Mittwoch, 20. September 2017
Das Integrationsproblem
Das ist noch im Kabarett so und in der Zeitung, dass Provinzler eine Abneigung gegen dunkelfarbige Kinder haben und sich abfällig äußern, in der Realität ist aber im finstersten Ostsachsen niemand feindselig eingenommen gegen Kinder, im Gegenteil, man hat eine nie dagewesene Bereitschaft, in ihnen das Potenzial zu sehen und den Schulkindern alle Möglichkeiten zu wünschen, die ihnen entsprechen. Man denkt nicht „die gehören nicht zu uns“.
Das ist nur in einer im Sinne von Karl Popper offenen Gesellschaft so, die nicht in Clanstrukturen funktioniert und die das Individuum wertschätzt.
Und hier liegt das Integrationshindernis: Mit den Werten und Realitäten, auch den Anforderungen, einer solchen Gesellschaft werden die gar nicht konfrontiert. Sie erleben, dafür belohnt zu werden, einer patriarchalischen und auf Claninteressen bezogenen Kultur anzugehören.
So züchtet man Kopftuchmädchen und Gaunerrapper. Man nimmt den Kindern ihre Möglichkeiten, die sie individuell gehabt hätten. Man -- das sind die grünverblödeten Integrationsidioten.

Man löste das Invasionsproblem, indem man die vierzigtausend Salafisten und fünfzigtausend Grünen abschöbe. Mit den Wendehälsen in der Schuldirektion würde man fertig.

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Dienstag, 19. September 2017
Intellektuelle Unredlichkeit in der gängigen Vorwurfspraxis
Man täusche sich nicht -- wenn Personen bekämpft werden, die man glücklicherweise nicht man selbst ist, ist man trotzdem gemeint. Die Botschaft lautet: Das können wir auch mit dir machen.
Man sollte sich also angesprochen fühlen, wenn es gegen „Rassisten!“ oder „Nazis!“ geht, wenn also herrschaftlich bestimmt wird, gegen wen es gehen darf, weil das „Rechtsextreme!“ oder „Rassisten!“ wären, beides sind übrigens nicht justiziable Vorwürfe, gegen die man sich nicht wirksam vor Gericht wehren könnte.

Ja was, soll man jetzt Rassismus und Rechtsextremismus pflegen? Nein, das ist damit nicht gesagt, es wird nur leider kaum mehr verstanden. Man soll beachten, ob die, die Rassismus! sagen, dieses Urteil analytisch begründen, also „dieses an jener Aussage ist darum falsch“, oder ob sie intellektuell vereinfacht Rassismus! assoziieren, ihrem vorgefertigten Weltbild entsprechend, um jemanden zu überführen. Doch dazu müsste der Beschuldiger auseinandersetzen, was er unter Rassismus verstehe, und damit müsste er sich sehr weit selbst zur Debatte stellen.

Das heißt, man kann schon froh sein, wenn ein Vorwurf analytisch begründet wird.
Genauer, man könnte, wenn er würde.

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Montag, 18. September 2017
Opposition stabilisiert
Wenn manche sagen, unter Kohl wäre das Personal auch nicht besser gewesen, muss man einwenden: doch, es gab eine funktionierende Opposition. Und eine aufmerksame Presse.
Opposition und Presse sind wichtiger als die Regierung.

Wer die DDR oder die Sowjetunion hätte erhalten wollen, hätte eine Opposition zulassen müssen. Dann wäre es nicht mehr die DDR gewesen, die es war, oder die Sowjetunion, genau das ist der Punkt. Aber dann hätte ein Wechsel nicht das Ende bedeutet.

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Sonntag, 17. September 2017
Noch was aus der Logik
Die grünlichen Sozialschmarotzkraten haben als Argumentationsmuster die Sprachstanze, die das Thema vom Ordnungspolitischen auf das Individuelle verschiebt: „Niemand gibt gern/freiwillig sein Heimatland auf.“






Aber wir sollen das.

