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Dienstag, 9. August 2016
Antidiskriminierungsopfer
tagesschauder, 13:12h
Mit Antidiskriminierung und Gleichstellung kann man reich werden, besonders gemessen an der Leistung. Manche fragen sich, warum das mit der Antidiskriminierung überhaupt funktioniert. Aber eben nur wenige.
Die Mehrheit fühlt sich durch die Vorschriften nicht betroffen; man vermietet nicht oder hat keine Führungspositionen zu vergeben und schon gar keine in Aussicht. Man fühlt sich schon einmal sowieso benachteiligt und identifiziert sich mit den Benachteiligten, so dass man, auch wenn man selbst nichts davon hat, Bevorzugungsquoten ganz in Ordnung findet.
Vordergründig wirkt es entlastend, dass nicht der beste Mieter die Wohnung kriegt oder der kompetenteste Jobbewerber den Job. So ist es viel gemütlicher. Dass man gedemütigt wird, weil man nicht mehr auf eigene Kräfte vertrauen soll, merkt man schon nicht mehr.
Es gibt Profiteure, zufälligerweise wieder die herrschende Kaste. Die Elite soll sich auch nicht mehr durch ihre Kompetenz beweisen, durch die Verantwortung, für die sie bezahlt wird, auch sie ist entlastet, und an die Spitzenpositionen oder Positionen überhaupt kommen die Gemeinsten und Niedrigsten. Nicht über die Quote, sondern den Einsatz für Quote, Welt und Gerechtigkeit.
Die Mehrheit fühlt sich durch die Vorschriften nicht betroffen; man vermietet nicht oder hat keine Führungspositionen zu vergeben und schon gar keine in Aussicht. Man fühlt sich schon einmal sowieso benachteiligt und identifiziert sich mit den Benachteiligten, so dass man, auch wenn man selbst nichts davon hat, Bevorzugungsquoten ganz in Ordnung findet.
Vordergründig wirkt es entlastend, dass nicht der beste Mieter die Wohnung kriegt oder der kompetenteste Jobbewerber den Job. So ist es viel gemütlicher. Dass man gedemütigt wird, weil man nicht mehr auf eigene Kräfte vertrauen soll, merkt man schon nicht mehr.
Es gibt Profiteure, zufälligerweise wieder die herrschende Kaste. Die Elite soll sich auch nicht mehr durch ihre Kompetenz beweisen, durch die Verantwortung, für die sie bezahlt wird, auch sie ist entlastet, und an die Spitzenpositionen oder Positionen überhaupt kommen die Gemeinsten und Niedrigsten. Nicht über die Quote, sondern den Einsatz für Quote, Welt und Gerechtigkeit.
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Montag, 8. August 2016
Wiedereinführung der Todesstrafe
tagesschauder, 13:02h
Der Durchschnittsgründeutsche sagt sich, „ich gehöre ja nicht zur Gülenbewegung, das betrifft mich nicht, aber ich bin natürlich grundsätzlich gegen Todesstrafe.“ Und in der Übergangszeit, bis es heißt, Todesstrafe gibt es auch in den USA und mit denen machen wir ein Freihandelsabkommen und dürfen die Türkei nicht benachteiligen, so lange sagt man sich, es ist ja gar nicht das Volk, das die Todesstrafe will, nur dessen Führer.
Der nun wird immer beliebter, je despotischer er wird. Seine Gefolgschaft will einen Führer, der tötet, um selbst töten zu dürfen. Der Führer sorgt dafür, dass man sich wieder stolz fühlt. Das verspricht er, und das hält er.
Es wird nachrangig sein, dass bei uns das Grundgesetz die Todesstrafe für abgeschafft hält. Das gilt nur dort, wo das Grundgesetz gilt. Es garantiert überdies nur, dass die Hinrichtungen keine formalen Vollstreckungen eines Todesurteils sein werden.
Wir können nur gespannt sein, was unseren willigen Helfern dazu einfallen wird. Vermutlich, dass die Vollstrecker frustriert über unser Rechtssystem sind, das sich nicht integriert hat.
Der nun wird immer beliebter, je despotischer er wird. Seine Gefolgschaft will einen Führer, der tötet, um selbst töten zu dürfen. Der Führer sorgt dafür, dass man sich wieder stolz fühlt. Das verspricht er, und das hält er.
Es wird nachrangig sein, dass bei uns das Grundgesetz die Todesstrafe für abgeschafft hält. Das gilt nur dort, wo das Grundgesetz gilt. Es garantiert überdies nur, dass die Hinrichtungen keine formalen Vollstreckungen eines Todesurteils sein werden.
