Donnerstag, 6. September 2018
Wer so was liest und so was glaubt
Wer glaubt so was? Naheliegende Frage bei all den durchschaubaren manipulativen Manövern in der Presse, die schon in sich nicht stimmig sind oder argumentativ so schlecht aufgebaut, dass augenfällig ist, dass es sich nicht um Information mit journalistischem Anspruch handeln kann, nicht einmal um gute Propaganda.
Aber es geht gar nicht mehr darum, wer was glaubt, sondern darum, Dominanz zu demonstrieren, und das wird auf der Seite der Empfänger goutiert. Für die handelt es sich schon lange nicht mehr um Informationen, die man sich anliest, um etwas zu erfahren, sondern um die Zufuhr von Stoff. Drogengleiche Wirkung, Entzug bei Ausbleiben. Man braucht immer wieder neuen Stoff, die Zeitung von gestern nützt nichts mehr. Es muss geliefert werden und die Dosis erhöht.
Wer unter Stoff steht, will, dass die anderen es auch tun. Auch dafür gibt man Geld aus, man kauft die Gemeinschaft.

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Mittwoch, 5. September 2018
Merkels Mentholzigarette
Die Mentholzigarettenaffäre, das war im Sommer 89 die Story in der DDR-Presse über einen in die Bundesrepublik verschleppten Ungarn-Urlauber, der mit einer Mentholzigarette betäubt wurde und überhaupt nicht abhauen wollte.

Es gibt Videos über Hetzjagden in Chemnitz, sagte Merkel, ebenso ihr Sprecher, und ein Regierungssprecher hat gegenüber Publico präzisiert, das sei eine Wertung gewesen, keine Beobachtung.

Es gab nämlich nichts zu beobachten.
Aber das ist ja nicht so wichtig, es kommt auf die Wertung an.

Das darf natürlich auch ein Regierungssprecher.
Aber dann muss seine Äußerung zur Kenntlichmachung den Vermerk „Wahlwerbung“ tragen. Genau wie alle Zeitungsartikel, die statt der Wahrheit eine höhere Wahrheit vermitteln.

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Dienstag, 4. September 2018
Schauprozess und Parteijustiz
Die bloggerisch-journalistische Glaubwürdigkeit verlangt, Irrtümer einzugestehen. Die Möglichkeit zur Korrektur ist es schließlich, was Meinungen von Anweisungen unterscheidet.
Hier hatten wir vor fast einem Jahr geäußert, dass der Mord an Mia in Kandel ohne die breite öffentliche Aufmerksamkeit, die das regionale Ereignis durch freie Medien erst bekam, in üblicher Kuschelmilde versandet wäre, keine Mordmerkmale, alle Entschuldigungsgründe, Jugendstrafrecht, sehr lange schwere Jugend. Doch bei öffentlicher Aufmerksamkeit muss das Gericht zeigen, dass es Recht spricht.

Nun ist festzustellen: Ein Dreck. Achteinhalb Jahre, also fünf, Jugendstrafrecht.
Das ist ein Signalurteil. Es zeigt dem Volk die Macht. Die hat schon gegen das Volk demonstriert, mit Malu Dreyer, so was versteht die Justiz.
Ein hartes Urteil hätte gezeigt, es nützt etwas, sich einzusetzen und zu demonstrieren. Hier wird vorsätzlich das Recht politisch gedehnt, um zu zeigen, dass der Staat funktioniert, wie die Partei das will.

