Samstag, 27. August 2016
Das zivilisatorische Messer
Heute geben wir bekannt, woran Zivilisation zu erkennen ist, und zwar sowohl die persönliche Zivilisiertheit als auch die der gesamten Gesellschaft.
Das einzige Testmerkmal, das zivilisatorische Messer, ist, dass es einzig die Entscheidung der Frau ist, mit wem und unter welchen Umständen sie sich paart.
Alles andere ergibt sich daraus.

Das hat mit der Rolle der Frau bei der Erhaltung der Population zu tun. Fortpflanzung beruht traditionell auf Sexualität, Partnerwahl ist Auslese. Männlich ist der Angebotsmarkt, weiblich die Nachfrage nach Qualität.

Die Partnerwahl der Frauen hat die Menschheit zu dem gemacht, was wir sind. Es ist also in unserem eigenen Interesse, dass die Frau, die uns attraktiv erscheint, entscheidet, ob sie uns heranlässt.

Zivilisiert ist deshalb durchaus, wenn die Sekretärin sich auf den Schoß des Chefs setzt, nicht ganz so, wenn der Chef die Sekretärin auf seinen Schoß zerrt. Was über den Angebotscharakter hinausgeht, ist unzivilisiert.
Prostitution ist eine Schattenseite der Zivilisation, Vergewaltigung ein Zivilisationsbruch.

Ja, das ist feindlich und phob.

Und noch eine Kleinigkeit: Ein Einstieg in die Entzivilisierung ist die Geschlechterleugnung.

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Freitag, 26. August 2016
Entfreunden hat Tradition
Man kann es für den Ausdruck des Lebens in einem freien Land halten, wenn Blogger und ähnliche Sozialnetzwerker aufgrund ihrer geäußerten Haltung Freunde verlieren.
Freunde kann man sich schließlich aussuchen, genauso wird man von denen ausgesucht, und wer nicht will, braucht nicht. Dann war es eben keine Freundschaft, und wenn sowieso rein virtuell, schon gar nicht.
Aufkleber an Laternenmasten und Straßenschildern fordern auch dazu auf, analoge Freundschaften zu beenden, wenn der andere ein Nazifaschist ist. Man nimmt diese Signale nicht ernst. Wer lässt sich schon von einem Aufkleber an einer Laterne vorschreiben, wem er die Freundschaft kündigt.

Man kann aber auch ein Zeichen aufziehender Schreckensherrschaft darin erblicken, denn ein Tyrann misstraut Freundschaften und Freundeskreisen, den eigenen ohnehin, den informellen Grüppchenbildungen gleich gar. Kontaktpersonen sind verdächtig. Beliebte Menschen sind verdächtig. Das alles ist gar nicht neu.

Wer es für übertrieben hält, hier nun die Ankündigung der Wiederkehr einer Diktatur zu sehen, frage sich bitte, ob vor, sagen wir, zehn Jahren es auch normal gewesen wäre, auch nur daran zu denken, den Kontakt mit jemandem wegen dessen Meinung einzustellen und ob es die gedankliche Kategorie gegeben hätte, man könne mit den Falschen befreundet sein.

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Donnerstag, 25. August 2016
Verhüllungsjournalismus
Es erinnert an den Witz aus der Zeit, als es noch um Pfarrhäuser ging, ein Mann fragt den Pfarrer oder Pastor: Darf man beim Rauchen beten? Selbstverständlich, antwortet dieser, man darf immer beten. Und darf man beim Beten rauchen? Auf keinen Fall, sagt er erschrocken.
So meinen die einen, das Kopftuch und die Badeburka verhindern die Integration, die anderen sagen, die Integration verhindern die Verbote, weil dann die Frau nicht schwimmen darf und ihr die Teilhabe am deutschen Traum verwehrt wird, der Verbeamtung.
Das stimmt aber nur, wenn das Kopftuch festgewachsen ist.
Ist es abnehmbar, kann die Frau es abnehmen und ist integriert. Tut sie es nicht, verweigert sie demonstrativ Integration. Die Gesellschaft braucht das nicht zu wollen.
Islambefürworter wollen das, Dschihad-IMs. Doch deren Argumentation ist falsch. Mit Stoffhelm und tragbarer Umkleidekabine wird nicht die Frau in die Gemeinschaft integriert, es wird der Islam in den Staat integriert.