Wir können nur gespannt sein, was unseren willigen Helfern dazu einfallen wird. Vermutlich, dass die Vollstrecker frustriert über unser Rechtssystem sind, das sich nicht integriert hat.
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Sonntag, 7. August 2016
Namensmissbrauch
tagesschauder, 13:07h
Günther Jauch konnte nicht ahnen, dass daraus die Maasistasi würde, als er die Gründung der Stiftung gegen Rassismus öffentlich unterstützte. Ein junger Afrikaner, so erzählte er in Spots, kam nach Deutschland auf der Suche nach einem besseren Leben, gründete eine Familie und wurde aus rassistischen Motiven von, wie wir jetzt annehmen, verwirrten Einzeltätern, ermordet.
Die Stiftung, die mittlerweile nach Ansicht vieler diesen Namen in den Schmutz zieht, müsste eigentlich zu PR-Zwecken an den Gründungsmythos erinnern. Vielleicht ist man nicht so flexibel, vielleicht kommt es später. Denkbar ist allerdings, dass man professionellerweise darauf verzichtet. Nicht, weil man es schon nicht mehr nötig hat oder weil Defensive nicht zur Kernkompetenz gehört, sondern weil man gerade vermeiden möchte, die Diskrepanz zum Geschäft offenkundig werden zu lassen.
Denn dafür, was die Stiftung treibt, ist der junge Mann sicherlich nicht nach Deutschland gekommen, sondern wollte in einem freien Land leben, vermuten wir jetzt mal.
Desweiteren würde die Verurteilung der Mörder ins Blickfeld rücken, die nicht wegen Mordes drangekriegt wurden – nach damaliger Relation war das Urteil äußerst milde und nach heutiger eher hart, jedenfalls unter Außerachtlassung der Rassefragen.
Damals konnte Günther Jauch davon nichts ahnen. Heute ist die Lage so, dass er könnte, aber es lieber unterlässt.
Die Stiftung, die mittlerweile nach Ansicht vieler diesen Namen in den Schmutz zieht, müsste eigentlich zu PR-Zwecken an den Gründungsmythos erinnern. Vielleicht ist man nicht so flexibel, vielleicht kommt es später. Denkbar ist allerdings, dass man professionellerweise darauf verzichtet. Nicht, weil man es schon nicht mehr nötig hat oder weil Defensive nicht zur Kernkompetenz gehört, sondern weil man gerade vermeiden möchte, die Diskrepanz zum Geschäft offenkundig werden zu lassen.
Denn dafür, was die Stiftung treibt, ist der junge Mann sicherlich nicht nach Deutschland gekommen, sondern wollte in einem freien Land leben, vermuten wir jetzt mal.
Desweiteren würde die Verurteilung der Mörder ins Blickfeld rücken, die nicht wegen Mordes drangekriegt wurden – nach damaliger Relation war das Urteil äußerst milde und nach heutiger eher hart, jedenfalls unter Außerachtlassung der Rassefragen.
Damals konnte Günther Jauch davon nichts ahnen. Heute ist die Lage so, dass er könnte, aber es lieber unterlässt.
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Samstag, 6. August 2016
Schelmenstück
tagesschauder, 11:47h
Da liegt die Lüge im Ohr des Betrachters. Heute+, die heute-Show für Leute, die keine Informationen wollen, brachte zum Umfrageabsturz Merkels, dass Merkel für pragmatisches Merkeln bekannt war, jetzt aber der Pragmatismus nichts hilft, denn seit der Flüchtlingskrise sei überall Ideologie, darum müsse die offene Gesellschaft für sich werben.
Das stimmt ja auch. Ideologie war schon vorher, jetzt ganz penetrant, die offene Gesellschaft ist in Gefahr, weitermerkeln bringt nichts.
Gemeint ist es aber völlig invers, die Zielgruppe soll es so verstehen, dass seit dem Einmarsch die rechtspopulistischen Ideologen Stimmung machen gegen die prinzipientreue Kanzlerin, und „offene Gesellschaft“ wird nicht im Sinne Karl Poppers, der den Begriff prägte, gesagt für die demokratische freie rechtsstaatlich verfasste Gesellschaft im Unterschied zur Clanherrschaft, sondern als entgrenzte Zahlungsgemeinschaft, die alles hereinlässt, was unser Geld nimmt, und die dafür mehr Geld vom Staat kriegen soll, um weiter aktiv dafür werben zu können.
So ist jedenfalls eine Deutung. Sie hängt vom Deuter ab. Nichts Falsches wurde gesagt. Wer Böses denkt, ist aber inzwischen nicht einmal mehr Schelm.
