagen: Dann wird er die Verfassung ändern.

Der Diktator diktiert sich selbst, auch eine unpersonifizierte Diktatur wie die politische Korrektheit diktiert sich selbst, so wie wenn sich ein Prophet selbst prophezeit. Das Angebot an die Gefolgschaft ist Aufwertung. Sowohl gefühlt, man hat das Recht, sich besser und überlegen vorzukommen durch Identifikation mit dem Führer, und darf eine sexuelle Dominanz über die Frauen beanspruchen, als auch real durch die Beförderung auf die Stellen, die durch die Säuberung freigeworden sind. Die Säuberung bedeutet Platz schaffen für die Gefolgschaft – nicht, damit wichtige Funktionen mit ihr besetzt sind, sondern weil sie dafür Folgschaft geleistet hat.

Bei uns glaubt man, dies mit der Schaffung von noch mehr Stellen kanalisieren zu können.

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