Die ZEIT-Dschihadistin mahnt in ZEIT-Manier, man soll doch die Musliminnen fragen. Kann man machen, aber die Antwort ist bereits gegeben.
Man könnte, wenn man darauf kommt, natürlich interessante Fragen stellen, etwa die, wie die Betuchte sich fühlt und was sie denkt, wenn sie sich inmitten von freilaufenden lässig bekleidet herumhüpfenden Frauen und Mädchen bewegt, denkt sie
a) so frei möchte ich auch einmal sein;
b) nichts für mich, aber schön, in so einem freien Land zu leben;
oder
c) Ihr Schlampen, wartet auf die Scharia-Polizei,
oder d) etwas anderes?

Noch interessanter wäre, was die Männer denken, aber das könnte die ZEIT überfordern.

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Mittwoch, 24. August 2016
Imaginäre Größe
Man könnte es für verwunderlich halten, dass doch so oft die Gutlinge gar nicht anders agieren als die, gegen die sie ankämpfen und anmeinen. Man könnte sich fragen, wieso denn die Antifaschisten genausogut als Faschisten durchgehen würden, ob denn der Minister gegen Hasssprache nicht merkt, dass er sich selbst verhaften müsste, oder warum die Antirassisten total völkisch-rassisch denken.

Ja nun. Da verwechselt man Ursache und Wirkung. Es ist nicht etwa so, dass das Schlimme abfärbt auf die Bekämpfer. Sondern dass sich die Miesen etwas suchen müssen, neben dem sie als nicht ganz so mies dastehen.

Wer ein krimineller faschistoider Typ ist und sich nicht ganz so schlimm fühlen möchte, der braucht wen? Genau, die Nazis. Damit verwandelt er sich in das Gegenteil des Nazis und in das Gegenteil von sich selbst.
Wer sich aus Mangel an Selbstschätzung mit einer Gruppe identifizieren und kulturell erhöhen möchte, findet sich bei den Antirassisten gut aufgehoben und wird zum Beschützer der niederen Rassen und minderen Kulturen.

Gewalt und Gewaltphantasie benötigen ein Feindbild und in dessen Folge einen Feind, der spiegelbildlich gleichrangig ist und sich durch seine entgegengesetzte Haltung zum unwerten Gegenüber macht.

Feind wird man durch Zurechnung -- das ist der Grund, warum jemand als faschistisch oder Nazi bezeichnet wird; diese Etikettierung ist nötig für die Selbstbestätigung des Anti, sie wäre es nicht bei Nazis und Faschisten.

Mit denen legt man sich auch lieber nicht an.

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Dienstag, 23. August 2016
Feministisches Gefallen an Kopftuch und Burka
Es mag verwundern, dass gerade aus feministischer Meinungsrichtung die Verteidigung von Kopftuch und Burka als einem Stück Selbstbestimmung und weiblicher Freiheit zu vernehmen ist.
Dann hat man den Feminismus falsch verstanden.
Feminismus bedeutet, dass ein paar Frauen die Hälfte der Macht wollen. Das ideologische Ticket soll einen Posten sichern.
Es ist jeder Ideologie eigen, die Stelle dessen einzunehmen, was sie ursprünglich bedeutet hat. Das heißt, das Gerede von Frau und Freiheit ist wichtiger als Frauen und ihre Unfreiheit. Es kommt überhaupt nicht darauf an, ob das Gerede auf irgendeine Art zutrifft, es muss geredet werden.
Im Streben um die Macht hat die Feministin viele Konkurrentinnen, die Posten sind bei aller Vermehrung begrenzt. Die eingewickelten Frauen, die Betuchten, sind jedenfalls keine Konkurrenz.
Schon gar nicht im Rennen ums Übeleben. Sie mögen vielleicht eine höhere Fruchtbarkeit haben, aber ernstzunehmen sind sie für eine Westfeministin nicht, die auf sie nur herabschaut und sie belächelt und dies für ein freundliches Gesicht voll Toleranz und Güte hält.