Das stimmt ja auch. Ideologie war schon vorher, jetzt ganz penetrant, die offene Gesellschaft ist in Gefahr, weitermerkeln bringt nichts.
Gemeint ist es aber völlig invers, die Zielgruppe soll es so verstehen, dass seit dem Einmarsch die rechtspopulistischen Ideologen Stimmung machen gegen die prinzipientreue Kanzlerin, und „offene Gesellschaft“ wird nicht im Sinne Karl Poppers, der den Begriff prägte, gesagt für die demokratische freie rechtsstaatlich verfasste Gesellschaft im Unterschied zur Clanherrschaft, sondern als entgrenzte Zahlungsgemeinschaft, die alles hereinlässt, was unser Geld nimmt, und die dafür mehr Geld vom Staat kriegen soll, um weiter aktiv dafür werben zu können.
So ist jedenfalls eine Deutung. Sie hängt vom Deuter ab. Nichts Falsches wurde gesagt. Wer Böses denkt, ist aber inzwischen nicht einmal mehr Schelm.
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Freitag, 5. August 2016
Ach nee
tagesschauder, 12:46h
J.Augstein überschreibt seine Kolumne:
„Doppelpass für Deutschtürken
Wir haben uns geirrt
Linke und Liberale waren stets für die doppelte Staatsbürgerschaft. Jetzt demonstrieren Deutschtürken bei uns für Erdogan. Da ist etwas schiefgelaufen - auf allen Seiten. Wir brauchen endlich ein vernünftiges Staatsbürgerschaftsrecht.“
Ist ja schön, dass ihm möglich ist, einen Irrtum einzugestehen. Man sieht auch, wie weit es erst kommen muss. Vor allem muss es sich auf staatlicher politischer Ebene abspielen, Genitalbereiche lassen ihn kalt. Und dass die Leute bei Pegida gegen Demokratie und für die Diktatur des starken Mannes demonstrieren, das will er sich auch nicht nehmen lassen.
Jetzt müsste er nur noch dazu gelangen zu sagen: Vielleicht irren wir uns auch weiterhin und vielleicht hatten die anderen Recht.
„Doppelpass für Deutschtürken
Wir haben uns geirrt
Linke und Liberale waren stets für die doppelte Staatsbürgerschaft. Jetzt demonstrieren Deutschtürken bei uns für Erdogan. Da ist etwas schiefgelaufen - auf allen Seiten. Wir brauchen endlich ein vernünftiges Staatsbürgerschaftsrecht.“
Ist ja schön, dass ihm möglich ist, einen Irrtum einzugestehen. Man sieht auch, wie weit es erst kommen muss. Vor allem muss es sich auf staatlicher politischer Ebene abspielen, Genitalbereiche lassen ihn kalt. Und dass die Leute bei Pegida gegen Demokratie und für die Diktatur des starken Mannes demonstrieren, das will er sich auch nicht nehmen lassen.
Jetzt müsste er nur noch dazu gelangen zu sagen: Vielleicht irren wir uns auch weiterhin und vielleicht hatten die anderen Recht.
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Donnerstag, 4. August 2016
K-Fragen
tagesschauder, 11:43h
In einem Jahr ist Bundestagswahl. Journalisten haben es gern, wenn „Weichen gestellt“ werden oder „Vorbereitungen auf Hochtouren“ laufen. Diesmal nicht. Diesmal soll es so laufen wie bei der Bundespräsidentenwahl, das Volk soll erfahren, dass es Stabilität und Überraschungslosigkeit mit Zeichen für Diversität gewollt hat.
Praktisch bedeutet das: Merkel bleibt – wer immer dann als Merkel auftritt.
Falls die aktuelle Merkel, Angie, weg musste, kommt Sigmar Gabriel, wenn er bis dahin als Vizekanzler durchgehalten hat, oder eben Ralf Stegner oder Heiko Maas in Form von Andrea Nahles. Groko plus Grüne oder rotrotgrün mit Duldung durch die CDU ohne CSU.
Einen Wechsel gab es immer nur, wenn jemand zur Stelle war, der eine Wechselstimmung verstärken konnte und als der nächste große Kanzler gehandelt wurde.
Kohl ging schon zwei Legislaturperioden als Kanzler in Lauerstellung um, Schröder ebenso; bei der Wahl 1994 wurde öffentlich überlegt, ob man K-Kandidaten Scharping nicht doch noch gegen Schröder austauscht. Willy musste Kanzler bleiben, Schmidt auch, bis es um Kohl ging. Die SPD-Kandidaten Vogel, Rau, Engholm, Lafontaine, konnten sich nicht als Schattenkanzler etablieren, um sie ging es mithin nicht.
