Donnerstag, 22. Februar 2018
Waffengang
Trump hat das Schlimmstmögliche gesagt: Lehrer sollen Waffen tragen.
Die Presse freut sich nun auf die Beziehungstat eines Lehrers, ausgeführt mit seiner Schusswaffe.
Aber je nun, was einen Schwächling mit Schießeisen mental abhält, ist das Wissen um die Abwehrbereitschaft, und was ihn stoppen kann, ist die Abwehr.
Wer es vermag, alle Waffen gleichermaßen wegzuwünschen, soll sich bitte melden. Wer das nicht kann, soll die Frage beantworten, ob es richtig gewesen wäre, Brejvik nach dem ersten Schuss niederzustrecken.

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Mittwoch, 21. Februar 2018
Überraschende Satire
Wir vermelden gern, wenn die heute-Show einen guten Gag bringt, sogar einen zweiten. In Ordnung ging schon: Und wer finanziert die Sportkorruption? Einblendung der Logos von ARD, ZDF und Eurosport, und da ruft der Moderator: Pfui, Eurosport!
Ja, schön, Korruption auf den Punkt gebracht.
Aber noch besser: Welke sagt, ein Aschermittwochsredner hat türkische gemeinde, Kameltreiber und Kümmelhändler in einem Satz gesagt, jetzt könne sich doch jeder den Satz zusammenreimen.
Ja toller Gag, subtil und hinterrücks. Er geht davon aus, dass die Zuschauer das können. Und auch machen.
Das ist Satire.

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Dienstag, 20. Februar 2018
Feindbilddenken
Es ist bestimmt schon allen aufgefallen, es bleibt nicht unbemerkt, dass die Prediger der Offenheit und Toleranz selbst kein bisschen offen oder tolerant sind. Nicht einmal professionelle Vergeber wie die Kirchenleute, die den IS unter Generalabsolution stellen, geben sich im politischen Tagesgeschäft nachsichtig gegenüber der außerfilzischen Opposition.
Dabei wäre es ziemlich leicht, sich differenzierend und tolerant zu geben und vorzumachen, wie man sich den Umgang mit den Fremden wünscht.
Es ist sogar offenkundig unzweckmäßig, sich den politischen Gegnern gegenüber nicht integrativ zu verhalten, ihnen nicht mit der Bereitschaft zum Dialog zu begegnen und so weiter, man würde sie damit sehr schwächen, wenn sie so wären, wie man sie sich vorstellt, doch man geriert sich selbst als das, was man anderen unterstellt.
Dies scheint zwei Gründe zu haben, einmal auf struktureller Ebene der Filz, man kann keine Korruption für alle betreiben, aber dazu kommt auf individueller Ebene die Entlastung von der Schuld, so zu sein, wie man ist. Das, was man der Gegenseite zuschreibt, ist komplett das projizierte Eigene. Man braucht welche, die noch schlimmer sind. Man braucht Intolerante, Rassisten, Ausgrenzer, nicht nur als politisches Feindbild, sondern als persönlichen Kontrast zu sich.
Das ist magisches Denken, aber rationales haben wir nicht mehr.

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Montag, 19. Februar 2018
Im krassen Kampf
Hätte sich in der Sowjetunion oder der DDR eine Initiative gegründet, die sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen eingesetzt hätte, was wäre im Arbeiterparadies geschehen? Sie wäre vernichtet worden. Weil es der Partei der Arbeiterklasse um die Partei ging und nicht um die Arbeiterklasse.

Wenn die organisierten Gutmenschen meinen, kritisieren zu müssen, dass eine Gruppe, Partei oder Strömung, der sie keine feministischen Anliegen zuschreiben, gegen Gewalt gegen Frauen demonstriert, dann wäre die schlüssige Reaktion: Na endlich merken sie es, hoffentlich bleiben sie bei dem Thema, wenn die Gewalt von jemand anderem ausgeht. Oder so. Was nicht geht: denen steht das Demonstrationsrecht nicht zu, Feminismus gibt es nur antirassistisch, also von uns bestimmt. Damit gibt man zu erkennen, dass man das Anliegen nie anders als machtpolitisch benutzt hat, es nie um das anliegen ging.
Erstaunlich, und man sollte nicht aufhören, es zu bemerken: wie offen sie sich zu erkennen geben.