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Montag, 22. August 2016
Erst das Land, dann die Partei
Die nächsten Opfer der Kanzlerin sind ihre im Wahlkampf befindlichen Innenminister, ihnen, so ist zu vernehmen, fällt sie in den Rücken oder lässt sie auflaufen, wie immer man es journalistisch formulieren will.
Wenn die sich das so bieten lassen, haben sie es nicht besser verdient.
Man könnte ja noch Verständnis haben, wenn es wirklich so wäre wie nach den letzten Landtagswahlen presserechtlich vorgegeben, dass nämlich diejenigen Kandidaten, die auf der Seite der Kanzlerin standen, gewonnen und die anderen verloren haben. Aber so war es nicht, so wird es auch diesmal nicht sein, die CDU-Kandidaten werden für Merkel und die gesamte CDU und für sich selbst bestraft, wählerisch.
Hierin liegt nun auch das größte Mysterium der Union. Die haben doch keinen Eid auf die Vorsitzende geleistet? Prinzipien der Macht zu opfern, läge ja noch in der Logik der Macht, aber wieso wird die Macht geopfert?
Das ergibt nur Sinn, wenn die Abwahl keine Opferung der Macht bedeutet. Wenn also die Geschäfte weiterlaufen und das Geld vom Staat weiter herüberkommt. Dann ist das Leben von der Substanz die einzige Erwerbsquelle, so dass man gut daran tut, einfach in der Kaste zu verbleiben, die sich das Leben von der Substanz gewährt.
Dann gilt auch für das Abwirtschaften: Erst kommt das Land, dann die Partei.

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Sonntag, 21. August 2016
Glaubensneid
Die Kirchensendung „Am Sonntagmorgen“ auf DLF widmete sich dem Thema Islam und Frieden, der friedliche tolerante Islam zieht sich durch die Geschichte des Islam, immer wieder gibt es Beispiele für das friedliche Zusammenleben, Christen und Juden brauchten unter dem toleranten Kalifen als Ungläubige weniger Steuern zu zahlen als unter dem byzantinischen Herrscher, Gotteshäuser werden respektiert, weil es ja derselbe Allah ist, Dschihad ist innere Anstrengung zum gottgefälligen Leben, und Jesus ist rechtzeitig am Kreuz gestorben, weswegen er keine Missionierungen miterleben musste und dafür nicht verantwortlich gemacht wird.
Es geht also.
Allerdings nicht mit den real existierenden Islamführern.
Und schon gar nicht mit dieser Kirche.
Sich auf eine bevorzugte Behandlung als monotheistisch Gläubige zu freuen, sei der Kirche unbenommen, indes sollte die Kirche ruhig mal nachfragen, was mit den anderen sein soll. Sehr christlich ist es nicht zu sagen, die sind halt selber schuld, sollen sie doch glauben.
Hier zeigt sich ein Religionsneid der Kirche; man bewundert den Islam für die Standfestigkeit und die Beanspruchung von Macht, wie man selbst es nicht mehr wagt, auch aus Angst vor dem Islam.

Die Darstellung des Friedenspotentials des Islam ist nur die halbe Wahrheit und ohne die andere Hälfte gelogen.
Man bereitet sich darauf vor, von nichts gewusst zu haben.

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Samstag, 20. August 2016
Der Zweck der Normsprache
Der DDR-Fernsehunterhalter Wolfgang Lippert erzählt gern, dass er einmal vor einer Show von einem Funktionär gebeten wurde, also die Anweisung bekam, nicht live „Fleisch“ zu sagen. In typischer Lippi-Manier tat er verdutzt: „Ich hatte nicht vor, herauszukommen und zu sagen: Guten Abend, meine Damen und Herren. Fleisch.“ Ja, sagt der Funktionär, auch sonst bitte nicht nebenbei versehentlich, ach, und auch nicht Urlaub; der Sommer war verregnet, daran sollen die DDR-Bürger nicht erinnert werden, um keinen Unmut zu erzeugen.