1998 ging es nicht mehr um Kohl, sondern um Schröder. 2005 ging es nicht mehr um Schröder, sondern um Merkel/Westerwelle. Am Wahlabend ging es dann wieder um ihn, das hat Schröder geschafft.
Um wen geht es jetzt?
Wenn jetzt nicht jemand mit einer geistig-moralischen Wende auftritt und eine Alternative personifiziert, wird es um Integrationsgerechtigkeit für alle Gender gehen, und zwar auf Dauer.
Praktisch bedeutet das: Merkel bleibt – wer immer dann als Merkel auftritt.
Falls die aktuelle Merkel, Angie, weg musste, kommt Sigmar Gabriel, wenn er bis dahin als Vizekanzler durchgehalten hat, oder eben Ralf Stegner oder Heiko Maas in Form von Andrea Nahles. Groko plus Grüne oder rotrotgrün mit Duldung durch die CDU ohne CSU.
Einen Wechsel gab es immer nur, wenn jemand zur Stelle war, der eine Wechselstimmung verstärken konnte und als der nächste große Kanzler gehandelt wurde.
Kohl ging schon zwei Legislaturperioden als Kanzler in Lauerstellung um, Schröder ebenso; bei der Wahl 1994 wurde öffentlich überlegt, ob man K-Kandidaten Scharping nicht doch noch gegen Schröder austauscht. Willy musste Kanzler bleiben, Schmidt auch, bis es um Kohl ging. Die SPD-Kandidaten Vogel, Rau, Engholm, Lafontaine, konnten sich nicht als Schattenkanzler etablieren, um sie ging es mithin nicht.
1998 ging es nicht mehr um Kohl, sondern um Schröder. 2005 ging es nicht mehr um Schröder, sondern um Merkel/Westerwelle. Am Wahlabend ging es dann wieder um ihn, das hat Schröder geschafft.
Um wen geht es jetzt?
Wenn jetzt nicht jemand mit einer geistig-moralischen Wende auftritt und eine Alternative personifiziert, wird es um Integrationsgerechtigkeit für alle Gender gehen, und zwar auf Dauer.
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Mittwoch, 3. August 2016
Der Führer schützt das Recht
tagesschauder, 12:37h
Der Menschenrechtsmann des türkischen Parlaments sagt im Deutschlandfunk, jeder Staat hätte so reagieren müssen, das ist eine Ausnahmesituation und so. Das wäre alles ganz schlimm gekommen bei gelungenem Putsch, man musste sich verteidigen. Anderes ist von Türken überhaupt nicht zu hören, aus gutem Grund. Sie denken es wirklich, denn etwas anderes zu denken, wäre gefährlich. Auch das darf man lieber nicht wissen.
Das gibt einen Ausblick darauf, wie es bei uns sein wird.
Es ist so absehbar, gerade weil es alle für unmöglich halten. Es war aber schon mehrmals möglich und bleibt es.
Seltsam, wie wenig die Freiheit geschätzt wird; sie verlangt es nicht. Eben weil die Demokratie die Gesellschaft mündiger Bürger ist, wird das, was sie bewirkt, für normal, selbstverständlich und unabänderlich gehalten, dabei bietet ein Feudalsystem oder eine Despotie nichts Besseres, nur dasselbe als Privileg für die Besseren.
Allerdings wird man bei uns nicht mit Rettung der Demokratie argumentieren können, die Demokratie ist schon zur Phrase verkommen und wird gar nicht mehr geschätzt. Der Staat schützt das Recht, so wird es heißen.
Das gibt einen Ausblick darauf, wie es bei uns sein wird.
Es ist so absehbar, gerade weil es alle für unmöglich halten. Es war aber schon mehrmals möglich und bleibt es.
Seltsam, wie wenig die Freiheit geschätzt wird; sie verlangt es nicht. Eben weil die Demokratie die Gesellschaft mündiger Bürger ist, wird das, was sie bewirkt, für normal, selbstverständlich und unabänderlich gehalten, dabei bietet ein Feudalsystem oder eine Despotie nichts Besseres, nur dasselbe als Privileg für die Besseren.
Allerdings wird man bei uns nicht mit Rettung der Demokratie argumentieren können, die Demokratie ist schon zur Phrase verkommen und wird gar nicht mehr geschätzt. Der Staat schützt das Recht, so wird es heißen.
