Sonntag, 8. Januar 2017
Wählerverhalten
Es ist zu befürchten, dass die demoskopischen Ergebnisse zur Sonntagsfrage nicht sonderlich fake sind, sondern unter normaler Abweichung das Wahlergebnis bedeuten und die derzeitige Wählerstimmung abbilden.
Es ist nämlich beim Wählen wie beim Börsenhandel, die Erwartungen sind maßgeblich.
Die Erwartungen beim Wählen, das sind keine Tatsachen, sondern Hoffnungen, Wünsche, Ideologien.
In der Informationsgesellschaft kann man anklicken, welche Probleme man haben will und welche nicht. Man kann sich in eine Scheuklappenideologie einwählen, indem man Grüne ankreuzt, man kann keine Experimente und Weiter so wählen mit Merkelunion. Man wird es nicht kriegen, das ist klar, aber wo gibt es das schon.
Grünenwähler sind nicht dazu da, anhand von Aussagen der Vorsitzenden Peter vielleicht doch irgendwie umzudenken, sie wollen jetzt erst recht Eskapismus.
Wahlkampf bedeutet, dass man die Traumarbeit abgenommen kriegt.
Wenn man die Wahl hat zwischen dem Überbringer einer schlechten Nachricht und dem einer guten, für wen wird man sich wohl entscheiden?

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Samstag, 7. Januar 2017
Stimmungskanone Gabriel
Wie schon Wolf Biermann über die verkommenen Greise sang: „Ich glaube dir nichts und auch nicht dies.“ Sigmar Gabriel ist zwar noch nicht sehr alt, aber wenn er mit dem Stimmungsknüller ankommt, einen Kulturkampf gegen Islamismus starten zu wollen, dann kann er das machen, glaubwürdig ist er damit nicht. Zum Kampf würde nämlich auch Kultur gehören.

Wir werden jetzt ein dreiviertel Jahr erleben, wie die Wahlkämpfer versprechen, in der nächsten Wahlperiode all das auszubügeln, was sie bisher angerichtet haben.

Sie werden damit ja auch durchkommen.

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Freitag, 6. Januar 2017
Statistikbereinigung
Die tausend Nafris vom vorigen Silvester in Köln, deren Verfahren eingestellt wurden, weil man ihnen trotz allem Rassismus nichts nachweisen konnte, und die vom jetzigen Jahreswechsel, die von der Polizei rassistischerweise vorab geschnappt worden waren, bevor sie wieder Frauen angehen konnten, wie finden die sich eigentlich in der Kriminalstatistik wieder?
Man darf vermuten: Gar nicht.
Wenn nun die Kriminalität sowieso sinkt und die Statistik rückläufig ist und Ausländer nicht krimineller sind als welche, die schon länger hier leben, wo findet sich dann das deutsche Pendant zu abgewendeter und nicht verfolgter Kriminalität?
Vermutlich im „Nafri-Rassismus“ (Augstein).

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Donnerstag, 5. Januar 2017
Unterscheidung von Landesverrat und Hochverrat
In unserem Strafrecht sind die Tatbestände so definiert, dass Landesverrat sich gegen die äußere Sicherheit und den Bestand des Staates richtet, wogegen Hochverrat den inneren Bestand der verfassungsmäßigen Ordnung etwa durch Staatsstreich angreift.

Feindliche Kämpfer ins Land zu holen, ist demzufolge Landesverrat.
Nicht legitimierten Cliquen eine Teilhabe am Haben und Sagen zuzuschieben, ist Hochverrat.

Dass das nicht durcheinandergebracht wird, wir wollen doch die rechtsstaatlichen Prinzipien nicht verwerfen.

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Mittwoch, 4. Januar 2017
Weltsicht im Spiegel
Das Jubiläum des Spiegels wird von den befreundeten Medien gleichfalls gefeiert, überall wird betont, dass man den Spiegel brauche und den Journalismus überhaupt, besonders in Fakenews-Zeiten, dann kommt der Strauß-Fall, man erinnert Leser, Zuschauer und Hörer daran, was damals losgewesen ist. Man rühmt sich der ruhmreichen Geschichte, sind doch alle Journalisten irgendwie Spiegel.
Wozu wir den Spiegel heute brauchen, das wird zwar aus Sicht der Beitragsmacher dargelegt, gezeigt wird es nicht. Niemandem fällt spontan etwas aus den letzten Wochen ein, wofür man den Spiegel gebraucht hätte. Und das Überflüssige, gar Ärgerliche, ist vergessen, es kommt sowieso immer wieder.
Früher hat der Montag die Themen der Woche vorgegeben.
Wenn wirklich das Internet schuld wäre an der Krise des Journalismus, hätte Spiegel-Online die Leser auf seiner Seite.
Man kommt die Woche ganz gut ohne Spiegel aus.