Das mit dem Fleisch wäre heute wieder denkbar. Andererseits völlig unnötig, die Moderatoren wissen, was sie sagen dürfen. Fleisch allenfalls im Zusammenhang mit kein Fleisch oder weniger Fleisch.

Der Punkt ist der: man könnte meinen, in der DDR konnte man alles im Fernsehen sagen außer Fleisch. Auch damals war allen klar, was man nicht sagt, und am besten denkt man gar nicht daran, was man nicht sagt, und am besten vergisst man, dass man daran nicht denkt.

Das deckt sich nun mit dem Zustand der heutigen Medienkaste. Gegen die Normsprache wird nicht verstoßen.

Der Traum der Sprachkontrolleure ist nicht, dass irgendwann der gerechte Endzustand erreicht ist, wenigstens sprachlich, in dem niemand mehr durch die Sprache diskriminiert, verletzt oder gemeint ist, weil alle gerecht sprechen. Der Traum ist, in der Position zu sein, die Sprache unter Kontrolle zu haben. Diese Kontrolle bedarf eines ständigen Ausdrucks, das heißt, es geht immer weiter mit neuen Vorgaben und Regelungen. Sonst würde man die Position räumen.

Dies wiederum heißt: Wer einmal anfängt, sich politischen Sprachnormen zu fügen, ist nicht nur passiver Mitsprecher, sondern Akteur einer illegitimen Herrschaftsausdehnung.

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Freitag, 19. August 2016
Lehren aus der Geschichte
Manche wundern sich, ob wir denn gar nichts aus der Geschichte gelernt hätten. Toleranz und Wegschauen führen in Gewaltdiktatur, die Demokratie wird ohne Demokraten nicht überleben, partielle Interessen dürfen nicht die Dominanz gewinnen, der freie Wettbewerb der Meinungen darf nicht unterbunden werden, die Anrichter des Üblen sind allesamt schon immer Idealisten gewesen. So könnte man die Lehren beschreiben, wenn sie denn gezogen würden.
Doch was es aus der Geschichte zu lernen gibt, lässt sich eben auch nicht eingegrenzt fassen. Die Lehren aus der Geschichte sind durchaus Allgemeingut, sie lauten nur anders, als es es sich einige wünschen.

Wenn sich etwas aus der Geschichte lernen lässt, dann, dass es sich lohnt, bei einer Diktatur mitzumachen.
Nach dem Ende einer Diktatur gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wird sie durch eine andere Diktatur abgelöst, dann ist man gut beraten, wieder mitzumachen, und genau das ist gefragt. Oder es entsteht eine demokratische freie Gesellschaft, die hat wenig Interesse an Aufarbeitung. Man ist auch hier besser dran, sich nicht zu viel im Widerständischen aufgerieben zu haben. Mitschwimmen ist das Beste.
Zwar kann es vorkommen, dass einige für das begangene Unrecht bestraft werden. Die Strafen fallen aber in der Regel geringer aus, als es dem Gewinn durch das Unrecht entspricht.

Es sind zwar auch besonders verbrecherische Teilnehmer hingerichtet worden, aber getötet wurden ebenso Millionen Unbeteiligte, Beteiligte und gezielt ausgewählte Opfer.

Das bedeutet als praktischer Wink: Wenn man merkt, dass eine bestimmte Einstellung als normal vorausgesetzt wird, sollte man sie haben.

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Donnerstag, 18. August 2016
Merkel hat nichts gemacht
Wir begehen einigermaßen staunend den ersten Jahrestag des Merkel-Plans, den sie so überzeugend bei Anne Will ausbreitete.
Doch wenn man die Sache verstehen will, sollte man nicht auf die Kanzlerin schauen, sondern auf Anne Will. Das ist es, was passiert, wenn man eine solche mediale Elite hat. Die Kanzlerin ist nur Exekutive.