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Dienstag, 2. August 2016
Steinmeierstunde
tagesschauder, 12:30h
Steinmeier hat wieder vor Eskalation gewarnt, wie er es immer tut, nur diesmal hier zu Hause. Normalerweise fliegt er in entlegene Gegenden, um die dortigen Konfliktparteien zur Mäßigung aufzurufen und vor den Folgen einer weiteren Eskalation zu warnen. Der deutsche Außenminister kann natürlich nicht sich selbst in die Konflikte einmischen, nur vermitteln.
Aber jetzt geht es um Deutschland und Türkei, das ist seine Kompetenz. Wenn er was drauf hat und wirklich der Diplomatie den Vorrang gibt, dann warnt er nicht nur vor Eskalation, dann verhindert er sie.
Das wollen wir jetzt mal sehen.
Wenn er das schafft, wird er überall als Vermittler gerufen.
Wenn er es nicht schafft, muss er konsquenterweise künftig still sein.
Aber jetzt geht es um Deutschland und Türkei, das ist seine Kompetenz. Wenn er was drauf hat und wirklich der Diplomatie den Vorrang gibt, dann warnt er nicht nur vor Eskalation, dann verhindert er sie.
Das wollen wir jetzt mal sehen.
Wenn er das schafft, wird er überall als Vermittler gerufen.
Wenn er es nicht schafft, muss er konsquenterweise künftig still sein.
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Montag, 1. August 2016
Postbaptistisches Belastungssyndrom
tagesschauder, 11:53h
Er lese, sagte der Papst, jeden Tag in der Zeitung von Gewalttaten durch katholisch getaufte Menschen, rede deshalb aber nicht von katholischer Gewaltkriminalität.
Nicht so eilig, Pontifex, hiergeblieben. Ein paar Kleinigkeiten wären da noch.
Klar, so eine Taufe kann traumatisieren. Berufen sich die katholischen Gewalttäter auf ihren Religionsgründer? Werden sie vielleicht sogar durch namhafte katholische Wortführer dazu angetrieben? Verspricht ihnen der Katholizismus dafür eine Belohnung? Werden sie im katholischen Milieu dafür gefeiert? Haben sie sich durch katholische Vorbilder leiten lassen? Haben sie mangelndes Unrechtsbewusstsein durch die katholische Schulung? Gelten Rechte eines anderen Menschen ohnehin nur dann, wenn er auch Katholik ist? Werden sie in der Beichte darüber informiert, dass sie einen göttlichen Willen vollziehen und nicht sie gemordet haben, sondern dass Gott getötet hat?
Ja?
Tja dann, Papsti, bist du der Boss eines gewaltkriminellen Katholizismus.
Nicht so eilig, Pontifex, hiergeblieben. Ein paar Kleinigkeiten wären da noch.
Klar, so eine Taufe kann traumatisieren. Berufen sich die katholischen Gewalttäter auf ihren Religionsgründer? Werden sie vielleicht sogar durch namhafte katholische Wortführer dazu angetrieben? Verspricht ihnen der Katholizismus dafür eine Belohnung? Werden sie im katholischen Milieu dafür gefeiert? Haben sie sich durch katholische Vorbilder leiten lassen? Haben sie mangelndes Unrechtsbewusstsein durch die katholische Schulung? Gelten Rechte eines anderen Menschen ohnehin nur dann, wenn er auch Katholik ist? Werden sie in der Beichte darüber informiert, dass sie einen göttlichen Willen vollziehen und nicht sie gemordet haben, sondern dass Gott getötet hat?
Ja?
Tja dann, Papsti, bist du der Boss eines gewaltkriminellen Katholizismus.
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Sonntag, 31. Juli 2016
Die Sprache des Grünen Reiches: Bashing
tagesschauder, 12:43h
Auf heute.de analysiert ein Türkeiexperte, dass die Begeisterung für Erdogan bei den Türken in Deutschland ein Ergebnis mangelnder Wertschätzung und des Türkei-Bashings in den Medien ist.
Dagegen lässt sich gar nichts erwidern. Indiskutables kann man nicht intellektuell verarbeiten.
Bashing ist das Wort, das benutzt wird, um eine verbale Angriffssituation zu behaupten, ohne sie begründen zu müssen. Es kommt nämlich niemand, dem das Bashing unterstellt wird, mit der Entgegnung: Moment, ich bashe nicht, falls Sie mich gemeint haben, ich habe kritisiert oder Argumente vorgebracht und zwar die folgenden. Dann hätte derjenige sich dadurch erst des Bashings überführt.