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Dienstag, 3. Januar 2017
N-Wort
Jan Böhmermann soll gezwitschert haben, was denn der Unterschied zu Neger wäre bei dem Gebrauch der Bezeichnung Nafri.

Erklären wir gern.
Der eine ist schwarz, der andere nordafrikanischer Intensivtäter, aggressiv und gewalttätig.
Wenn Jan Böhmermann meint, beide Begriffe wären deckungsgleich, ist es sein rassistischer Generalverdacht. Er meint dann nur, man darf ihn nicht sagen, weil es ja so ist.

Wenn es Überschneidungen gibt, ist es Empirie.

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Montag, 2. Januar 2017
Polizeiversagen
Die Polizei hat neuerliche Silvestervielfalt verhindert, auch indem sie die Nafris rechtzeitig im Zug kontrollierte. Dabei hat sie Bezeichnungen verwendet, die nicht mit den Grünen abgestimmt waren.
Die Grünen ertragen nichts, was nicht destruktiv ist, demzufolge kritisieren sie die Polizei, und der Polizeichef hat eingeräumt, dass man das N-Wort, Nafri, nicht hätte öffentlich kommunizieren sollen.

Das ist es, was schiefläuft in diesem Land. Da rudert die Polizei nach einer Schelte der Grünenvorsitzenden zurück, statt die Grünen zu verhaften.

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Sonntag, 1. Januar 2017
Neujahr mit der Kanzlerin
Man hätte natürlich von der Kanzlerin nicht erwartet und nicht erwarten können, dass sie die Verantwortung übernimmt und in der Neujahrsansprache ihren Rücktritt verkündet. Das wäre zu viel gewesen.
Aber auch, wer etwas mehr Bedauern oder eine Art von Politik gewünscht hätte, verlangt zu viel und ist zu sehr auf die Kanzlerin fixiert.
Sie hätte nämlich auch einfach sagen können: Ihr wollt es doch so. Die gesamte Presse, das Fernsehen, die Zuschauer, alle wollen helfen und endlich zu einem bunten Volk gehören, das von der Nazivergangenheit erlöst ist. Alle wollen eine tolerante Oberschicht sein und brauchen dazu eine minderbemittelte Unterschicht, und wenn die bisherige das nicht sein will, holt man sich eine aus den unsicheren Staaten. Ihr wollt doch von dem Geld was abkriegen, das für den Quatsch ausgegeben wird, könnte sie sagen, ihr wollt doch die Illusion vom grenzenlosen Schlaraffenland.

Das hebt sie sich wohl für den Wahlkampf auf.

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Samstag, 31. Dezember 2016
Spiegelwende
Der Spiegel titelt sich selbst; zum Siebzigsten feiert er die Schimpfe, die es immer schon gegeben hat. Wut müsse man sich erarbeiten, jubeln die Blätterer.

Ihnen entgeht das Wesentliche.
Die Kraftausdrücke, die sie sich zuziehen, unterliegen kaum Veränderungen. Es geht aber darum, womit man sie sich verdient. Und das ist ein Unterschied wie zwischen Rudolf Augstein und Jakob Augstein.
Die Spiegel-Wende können die Jubilare zum Beispiel daran ausmachen, dass es eben etwas anderes ist, sich zu trauen, einen Vorabdruck aus Sarrazins Buch zu bringen, als später reumütig einzuräumen, dass man das nicht hätte tun dürfen, und noch etwas später einen Text von Monika Maron aus dem Blatt zu reißen, weil er zu sarrazinös sei.

Ersteres ist ein Grund, das Heft zu kaufen. Letzteres, es abzubestellen.

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Freitag, 30. Dezember 2016
Aggressionspotential
Das war eine echte Nachricht, also eine Meldung im Info-Teil des Mailanbieters: AfD wählen ist wie jemandem eine reinhauen. Das hat ein Psychoexperte erklärt.
Die Leute werden wirklich immer gewalttätiger. Vielleicht sollte man auch wieder Prügeleien fördern, damit sie sich nicht in der Wahlkabine austoben.
Und was ist dann CDU wählen? Vermutlich, eine reingehauen zu kriegen.

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Donnerstag, 29. Dezember 2016
Chaosbranche
Ein bisschen mag es erstaunen, wie offenkundig der Chaoscomputerclub den Schulterschluss mit dem Chaospolitikclub zeigt. Da wird als eines der größten Probleme der Digitalbranche der Rechtspopulismus behandelt, da werden Reden gehalten, als hätte man verworfenes Material der heute-Show geleakt, da wird der Kanzlerin gehuldigt.
Vermutlich ist es eher umgekehrt, das Politbüro zeigt seine digitalen Waffen.
Gleichschaltung ist nicht nötig, die wird in sozialistischen Systemen gemacht. Bei uns wird gekauft.
Erzähle uns noch mal jemand was von Putins Trollen.