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Sonntag, 18. Februar 2018
Das mit der Kirche
Es liegt wohl an der verschwundenen Bedeutung der Kirche, dass sich kaum jemand wundert, wenn es heißt, die Kirche wäre zeitgeistgemäß linksweltlich geworden, kein bisschen spirituell-religiös. Daran stört sich kaum noch jemand, man vermisst das Religiöse nicht. Hier wurde schon mehrfach dargelegt, dass die Entchristianisierung für den Anhänger der Aufklärung kein Grund zur Freude ist; die Aufklärung ist ohne Christentum nicht vorstellbar. Aber der Punkt, um den es hier geht, ist: falsch, die Kirche ist nicht zeitgeistig. Sie ist imperial, machtpolitisch unterwegs wie zu übelsten Zeiten. Die Abkehr vom Himmlischen ist nur ein Nebeneffekt. Die Geschäfte laufen bestens, man hat erkannt, wie die Verlinksung den Gewinn optimiert. Wenn Geld und Macht der Zeitgeist sind, dann ist das zeitgeistgemäß, aber Wölki, Strohm und Käßmann sind Priester der Unterwerfung. Die Kirche ist dabei, die letzte Tarnung aufzugeben.

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Samstag, 17. Februar 2018
Free Yücelly
Es ist sehr gesittet zu sagen, ein Journalist soll nicht wegen journalistischer Arbeit eingelocht sein, auch wenn er sich über uns und unser Land abfällig geäußert hat. Aber es ist nur normal zu sagen, na was Besseres als Deutschland hat er ja nun gefunden, oder hat er umgedacht, wenn wer nach der Haftentlassung sofort in das sich abschaffende Land fliegt. Hier sei ein Aspekt angeführt, mit dem wir wie üblich uns die Schuld geben. Was er da in der TAZ geschrieben hat, ist so dermaßen TAZ, dass es ihm gar nicht mehr zuzurechnen ist, das wollen die TAZ-Leser lesen, und das will das Establishment haben. Er muss ja auch von was leben, er liefert nach Bestellung. Kann man ihm das vorwerfen? Na ja gut, kann man, aber mehr noch uns, die wir uns das bieten lassen und die wir ein solches Establishment dulden.

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Freitag, 16. Februar 2018
Kommt darauf an, wie man zählt
DIE WeLT hat, dass gegen Christen weniger religiös-politische Straftaten begangen werden als gegen Juden und Muslime. „Demnach wurden 2017 im Rahmen des kriminalpolizeilichen Meldedienstes 1495 politisch motivierte Straftaten mit antisemitischem Hintergrund erfasst, 1069 mit islamfeindlichem Hintergrund und 127 mit christenfeindlichem Hintergrund. Insgesamt stehen damit 2564 Straftaten gegen Juden und Muslime 127 Straftaten gegen Christen gegenüber.“
Zuerst einmal, stehen die wirklich gegenüber?
Dann, bei muslimischem Terror heißt es immer, die meisten Opfer seien auch Muslime. Dann wäre schon ein Wort dazu fällig, ob eventuell manche Straftaten gegen Muslime vielleicht auch von den anderen Muslimen begangen wurden, das wäre interessant.
Und noch ein interessantes Detail, die Größe der Opfergruppe. Es gibt viel weniger Juden als Moslems, bei dem Ding zwischen diesen beiden Gruppen muss die eine aber sehr energisch vorgehen in dieser Unterzahl.
Und die Frage der Erhebung wird gleich ganz ausgespart – wie genau will man es eigentlich wissen, wenn ein alter oder neuer Jude kein Unrechtsbewusstsein hat bei Gewalt gegen christlich Ungläubige? Das kommt ja nur bei den neuen Juden vor, diese Zahlen könnten Vorurteile schüren.
Also, die Statistik sinkt weiter, auch im Ansehen.

Nachtrag: Wir sind auch gesunken, wir stören uns erst im Nachtrag daran, dass Straftaten gegen Personen als Straftaten gegen die Religion behandelt werden.

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Donnerstag, 15. Februar 2018
Peinlichkeit der SPD
Klaus von Dohnanyi hat im Radio die Kür von Schulz vor einem Jahr als historischen Fehler bezeichnet und gesagt, Schulz kenne die Partei nicht und habe keinen politischen Instinkt.
Keinen.
Er sagte keinen.
Was hat der dann all die Jahre in der EU gemacht? Wenn er nicht einmal die Partei kennt, kennt er auch Europa nicht.
Aber dann hat die SPD auch keinen politischen Instinkt. Das wird jetzt nicht überraschen. Eine Partei, die auf Familiennachzug setzt, gibt auch Schulz 100 Prozent.
Wer ist eigentlich peinlicher?