Bashen, das tun immer die anderen. Die tragen die Schuld, und das ist wieder angenehm. Man möchte sich ja nicht exponieren. Und auch damit bestätigt man die Behauptung als wahr und gegeben, nur dass man selbst eben nicht zu den ganz Üblen gehört.
Und alle halten sich zurück oder verstehen die Botschaft, dass sie es lieber tun.
Man will nicht gemeint sein.
Und deshalb nichts meinen.
Dagegen lässt sich gar nichts erwidern. Indiskutables kann man nicht intellektuell verarbeiten.
Bashing ist das Wort, das benutzt wird, um eine verbale Angriffssituation zu behaupten, ohne sie begründen zu müssen. Es kommt nämlich niemand, dem das Bashing unterstellt wird, mit der Entgegnung: Moment, ich bashe nicht, falls Sie mich gemeint haben, ich habe kritisiert oder Argumente vorgebracht und zwar die folgenden. Dann hätte derjenige sich dadurch erst des Bashings überführt.
Bashen, das tun immer die anderen. Die tragen die Schuld, und das ist wieder angenehm. Man möchte sich ja nicht exponieren. Und auch damit bestätigt man die Behauptung als wahr und gegeben, nur dass man selbst eben nicht zu den ganz Üblen gehört.
Und alle halten sich zurück oder verstehen die Botschaft, dass sie es lieber tun.
Man will nicht gemeint sein.
Und deshalb nichts meinen.
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Samstag, 30. Juli 2016
Realsozialismus
tagesschauder, 12:14h
Sahra Wagenknecht konterte, links sein heiße nicht, Probleme zu verschweigen.
Eigentlich schon, zumindest die selbstverursachten.
Manche verbinden Hoffnung damit, wenn sogar die Fraktionschefin der Linkspartei Realismus einfließen lässt. Aber, Vorsicht Spoiler!, gleich wird die Freude verdorben.
Sahra Wagenknecht ist nicht links, sie ist Kommunist.
Linken geht es um Ideologie, Kommunisten um Macht. Das kann miteinander einhergehen, kann aber auch sich ausschließen.
Die Linksrassisten wollen ihre Ideologie vom auswärtigen Überkollektiv aufrechterhalten, koste es, was sie wollen. Die kommunistische Sahra Wagenknecht sieht sehr deutlich, dass man sich dann die Herrschaft abschminken kann. Mit diesen Massen ist kein Staat zu machen, jedenfalls kein eigener, und den benötigt man zur Herrschaft. Steht die Ideologie im Wege, wird sie beiseitegewischt. Die Macht muss real sein, nicht eine moralische Rhetorik.
Kommunismus ist nicht multikulturell, nicht bunt und nicht vielfältig.
Immerhin, Kommunismus ist vorzuziehen.
Eigentlich schon, zumindest die selbstverursachten.
Manche verbinden Hoffnung damit, wenn sogar die Fraktionschefin der Linkspartei Realismus einfließen lässt. Aber, Vorsicht Spoiler!, gleich wird die Freude verdorben.
Sahra Wagenknecht ist nicht links, sie ist Kommunist.
Linken geht es um Ideologie, Kommunisten um Macht. Das kann miteinander einhergehen, kann aber auch sich ausschließen.
Die Linksrassisten wollen ihre Ideologie vom auswärtigen Überkollektiv aufrechterhalten, koste es, was sie wollen. Die kommunistische Sahra Wagenknecht sieht sehr deutlich, dass man sich dann die Herrschaft abschminken kann. Mit diesen Massen ist kein Staat zu machen, jedenfalls kein eigener, und den benötigt man zur Herrschaft. Steht die Ideologie im Wege, wird sie beiseitegewischt. Die Macht muss real sein, nicht eine moralische Rhetorik.
Kommunismus ist nicht multikulturell, nicht bunt und nicht vielfältig.
Immerhin, Kommunismus ist vorzuziehen.
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Freitag, 29. Juli 2016
Die Vermaasung der Welt
tagesschauder, 02:00h
Manchmal mogelt sich in das Merkelgewäsch eine Aussage.
Es wäre zu viel verlangt und es wären zu hohe Erwartungen gewesen, wenn man damit gerechnet hat, dass die Kanzlerin in der Bundespressekonferenz sagt: "Tut mir leid, Jungs, war nur so eine Idee von mir.“ Man kann schon froh sein und es für Reste an Rationalität halten, dass sie aus ihrer Sicht schlüssig vorbringt, dass wir ja alle noch da sind und es mithin geschafft haben. Eine andere Entscheidung hätte andere Probleme gemacht – wer wollte das bestreiten. Details machen ein Problem nicht gerade leichter – auch hier hat die Regierungschefin den Journalisten etwas voraus.