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Montag, 3. September 2018
Täglich grüßt der Hitler
Wer einem auf den Hitlergrußzeiger geht, sind die aus der höfischen Blase, die auf ihren Fetisch fixiert sind und sagen: hier! So sind die. Endlich.
Von „denen“ wird aber niemand zu finden sein, der das gutfindet. Das ist der entscheidende Unterschied zum linksseitigen Milieu, ein vergleichbarer verfassungsfeindlicher Spruch auf einer Demonstration oder vielleicht sogar ein Hitlergruß von palästinensischen Opferaktivisten würde relativiert, erklärt und als berechtigte Kritik am Kapitalismus / jüdischen Nationalstaat dargestellt.
Eines ist allerdings wahr, je mehr den Leuten, die nicht der Regierungslinie folgen, gesagt wird, ihr seid Nazis / die Nazis sind eure Leute, desto mehr glauben es irgendwann. Ach, das sind Nazis? Adolf wollte eine Obergrenze? Wollte keine Islamisierung? Na dann.
Dies wäre sogar im Sinne von Heiko Maas und Steinmeier. Die brauchen die Konfrontation, wie Arafat und die Hamas sie brauchen, sie können nichts, als ihre Leute gegen die Gegner zu positionieren. Je mehr Macht sie haben und je länger, desto sicherer sind sie, das sie gewinnen werden.

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Sonntag, 2. September 2018
Mobilmachung
Wenn es zu der linken Vielfaltsdemo mit Musik in Chemnitz kommt, wozu kommt es dann höchstwahrscheinlich nicht?
Zu einer sogenannten Gegendemo, zum Aufmarsch des rechten Mobs, der die Veranstaltung sprengt.
Auch wenn linke Politiker irgendwo auftreten, gibt es allenfalls ein paar Videoaufnahmen von pöbelnden Rufern, Hau ab und so. Was sollen sie auch in der kurzen Zeit sonst rufen?
Aber was macht eigentlich der Mob, wo bleibt er? Hier hätte er doch mal was zu tun. Oder bei den anderen NGO-Wahlkämpfen gegen die Opposition.

Der Mob habe die Straße übernommen, schreibt die Süddeutsche Zeitung, und meint damit die angemeldete Demonstration.
Das zu schreiben, damit würden sie erst aufhören, wenn es wirklich so wäre. Aber bis dahin wird mutig Position bezogen.

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Samstag, 1. September 2018
Unterlassungspresse
Gestern noch war Justizministerin Barley mit ihrer Weigerung, die Sorgen der Bürger ernstzunehmen, Thema auf den Zeitungs-Webseiten, am Abend sogar mit der Steigerung, dass besorgte Bürger dem braunen Mob zuzurechnen seien. Heute nicht mehr.
Das Thema scheint nichts herzugeben. Justiz, da geht es um Recht und Gesetz, nicht die Gefühlswelt. Ist sie nicht auch Verbraucherschutzministerin? Da ist schon für die Sorgen gesorgt, auch da können sich die Bürger beruhigt heraushalten.

Eigentlich hat sie einen Grund, gefeuert zu werden, geliefert. Allein aus den Sorgen der Bürger leitet sich ein staatliches Mandat ab, die Bürger übertragen dem Staat das Gewaltmonopol, damit sich die Mandatsträger von Berufs wegen damit befassen.
Früher wäre ein Minister dafür zumindest zum Rücktritt aufgefordert worden, seitens der Presse, derselben Presse, die wegen dieser Konsequenz das Thema nicht verfolgt. Und der Regierungschef hätte ein Problem.
Der Kanzlerin scheint das nichts auszumachen. Sie schafft mit ihrer Existenz im Amt, ihrer Unabwählbarkeit das geistige Klima, in der die Presse ihre Arbeit unterlässt und in dem eine solche Ministerin gedeiht.

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Freitag, 31. August 2018
Leuchtender Pfad
Man kann einem Volk oder Teilvolk, das sich in revolutionärer Situation befindet, zu seiner demokratischen Reife gratulieren, wenn es die Forderung formuliert: Nehmt ihnen die Messer, sonst nehmen wir euch eure Posten! Genau, das ist differenziert und treffend, kein dumpfes Begehren nach einfacher Lösung, sondern eine an die Obrigkeit gerichtete Forderung, ihrem Mandat gemäß aktiv zu werden oder die Legitimierung ihres Mandates einzubüßen. Und damit ihren Posten. So geht ein demokratischer Aufstand.
Wir haben den Aufstand der Anständigen.