Unsere Eliten sind elitär nicht kraft Verantwortung oder Kompetenz, sondern aus elitärer Attitüde, aus Verachtung für das Volk. Daraus leiten sie ab, besser zu sein und den Leuten herrschaftlich zu begegnen – womit, das ist austauschbar, mit Klimaumwelt, Geschlecht, sogar Islam. Diese Haltung ist auch völkisch, nur eben für das andere Volk.

Die Ideologie der Kanzlerin ist auch das nicht, sie agiert lediglich in den ideologischen Prämissen, so wie es bei der medialen Elite ankommt. Wie sie zutreffend sagt, hat sie die Grenze nicht geöffnet, sondern gar nichts gemacht. Das Problem ist älter, älter als ihre Kanzlerschaft. Die Rechtsbrüche gingen schon vor ihr los, erst unter ihr wurden sie Staatsdoktrin.

Das ist, was geschieht, wenn sich eine Gesellschaft aufgibt. Sie wird leichte Beute.

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Mittwoch, 17. August 2016
Die linke Affinität zum Islam
Der Islam steht gegen alles, was jemals links war. Dennoch lassen grünlinke Ideologen und Ideologisierte es sich nicht nehmen, für Islam zu demonstrieren, zu schreiben, Bündnisse zu schmieden und sogar Straßen mit Kreide zu bemalen. Wie schafft der Islam das bloß?

Da wäre drittens: Sich als Minderheit zu stilisieren, als Opfer, kommt gut an. Diese Verharmlosung wirkt auf infantile Gemüter wie die süßen Drachen und liebe Hexen.

Zweitens: Der Einsatz für Minderheiten war linkerseits schon immer nichts als ein Machtinstrument. Die Mehrheit, die vermeintliche, die imaginierte Masse, soll ins Unrecht gesetzt werden. Deshalb stören Widersprüche nicht, man kann demselben Menschen Stress machen mit dem Vorwurf der Homophobie und der Islamophobie, mit dem Einsatz für Toleranz oder Feminismus und für Burka.

Erstens: Die Gewalttätigkeit.
Der Linke phantasiert sich die Muslime als seine Streitmacht, als gewalttätige Gruppe, die auf seiner Seite stehen. Das ist nicht nur die Angst, sie gegen sich zu haben, und das Begehren, sich auf die Seite dessen zu stellen, den man eigentlich fürchtet, ein bisschen Stockholmsyndrom mag bei Hausfraugrünen auch eine Rolle spielen, aber hier geht es um die Destruktion und Machtgewinnung, und da gutmenschelt es sich am besten, wenn die Kampfgruppen ausgelagert sind.

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Dienstag, 16. August 2016
Restjournalismus
Tagesschau.de bringt: „Angesichts von Erdogans ‚Säuberungen’ werden Zweifel an der Unabhängigkeit des Islamverbandes Ditib lauter. Er gilt als Sprachrohr Erdogans. Immer mehr Bundesländer wollen deshalb den Einfluss von Ditib in deutschen Klassenzimmern beschneiden.“
Der Artikel ist nicht falsch, aber ein Beispiel dafür, wie der Journalismus in den eigenen Kategorien gefangen ist.
„Ditib, der größte islamische Dachverband in Deutschland, wird oft für seine mangelnde Unabhängigkeit kritisiert. Er untersteht direkt der türkischen Religionsbehörde Diyanet. Diese ist dem türkischen Ministerpräsidenten unterstellt. Die Islamwissenschaftlerin Susanne Schröter sagt, ‚Ditib hat sich wiederholt als Sprachrohr der türkischen Regierung in Deutschland hervorgetan.“

Eine Sendung namens Tagesschau-nachgefragt wäre nötig, die sich um die wichtigen Anschlussfragen kümmern könnte. Die da wären:
Wer hatte eigentlich die Idee zum Islamunterricht von Ditib? Ist das Wort Sprachrohr nicht eine Verharmlosung? Sind das die Folgen der Toleranz? Hätte man sich denken können, dass politisch Einfluss genommen werden soll? Wie nennt man so etwas, vielleicht Landnahme?