Ob sie die Schuld an der AfD habe? Kann nicht sein, die ist eurokritisch gestartet, und jetzt gehe es darum, mit Taten die Wähler wieder zu den Parteien zurückzuholen, die, ja die was? Was kommt jetzt? Demokratisch sind? Gemäßigt sind? Nein: die jetzt im Bundestag sind.
Das wären Union, SPD, Grüne und Linke.
Es ist ja verständlich, dass die Kanzlerin für sich und ihre potentiellen Koalitionspartner wirbt. Aber Taten zu unternehmen, damit die Wähler ihre Wahlentscheidung auf die gerade im Bundestag sitzenden Parteien beschränken, den etablierten Parteien Bestandsschutz zu geben, dafür ist die Regierung nicht da.
Der demokratischen Presse ist das nicht aufgefallen, sie findet wohl auch nichts dabei.
Es wäre zu viel verlangt und es wären zu hohe Erwartungen gewesen, wenn man damit gerechnet hat, dass die Kanzlerin in der Bundespressekonferenz sagt: "Tut mir leid, Jungs, war nur so eine Idee von mir.“ Man kann schon froh sein und es für Reste an Rationalität halten, dass sie aus ihrer Sicht schlüssig vorbringt, dass wir ja alle noch da sind und es mithin geschafft haben. Eine andere Entscheidung hätte andere Probleme gemacht – wer wollte das bestreiten. Details machen ein Problem nicht gerade leichter – auch hier hat die Regierungschefin den Journalisten etwas voraus.
Ob sie die Schuld an der AfD habe? Kann nicht sein, die ist eurokritisch gestartet, und jetzt gehe es darum, mit Taten die Wähler wieder zu den Parteien zurückzuholen, die, ja die was? Was kommt jetzt? Demokratisch sind? Gemäßigt sind? Nein: die jetzt im Bundestag sind.
Das wären Union, SPD, Grüne und Linke.
Es ist ja verständlich, dass die Kanzlerin für sich und ihre potentiellen Koalitionspartner wirbt. Aber Taten zu unternehmen, damit die Wähler ihre Wahlentscheidung auf die gerade im Bundestag sitzenden Parteien beschränken, den etablierten Parteien Bestandsschutz zu geben, dafür ist die Regierung nicht da.
Der demokratischen Presse ist das nicht aufgefallen, sie findet wohl auch nichts dabei.
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Donnerstag, 28. Juli 2016
Gefährlicher Trump
tagesschauder, 11:58h
Die Ablehnung, die dem Kandidaten Trump hierzulande entgegenschlägt, ist die Angst: Da könnte ja jeder kommen.
Sicher, ohne Geld braucht man nicht anzufangen, aber die Präsidentschaft kaufen lässt sich letztlich doch nicht.
Dass jeder kommen könnte, ist nun gerade das, was die Demokratie ausmacht. Die Amtsträger haben ein Mandat, keine Herrschaftsmacht. Sollte so sein. Eine Gesellschaft ist umso stärker, je mehr Eigenverantwortung der Einzelne innehat, und umso besser wird sie sich fortentwickeln, unabhängig davon, auf welchem Entwicklungsstand sie sich befindet.
Die gegenläufige Tendenz ist die Ausweitung der staatlichen Blase. Je größer sie wird, desto hemmender wirkt sie, diesen Effekt beobachten wir sowohl in Deutschland als auch in der EU. Je mehr Leute zum Staat wollen, desto inkompetenter wird der Staat, doch schrumpfen kann er nicht, die Herrschaft muss neu begründet werden. Dies ist die Entstehung der politischen Korrektheit. Die Maßnahmen zu ihrer Durchsetzung müssen ausgeweitet werden, um die Herrschaft zu stützen, die sich auf die gerade aktuelle Moral beruft. Nur die Bolschewisten brauchen den Bolschewismus, aber alle sollen ihn brauchen müssen. Weder Maas noch Kahane dürften und könnten was gegen Hass ausrichten, aber sie geben sich die Legitimität, um sich im Amt zu halten. Mehr ist es nicht.
Einen US-Präsidenten, der sich nicht darum schert, empfinden sie mit Recht als Bedrohung. Er könnte die Blase platzen lassen.
Sicher, ohne Geld braucht man nicht anzufangen, aber die Präsidentschaft kaufen lässt sich letztlich doch nicht.