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Samstag, 16. September 2017
Terrorstatistik
Es gibt nicht einmal mehr die bisher üblichen Aufrufe, so weiterzumachen wie bisher. Denn darum ging es den Herrschenden: Angst zu streuen, ohne dafür in Verantwortung genommen zu werden.
Das ist nun geglückt.

Auch, dass in einer Großstadt so was nun mal vorkomme oder dass der Straßenverkehr riskanter sei, ist nicht mehr eine Meldung wert. Oder das twittert sich so weg.

Dennoch sei zur Statistik etwas angemerkt, genauer zur politischen Verwendung der statistischen Umdeutung. Es geschehen mehr Verkehrsunfälle als Terroranschläge, das ist noch richtig, aber die Unfälle sind Unfälle und geschehen fahrlässig. Statistisch kommen die Anschläge dazu, kumulativ, nicht als Gegenstück zum Unfallrisiko.
Und wenn bei einem Ereignis mehrere Personen getötet und verletzt werden, handelt es sich mit höherer Wahrscheinlichkeit um einen Terroranschlag als um einen Verkehrsunfall.

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Freitag, 15. September 2017
Demokratisches Dilemma
In der WeLT schreibt Robin Alexander über den Wahlarena-Auftritt von Kanzlerin Merkel:
„Eine Grundschulrektorin aus Frankfurt berichtet von den Schwierigkeiten, den Schulunterricht für Kinder aus 21 Nationen zu organisieren: 'Im Kollegium besprechen wir ganz viel von unseren Sorgen, aber draußen können wir das nicht besprechen, dann heißt es, wir seien islamfeindlich oder rechts.'
Merkel sieht die Gefahr: 'Wenn Sie den Eindruck haben, dass darüber nicht gesprochen werden darf, dann ist das ganz schlecht.' Bei den Lösungen bleibt sie aber vage: Wenn man junge Muslime dazu bringen könnte, Lehrer zu werden, könnten diese die Probleme vielleicht deutlicher ansprechen. Außerdem müsse man mit den Eltern arbeiten, 'vor allem mit den Vätern, weil die auch das Regime führen zu Hause'. Dann verspricht sie der Rektorin, mit ihr und 50 weiteren Lehrern ein Brainstorming zu machen.“

Zuvor soll sie einer besorgten Bürgerin „Generalverdacht!“ um die Ohren gehauen haben.

Nun wäre es die Aufgabe eines jeden Demokraten zu sagen: Die muss weg.
Aber die Demokratie gestattet es nicht, danach zu fragen, wie man die Leute loswird, die so was wählen wollen.

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Donnerstag, 14. September 2017
Das EU-Bezahlmodell
In den Zeitungen werden die Juncker-Pläne behandelt, die einen sind dafür, die anderen dagegen, weil die einen sie für richtig halten und die anderen nicht. Keine Berücksichtigung findet das strategische Moment, die aggressive oder sagen wir offensive Seite der Initiative; Europa hat nun eine über sich selbst hinausgehende Vision von noch mehr Europa. Das nützt nichts, aber ist geeignet, die Kritiker in die Defensive zu rücken – mit nichts. Denn nichts tun bedeutet wieder dafür sein. Sich von Europa (gemeint ist EU) abzuwenden, nützt nichts, das ist wieder die Passivität, die zur verschobenen Masse wird.
Dazu kommt: Es ist ja nicht nur so, dass der Kommissionspräsident lediglich etwas gesagt hätte, mit dem er sich wichtig machen will, ihm werden die jungen Medienradikalen Gefolgschaft leisten, weil man wieder etwas werden kann mit dem Nichts. Sie werden Gegner finden und verleumden. Und dafür bezahlt werden.