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Mittwoch, 14. Februar 2018
Merkel müsste weg
Fast möchte man der CDU ein nahlessiges Bätschi zurufen, weil der Punkt erreicht ist, an dem die Partei von Merkel überhaupt nicht mehr profitiert oder, besser gesagt, dies so offenkundig ist. Man kann aus parteiinterner Logik so jemanden haben, wenn erstens Wahlen gewonnen werden und zweitens die Koalitionsverhandlungen gut laufen, mit letzterem hatte Sigmar Gabriel sich über die letzte Wahlperiode gerettet. Aber dann war klar, dass ersteres nicht funktioniert. Eigentlich hätte Schulz auch die Wahlen verlieren und die Koalitionsverhandlungen gewinnen können, wenn er sich selbst nicht so sehr im europäischen Maßstab verorten würde.
Jetzt merkt es also die CDU. Kritik kommt nun, zuerst, von emeritierten Unionisten, heute Volker Rühe, der sagt, es wurde ganz mies verhandelt. Für Häme ist aber kein Platz; so regiert sie eben auch. So hat sie verhandelt mit den bekannten Effekten. All das hat die CDU mitgemacht, bis gemerkt wurde, dass damit die Karriereaussichten schwinden. Und sogar jetzt immer noch. Nicht nur Merkel muss weg, mit ihr der Merkel-Hof. Müsste.

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Dienstag, 13. Februar 2018
Rubrik Lügenpresse: Manipulationsspiegel
Auch Spiegel.de-Leser haben nicht das Recht, sich so manipulieren zu lassen:
"Prozess gegen Ahed Tamimi
Jeanne d'Arc aus dem Westjordanland“
„Vor einem Militärgericht in Israel hat der Prozess gegen Ahed Tamimi begonnen. Weil sie Armeeangehörige attackierte, wurde die 17-Jährige zur Freiheitsheldin der Palästinenser und zum Hassobjekt vieler Israelis. Aus Nabi Salih und Tel Aviv berichtet Thore Schröder“
„ (…) verschwindet", schreit das Mädchen die beiden Soldaten an, bevor es anfängt, sie zu schubsen, zu treten und zu schlagen. Immer wieder holt sie aus, kreischt den Israelis ins Gesicht. "Ich schlage euch! Ich beiße euch! Raus hier! Verschwindet!" Auch als ihre Cousine und ihre Mutter zur Hilfe eilen, bleiben die Soldaten ruhig, passiv.
Knapp zweieinhalb Minuten dauert das Video, das Ahed Tamimi berühmt gemacht und ins Gefängnis gebracht hat. Es sind Aufnahmen vom 15. Dezember 2017. An jenem Tag attackierte die damals noch 16-Jährige auf dem Grundstück ihrer Eltern im Dorf Nabi Salih im Westjordanland die Armeeangehörigen.
An diesem Dienstag hat im Militärgericht des Ofer-Gefängnisses nordwestlich von Jerusalem ihr Prozess begonnen. Die israelischen Militärgerichte sind für die palästinensische Bevölkerung in den besetzten Gebieten zuständig - daher wird auch Tamimis Fall dort verhandelt.
(...)

Ahed Tamimi ist in zwölf Punkten angeklagt. Nur drei davon beziehen sich auf ihr Verhalten im Video: Angriff auf einen Soldaten, Behinderung der Arbeit eines Soldaten, Aufhetzung. Die anderen Punkte gehen zurück auf fünf weitere Angriffe auf israelische Sicherheitskräfte in den vergangenen Jahren. Tamimi wird unter anderem beschuldigt, Steine geworfen und Drohungen ausgesprochen zu haben sowie an Ausschreitungen beteiligt gewesen zu sein.“

Was war jetzt die krasseste Manipulation?
„berichtet“.