Dass jeder kommen könnte, ist nun gerade das, was die Demokratie ausmacht. Die Amtsträger haben ein Mandat, keine Herrschaftsmacht. Sollte so sein. Eine Gesellschaft ist umso stärker, je mehr Eigenverantwortung der Einzelne innehat, und umso besser wird sie sich fortentwickeln, unabhängig davon, auf welchem Entwicklungsstand sie sich befindet.
Die gegenläufige Tendenz ist die Ausweitung der staatlichen Blase. Je größer sie wird, desto hemmender wirkt sie, diesen Effekt beobachten wir sowohl in Deutschland als auch in der EU. Je mehr Leute zum Staat wollen, desto inkompetenter wird der Staat, doch schrumpfen kann er nicht, die Herrschaft muss neu begründet werden. Dies ist die Entstehung der politischen Korrektheit. Die Maßnahmen zu ihrer Durchsetzung müssen ausgeweitet werden, um die Herrschaft zu stützen, die sich auf die gerade aktuelle Moral beruft. Nur die Bolschewisten brauchen den Bolschewismus, aber alle sollen ihn brauchen müssen. Weder Maas noch Kahane dürften und könnten was gegen Hass ausrichten, aber sie geben sich die Legitimität, um sich im Amt zu halten. Mehr ist es nicht.
Einen US-Präsidenten, der sich nicht darum schert, empfinden sie mit Recht als Bedrohung. Er könnte die Blase platzen lassen.
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Mittwoch, 27. Juli 2016
Der Trick mit dem Risiko
tagesschauder, 12:34h
Soweit uns bekannt ist, hat noch kein Experte empfohlen, sich von vereinzelten Schneefällen nicht verrückt machen zu lassen und weiterhin mit Sommerreifen zu fahren oder weiterhin auch mal im Wald ein paar vielfältige Pilze auszuprobieren, da das Risiko, dem man sich aussetzt, äußerst gering sei.
Risiko nicht zu überschätzen, ist durchaus angebracht, aber nur, wenn man die angemessenen Sicherheitsvorkehrungen trifft, und weiterzumachen wie bisher, ist vertretbar, besonders wenn einem nichts Besseres einfällt.
Es ist nur so: Um das Risiko geht es gar nicht vorrangig. Auf das Risiko und seine relative Vernachlässigbarkeit abzustellen, ist ein propagandataktischer Trick.
Es geht, wie zumeist, um die Freiheit und ihre Einschränkung und um die Anmaßung illegitimer Herrschaft. Weiterzumachen wie bisher bedeutet eben auch, nicht die Politik zu hinterfragen, nicht die Herrschenden zu kritisieren.
Es bedeutet, sich weiter zu ducken.
Es bedeutet, den Herrschenden bei der Islamisierung und der Abschaffung von Bildung und Recht nicht einmal zuzuschauen.
Auch wenn das Risiko, selbst betroffen zu sein, sich immer noch im niedrigen Bereich bewegt, hat die Gesellschaft insgesamt aufgehört, demokratisch zu sein und aus mündigen Bürgern zu bestehen.
Vor zehn Jahren meinte Schäuble, eigentlich müssten nun alle Zeitungen Mohammed-Karikaturen drucken. Das wäre das Richtige gewesen. Allerdings war er da Innenminister, als Finanzminister sagt er so was nicht mehr.
Risiko nicht zu überschätzen, ist durchaus angebracht, aber nur, wenn man die angemessenen Sicherheitsvorkehrungen trifft, und weiterzumachen wie bisher, ist vertretbar, besonders wenn einem nichts Besseres einfällt.
Es ist nur so: Um das Risiko geht es gar nicht vorrangig. Auf das Risiko und seine relative Vernachlässigbarkeit abzustellen, ist ein propagandataktischer Trick.
Es geht, wie zumeist, um die Freiheit und ihre Einschränkung und um die Anmaßung illegitimer Herrschaft. Weiterzumachen wie bisher bedeutet eben auch, nicht die Politik zu hinterfragen, nicht die Herrschenden zu kritisieren.
Es bedeutet, sich weiter zu ducken.
Es bedeutet, den Herrschenden bei der Islamisierung und der Abschaffung von Bildung und Recht nicht einmal zuzuschauen.
Auch wenn das Risiko, selbst betroffen zu sein, sich immer noch im niedrigen Bereich bewegt, hat die Gesellschaft insgesamt aufgehört, demokratisch zu sein und aus mündigen Bürgern zu bestehen.
Vor zehn Jahren meinte Schäuble, eigentlich müssten nun alle Zeitungen Mohammed-Karikaturen drucken. Das wäre das Richtige gewesen. Allerdings war er da Innenminister, als Finanzminister sagt er so was nicht mehr.
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