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Mittwoch, 13. September 2017
Engagierte prominente Botschafter
Eine kleine Logikhudelei; man hat doch gegen Trump nicht nur eingewendet, dass er ein ganz schlimmer Faschist ist, sondern überhaupt dass er als Fernsehpromi nicht den professionellen Politikern das Wasser reichen könne und nicht den Ansprüchen an ein Amt genüge, und das wäre so, wie wenn bei uns Dieter Bohlen oder die Geissens antreten würden.

Wenn Promis für politische Mandate ungeeignet sind, dann darf man von ihnen aber auch keine Statements einfordern, warum wir Merkel wiederwählen müssen oder warum es toll ist, dass wir so eine tolle Regierung haben. Entweder sind sie selbst befähigt, wie es in einer Demokratie dem Volk zukommt, oder sie haben keine Ahnung, dann müssen sie ruhig sein oder sich aufs Singen beschränken. Oder was sie dafür halten. Grönemeyer ist entweder potentieller politischer Mandatsträger, oder er weiß ja nicht, wovon er spricht. Wie ein Politiker.

Die Botschaft der Promis lautet aber im Subtext: Die Politik geht euch nichts an!

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Dienstag, 12. September 2017
Ungerechte Leute
Auch die FAZ gehört zur vierten Gewalt, der Manipulative:
„Mehrheit lehnt geschlechtergerechte Sprache ab
KollegInnen, Schüler*innen: Laut einer Umfrage findet geschlechtergerechte Sprache nur wenig Zuspruch unter den Deutschen. Auffällig sind dabei die Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersklassen.“
Wieso ist das gerechte Sprache, wer nennt das so, und wieso behauptet die FAZ hier eine Angelegenheit von Gerechtigkeit?
Gut, das wird nachgequatscht sein.
Oder halt, nein, nicht gut, gerade das Nachquatschen ist es, was die Manipulation ausmacht. Auch wer dagegen ist, was jedem anheimgestellt sei, ist gegen gerechte Sprache, der Schuft.
Impliziert ist der Grund: Feindschaft gegen Gerechtigkeit.
Und dann nicht einmal in der Gesamtheit, sondern unterschiedlich in Zugehörigkeit zu Alter und Geschlecht. Ungleiche Verteilung, ungerecht. Und dass jeder ein Alter und ein Geschlecht hat, tritt hinter der Vorstellung zurück, einem Alter und einem Geschlecht anzugehören. Die Gruppen diskriminieren andere Gruppen.
Aber die FAZ gehört zur Gruppenpresse, ohne Alleinstellungsmerkmal.

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Montag, 11. September 2017
Sicherheitsjournalismus
Den Journalisten dürfte klar sein, wie lächerlich die eMail-Affäre ist und wie mies es ist, Meinungen darüber als Nachricht zu präsentieren.
Zwei Angelegenheiten sind aber nicht einfach als lächerlich abzutun.
Erstens ist das, was in der Mail geäußert wird, ob von der mutmaßlichen Verfasserin oder nicht, soweit wir es den Überschriften entnehmen können, eine vertretbare Auffassung, dass nämlich die politische Klasse die Neubürger hereinholt, um besser herrschen zu können und bürgerliche Demokratie auszuhebeln. Das kann man so sehen oder es lassen, aber die beinhaltete Kritik richtet sich gegen die Herrschenden. Wird aber als rassistisch hingestellt, was ein propagandataktischer Ablenkungstrick ist.
Zweitens geht es bei der Kampagne gar nicht darum, ob sie begründet ist, sie wird sicher mit einer kleinen Meldung eingestellt. Die Botschaft richtet sich an den ehemals mündigen Bürger: Du sollst dich nicht in die öffentliche Angelegenheit einmischen, schau, was wir mit dir machen können.
Die Staatssicherheit hat so was noch verdeckt unternommen.