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Donnerstag, 30. August 2018
Umsturzzutaten
Ein bisschen drollig ist es schon, wie die Propagandaabteilung daran arbeiten möchte, die offenkundige Diskrepanz der Propaganda zur Realität zu vergrößern und noch offenkundiger werden zu lassen. Die Sachsen haben zu wenig politische Bildung in der Schule abgekriegt, soll es bei Maischberger geheißen haben, davon soll es künftig mehr geben.
So ist das, wenn die Propaganda von Schmarotzern betrieben wird, sie erzeugt noch mehr Schmarotzer. Politischer Unterricht ist, wenn er nicht auf die Bildung des mündigen Bürgers ausgerichtet ist, parasitär und dient nicht einmal dem Machterhalt, sondern nur, kurzfristig, den Parasiten. Die allerdings die Macht stützen.
In der DDR gab es auch in Sachsen nun gerade keinen Mangel an politische Schulbildung. Die permanente Beleidigung bestand aber darin, permanent belogen zu werden, weniger in den unzulänglichen Zuständen.
Die Zustände indes sind heute immer noch besser, und solange man glaubt, dass das hohe Niveau von der Regierung und den Grünen garantiert würde, bleibt man überwiegend jamaikatreu.
Es fehlen noch Zutaten.

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Mittwoch, 29. August 2018
Der Feind im Land
Die Medien informieren doch ganz gut. Man erfährt nicht nur, was man zu denken habe, sondern auch, was die meisten der Mediennutzer aus dem Volk wirklich denken. Das Mittelvolk, der Halbhof, ist sowieso auf Despotenlinie, aber es ist nicht so, dass die Leute auf der Straße / draußen im Lande besser die Realität im Blick hätten. Einige und manche, ja, aber die meisten sind zu sehr damit beschäftigt zu arbeiten, als dass sie sich für Politik interessieren möchten, und verlassen sich darauf, was gesagt wird – was ja auch völlig richtig sein sollte in einer arbeitsteiligen Gesellschaft; man erwirtschaftet einen Mehrwert und wird dafür von anderen informiert, vertreten und unterhalten oder geheilt, man kontrolliert nicht, ob das wirklich ein Arzt ist, bei dem es draußen dran steht, und man ist froh, wenn man einen Klempner kriegt, und überprüft nicht dessen Qualifikation.
Man kann sich daher kaum in die Lage versetzen, sich vorzustellen, dass man von der politischen Klasse als der Feind betrachtet wird.
Man ist aber dafür, dass es den anderen so ergeht, die sind ja der Feind, steht in der Zeitung.
Diese Herrschaftsmethode funktioniert nur, weil man dem Volk den Stolz ausgetrieben hat. Ein stolzes Volk ist nicht etwa eins, dass sich für höherwertig erachtet im Vergleich zu den anderen Völkern, sondern das sich gegen die Herrscher behauptet.

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Dienstag, 28. August 2018
Verständnis für die Journalisten
Man muss das verstehen, die können nicht anders, das ist ihr schlimmster Alptraum, dass Leute sich nicht an ihre Vorgaben halten und einfach abweichen. Sie leben doch davon, den Leuten Vorschriften zu machen, und wenn die Leute das nicht mitmachen, ruinieren sie das Geschäftsmodell. Den Journalisten bleibt gar kein anderer Weg, als sich zu radikalisieren und sich mit Gewaltbereiten zu verbünden, sie wissen, Politik und Polizei werden sie nicht schützen, Politiker werden sie sogar verraten. Theoretisch. Praktisch wird der Bürgerkrieg, auf den so lange hingearbeitet wurde, offen ausgetragen, und da wird man auf der Seite der Gewinner stehen wollen, das Volk hat schon rein demographisch keine Chance.