Ein Journalismus, der dem Thema gewachsen wäre, existiert nicht mehr.

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Montag, 15. August 2016
Sponner
Hier kumulieren die Propagandatricks, dass Lüge keine überzogene Metapher mehr wäre.
„Warum wir den Glauben anderer schützen müssen
Christian Lindner fordert von Muslimen, dass sie ihren Glauben an die Werte des Grundgesetzes anpassen. ‚Wir’ dürfen das erwarten, sagte der FDP-Chef - und verrät damit die Grundsätze seiner Partei.“
Ja, den Verräter liebt niemand, und die FDP war noch nie sympathisch, also ist ein FDP-Verräter der Oberschurke. Was er sagt, muss also falsch sein, falsch im Sinne von missliebig.
Wir in Gänsefüßchen dürfen also nicht das Beschriebene erwarten, schon wegen der Gänsefüßchen, durch die wir uns nicht mit uns identifizieren, sondern mit dem Gesicht, das so paradigmatisch für den deutschen Journalismus steht.
Die Muslime brauchen ihren Glauben also nicht den Werten des Grundgesetzes anzupassen, dass das mal klar ist, und jetzt erwartet es auch keiner mehr.
Das Gemeinste und Niedrigste ist aber schon die Überschrift.
Warum – das impliziert den Fakt. Nun gut, das ist journalistisch, man soll es erfahren wollen.
Glauben – da geht es um die Seligkeit. Scharia? Islamisierung? Doch nicht bei Spon.
Wir – auf einmal, da sind wir doch wieder. Mit unserem charismatisch führenden Kolumnisten. Und wir müssen. Den Glauben anderer schützen. Das Perfide ist, dass er hier die Phantasie verkauft, es ginge um Schutz. Wer darauf hereinfällt, imaginiert sich in die Position des Stärkeren, des Dominanten, für den Toleranz nur eine Frage des Anstands ist. Wie es halt der Fall ist bei Journalisten.
Schön, dass der Spiegel sich zu erkennen gibt. Man muss nur hineinschauen. Das Sturmgeschütz der Demagogie verarscht seine Leser. Klar wollen die das. Die Burkinifrau will auch angezogen ins Wasser.
Das Beunruhigendste ist, dass er offensichtlich davon ausgeht, damit durchzukommen. Angst, dass es einmal andersherum kommt und er zur Rechenschaft gezogen wird, hat er nicht.

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Sonntag, 14. August 2016
Symbolpolitiker
Sigmar Gabriel hat sich gegen Symbolpolitik ausgesprochen hinsichtlich Burkaverbots, das sei überhaupt nicht nützlich.
Sigmar Gabriel sollte sich überlegen, ob er gegen Symbolpolitik anredet, er könnte damit seine letzte Kompetenz verspielen. Aber das muss uns nicht interessieren, was uns betrifft, haben wir uns zu sorgen, dass der SPD-Vorsitzende die Burka als Symbol ansieht.
Ein weitverbreiteter Irrtum.
Wenn man sieht, wie jemand in Ketten vorbeigeführt wird, kann man darin ein Symbol für die Ankettung des Menschen sehen oder ein Symbol für die Selbstbestimmung des Abgeführten, der seine Identität als Sklave leben kann, oder man versinkt vor Scham im Boden.
Die Burka symbolisiert nicht Unterdrückung, sie unterdrückt. Sie ist die Unterdrückung, ob wir dieses Zeichen wahrnehmen wollen oder nicht. Nur weil wir in der beobachtenden Position sind, geht es nicht um unsere Deutung.
Dass die Burkaträgerin noch weiteren Unterdrückungen ausgesetzt ist, das wäre das Symbolisierte.
Ob sie womöglich ihre Lage ganz anders beurteilen würde, ändert nichts an der Lage.

Ein Burkaverbot als symbolisch zu betrachten, nimmt die Unfähigkeit zur Durchsetzung vorweg.

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