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Mittwoch, 28. Dezember 2016
Problembewertung
Der sogenannte und so genannte Nahostkonflikt ist der einzige, bei dem es als hohe Aggressivität und Hauptproblem angesehen wird, gleichauf mit Terror, Raketenbeschuss und Mordanschlägen und eigentlich noch davor, wenn die eine Seite Wohnblöcke baut.

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Dienstag, 27. Dezember 2016
Terrorpresse
Bei Terroranschlägen gab es in der Presse bisher betretenes Schweigen zu den Terroristen und Ablenkung auf die überhitzte Debatte. Die Zeiten sind vorbei. Jetzt wird aktiv terrorisiert.

„Warum wir die Kraft der Verunsicherung brauchen“, schreibt der Süddeutsche Beobachter.
Sicherheit ist Sache und Aufgebe des Staates, wird eröffnet. „Aber ist Sicherheit tatsächlich das höchste Gut, das "Summum Bonum", der letzte Zweck allen ethischen und moralischen Handelns? Das wäre eine geradezu religiöse Überhöhung der Sicherheit. Es hieße, die Panzerung zu heiligen, die Unverwundbarkeit zum Sakrament zu erheben. Es würde bedeuten, dass die anderen Ziele des demokratischen Gemeinwesens hinter der Schaffung und Wahrung der Sicherheit zurückstehen und ihr dienen müssten: Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenwürde.
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Es haben, und das nicht von ungefähr, gerade Kirchenvertreter davor gewarnt, die Sicherheit zu heiligen, Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, genauso wie Kardinal Reinhard Marx, der katholische Bischofskonferenzvorsitzende.
Tatsächlich könnte hier der Einspruch der Christen gefragt sein wie lange nicht mehr. Es ist ja der Glaube an einen Gott, der, darum geht es an Weihnachten, ein schutzloses und verletzliches Kind wird. Später zog er als ungesicherter Wanderprediger umher. Dieser Gott wurde als Staatsgefährder verhaftet; er starb gefoltert und erniedrigt am Kreuz. Der Triumph, die Auferstehung, ist ohne diesen existenziellen Verzicht auf Macht und Sicherheit nicht denkbar, ohne einen Gott, der sich um der Menschen willen tödlich verwunden lässt.
Das stellt menschengemachte Sicherheitsmaßstäbe infrage. Wer dies glaubt, muss einem schwankenden Boden vertrauen lernen. Lange war den Kirchen und Christen diese verunsichernde Seite ihres Glaubens unheimlich. Sie störte die Ruhe, kratzte an der Gewissheit. Je stärker aber die Sicherheit zum innerweltlichen Heilsversprechen wird, dem alles andere zu dienen hat, umso mehr wird diese Kraft, Unsicherheit und Verletzlichkeit auszuhalten, zum Dienst an Staat und Gesellschaft in der Zeit des Unsicheren.
Der Staat selber kann ja nicht der oberste Verunsicherer sein. Er muss den Terror bekämpfen und Kriminelle einsperren. Er muss dafür sorgen, dass es Strom und Wasser für alle gibt, Wohnungen, Arbeitsplätze, Hilfe in Krankheit und Not. Er braucht aber dringend Kräfte der Verunsicherung, die bohren und sagen: Sicherheit ist nicht das höchste Gut.“

Und so geht ein Mehrfaches an Geseiere weiter. Danke, Terror, das wird nicht gesagt, noch nicht. Die Sympathien sind eindeutig.

Lügenpresse ist das nicht, es ist ja nichts gelogen. Aber man kann nicht darlegen, warum das nicht faschistoid wäre.

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Montag, 26. Dezember 2016
Vom Nutzen der Falschmeldungen
Abgesehen von dem Schwindel, den der Kampf gegen Fake-News ist, bedeutet er ein Symptom der degenerierten Öffentlichkeit, und zwar nicht nur, weil sich eine Behörde anschickt zu bestimmen, was wahr ist, sondern weil es kein demokratisches Forum mehr gibt und keine Möglichkeit zu Meinungsbildung aus mehreren Angeboten heraus, kein Korrektiv in der Medienwelt selbst.
Niemand möchte falschen Informationen aufsitzen, aber niemand gibt sich selbst die Schuld dafür. Man könnte sich auch einfach besser informieren. Aber dies wird immer weniger möglich.
Verschwörungstheorien über Mondlandung oder 9/11 haben eine wichtige Funktion, auch wenn an ihnen nicht das Geringste dran sein möge, sie machen uns kritisch gegenüber den Informationen, wie wir sie kennen, und darüber, wie sie gemacht werden. Löschte man sie, weil sie der Wahrheit widersprechen, machte man den Konsumenten noch unmündiger.
Und das ist es ja, worum es geht.

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