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Montag, 12. Februar 2018
Quantenmerkel
Die Kanzlerin ist in einem Zwischenzustand aus zwei Zuständen, sie ist zugleich Kanzlerin und nicht Kanzlerin, denn wenn ihre Verlautbarungen so verstanden werden, dass sie ihre Nachfolge regeln wolle und zum letzten Mal kanzlert, dann ist sie, wie schon Willy Brandt wusste, nur noch die Hälfte wert. Vielleicht ist das bei einem negativen Wert von Vorteil.
Was überhaupt nicht klar wird, ist, warum. Bei der SPD ist es klarer, die Linksarmee muss das Land besetzen, aber was will die CDU? Ist Merkel ein Offizier im besonderen Einsatz der Linksarmee? Das wäre das einzige, was einen Sinn ergibt.
Dann ist Wahnsinn, politischer Autismus, doch die nettere Erklärung.

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Sonntag, 11. Februar 2018
Ergänzte Teilperspektive
Es scheint zur neuen Stanze zu werden, „es gibt kein Recht auf Sicherheit“, das ist jetzt desöfteren zu vernehmen und wohl nicht zufällig, solche Linien werden bewusst ausgegeben.

Dann ergäbe sich aber die Anschlussfrage: Wenn die Maghreb-Staaten und Afghanistan und Nigeria und Pakistan nicht sicher sind – als Begründung, dass nicht abgeschoben werden dürfe – na und, es gibt doch kein Recht auf Sicherheit.

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Samstag, 10. Februar 2018
Das war der Schulz-Effekt
Die Presse hatte recht schnell gemerkt, dass ihr Hype nichts bringt und Schulz nicht wichtig macht, dann war es das auch zwischen der Presse und Schulz.
Was der Effekt hätte sein können, aber nicht war: der Effekt beim Bürger, eine Inspiration, dass beim Personal doch was wechseln kann, dazu hätte Schulz nur eine Offenheit auslösen müssen, er hätte nicht einmal selbst etwas dazu beitragen müssen. Aber so sehr hat er sich eben für die Leute nicht interessiert.
Er hätte-hätte die Story verkaufen können, dass nicht nur aus einem unsportlichen abiturlosen Alkoholiker noch was werden kann, sondern sogar aus einem EU-Bürokraten. Man hätte es gekauft, weil man es gewollt hätte.
Aber er wollte das nicht. Seine Story geht so, dass er zwar geschafft hat, trocken zu werden, aber seine Unfähigkeit einfach nur in der Politik sublimiert hat. Die EU war das Holo-Deck, wo er keinen Erfolg haben konnte, aber das Gefühl der Bestätigung bekam – als Ersatz für Erfolg, mithin Ersatz für Kompetenz.
Das Problem, das man sich dabei einhandelt, ist die negative Kompetenz. Man tut nicht nur etwas Sinnloses, mit dem man nicht einfach aufhören kann, man unterlässt, was getan werden müsste.
Damit schafft man es, Ministerposten herauszuschinden, für sich und die Partei. Aber man entfernt sich noch weiter von der Politik, die auszuüben wäre. Ganz zu schweigen von den Objekten der Politik, dem Volk.

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Freitag, 9. Februar 2018
Merkel IV.
Gestern brachte Bild auf dem Titel, man wisse jetzt, um was es Merkel geht, um sich. Ähnliches list man woanders, etwa auf n-tv.de: „Die Kanzlerin ist die große Verliererin der Koalitionsverhandlungen. Das ist die Quittung für ihren jahrelangen Politikstil des Machterhalts um jeden Preis. Die CDU muss aufpassen, den Status der Volkspartei zu behalten.“
Ach ne.
Stimmt alles, aber ist eines nicht: glaubwürdig. Wer hat denn die Kanzlerin jahrelang boulevardesk umschleimt? Die Bildzeitung. Und die anderen. Nicht nur das, man hat diese Kritik, wie sie nunmehr erlaubt ist, verboten und sanktioniert.
Jetzt, wo es offenkundig ist, dass die Ratten gebeten werden, das Schiff zu verlassen, wird Beeilung geübt.

Aber wenn es nur um die Presse ginge, das wäre ja noch schön. Die Kanzlerin hat ihren Regierungs- und Politikstil offengelegt: Sie gibt dem Gegner Geld, sie agiert zu Lasten der eigenen Mandatsgeber, ob das die Partei sei oder das Land oder das Volk.

Bisher hat man es den charismatischen Chefs nachgesehen, wenn es ihnen um sich ging, weil man sich vorstellte: so tritt der auch für uns ein. Man identifizierte sich mit Mister Boss, der eben auch mal was durchsetzen konnte.

Wir müssen uns derer entledigen, die sie so lange gehalten haben.

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