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Sonntag, 10. September 2017
Rheinpfalzpinsel
In der Presseschau vom DLF kommen Kommentare zu Schwesigs verantwortungsvoller Entscheidung hinsichtlich der Schulwahl zur Sprache. Bemerkenswert ist das Zitat aus der Zeitung Rheinpfalz; man könne Mutter Schwesig keinen Vorwurf machen, jede Mutter wolle das Beste für ihr Kind.
Satire wird das kaum sein, entweder ein notgedrungen überzogenes Parteiergreifen aus Rücksicht auf die Eigentümer oder ein Beispiel für Dummfrech-Presse, die es nicht mehr schafft zu lügen.
Der Mutter macht man auch gar keinen Vorwurf, sondern der Politikerin. Sie weiß nämlich, was für die Mutter Schwesig die bessere Entscheidung ist, die Verlogenheit ist aufgeflogen.

Das ist die Presse, die sich nicht daran stört, dass Wein für alle gepredigt wird und für die meisten mit Wasser gestreckt, und den eigenen Wein für angemessen erachtet.

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Samstag, 9. September 2017
Wer hier pöbelt
Auch das ist eine Angelegenheit der Darstellung, und zwar einer politischkorrekten Darstellung auf Herrschaftslinie: Herrscherin trifft auf Pöbler. Und die Presse weiß es als tollen Sieg der Herrscherin darzustellen, dass sie unbeirrt weiterredet gegen die schlimmen Pöbler, wo sogar verfassungsfeindliche Grüße und Tomaten auftauchen, wovon man zwar keine aktuellen Fotos hat, aber im Archiv sind welche.
Die Kanzlerin müsste aber, als demokratische Mandatsträgerin, nicht die Demonstranten beschimpfen, sondern zu ihnen sagen, „auch für Sie arbeite ich“, das wäre das einzige, was sich geziemte, neben dem nicht zumutbaren „erzählen Sie doch, was Sie vorzubringen haben“.
Dann müsste aber auch die Presse sich klarmachen: das sind die Leute, auch, für die wir arbeiten.
Ein absurder Gedanke, der keinem aktuellen Journalisten in den Sinn käme. Die sind schon damit überfordert, wenn in der heißen Wahlkampfphase irgendwas offiziell gefordert wird, was bisher nur von außerhalb der medialen Blase gepöbelt worden war.

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Freitag, 8. September 2017
Deutscher demokratischer Rest
Ein Bürgermeister hängt Wahlplakate des politischen Gegners ab und das Netz feiert ihn dafür, so wird es gemeldet. Das Netz kann feiern, was es will. Aber ein Bürgermeister mit gutem Gewissen ist eine Gefahr für die Demokratie.
Nun kann nur etwas gefährdet werden, das es noch gibt, und eine Demokratie existiert nicht ohne eine demokratisch verpflichtete Presse. Wenn die meldet, dass das Netz feiert, macht sie Stimmung, manipuliert.
Das letzte Fünkchen der Demokratie glimmt, indem man noch Angst vor Wahlen hat.

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Donnerstag, 7. September 2017
Deutschlandfunky
Der Kurznachrichtendienst DLF gilt bei den Hörern als vertrauenswürdig und seriös, das bedeutet aber nichts weiter, als dass man sich im Konsens bewegt. Wenn in den Nachrichten von der Volksbefragung in Australien über die „Ehe für alle“ die Rede ist, ist das grüne Sprache. Ob das in Australien auch Ehe für alle genannt wird oder Homoehe oder wie auch immer, wäre mindestens dazuzusagen. Aber man verwendet die Formulierung aus der grünen Parteilinie. „Flüchtlinge“ sowieso, das ist Standard, und die Kanzlerin will den Störern „entgegentreten“, das ist Zitat, aber seinerseits eine Übernahme aus dem Kampf.
Dass Journalisten nicht einmal mehr wagen, mit einer anderen als der normierten Sprache zu arbeiten, und dass dies sogar die Nachrichten betrifft, wo eine nüchterne Sprache bisher noch als Wert galt, ist übler als der propagandistische Gehalt, der dann bald überflüssig wird.

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