Wie Viktor Klemperer in LTI beschrieben hat, durften die Zeitungen bei den Traueranzeigen für gefallene Soldaten nur solche drucken, die einen heroischen Ton hatten, keinesfalls solche mit Ausdruck von Trauer. Wegen der Stimmung im Volk.
Damals waren die Zeitungen explizit so angewiesen worden.
Heute agieren sie von sich aus so.

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Montag, 27. August 2018
Mittelbare Gewaltbereitschaft
Dieses grüne Milieu, diese Beauftragten und Redakteure, Sozialkundelehrer und Regisseure, Musiker und Kinderbuchverleger, Ideologen des bunten friedlichen Miteinanders, die sind auch gewaltbereit. Nur nicht für eigene Gewalttaten bereit, sondern für die ihrer Leute, und nicht nur bedingt billigend, sondern aktiv hervorrufend. Die Menschenopfer sind bei einigen noch ausgeblendet, andere beziehen sie schon voll in ihre rituellen Kulthandlungen ein.

Ein bisschen selbstentlarvend ist die gängige Bezeichnung „Männer“; das ist das, was die selbst gerne wären.

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Sonntag, 26. August 2018
Angst vor abweichendem Kontakt
Solche gibt es ja wirklich, die sind keine Erfindung der TAZ, die lieben Berliner TAZ-Leser, die entsetzt geplagt sind, weil ihre Kinder mit Kindern spielen, deren Eltern nicht Rotjamaika wählen. Das sind die Konsumenten der Macht, die Bemächtigten einer Herrschaft, die auf Herrschaftsseite nichts weiter zu bieten hat als die Machtselbst – und deren Objekte, wie man an so was sieht, keinen anderen Gewinn haben als ihre mentalen Ketten.
Es sind eben nicht zwei spiegelbildliche Lager. Auf der Nicht-Rotjamaika-Seite gibt es vielleicht die Sorge, die Kinder werden in der Tagesstätte indoktriniert, aber Angst, die Kinder spielen mit Kindern von Rotjamaikawählern, dürfte niemanden umtreiben.
So wenig die Buntvielfalttoleranz-Prediger selbst toleranzbefähigt sind, so wenig sind es ihre Befehlsempfänger. Man könnte ja auf die Idee kommen zu sagen: fein, da kommen die Kinder aus dem schlimmen Elternhaus mit den offenen zusammen, wir machen denen vor, wie Nächstentoleranz gelebt werden kann, das muss die beeindrucken und sie können ihre Vorurteile abbauen. Aber nein, man wünscht sich weg, was einen selbst verstören könnte.
Das ist der Beweis des unterdrückten Zweifels.

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Samstag, 25. August 2018
Kopplungszwang
Da schrieb in den frühen Neunzigern in Titanic Max Goldt, es sei purer Zufall, ob sich ein Jugendlicher nach links oder rechts orientiere, man suche eine Clique, wo man dazugehören wolle und wo man hinlaufe, gewisse Meinungen gehören dazu. „Ich persönlich habe“, so schreibt er, „nie einen Pfifferling dafür gegeben, ob jemand links oder rechts ist.“
Er beschreibt ferner „etwas, das ich Zwangskopplung nenne. Es gibt ja viele Menschen, die gegen Atomkraftwerke sind. Das ist sicher schön und richtig. Nur folgern viele daraus, dass sie deswegen als Linke zwangsläufig auch für die Soundsovielstundenwoche, für Abtreibung, gegen Volkszählung etc. sein müssen, obwohl sie sich mit diesen Fragen evtl. nie beschäftigt haben.“
Die Analyse trifft immer noch zu, sie würde heute aber kaum mehr in einem Mainstreamblatt erscheinen. Die Zwangskopplung gibt es nur links. Und wenn links herrscht, unterliegen ihr alle. Wer nicht zwangsgekoppelt ist, ist feindliches Ziel.
Inzwischen ist die Zwangskopplung selbst nicht nur linker Effekt, sondern Machtzweck. Was es ist, das gekoppelt wird, ist völlig nachrangig, daher kommt es, dass die ideologisch begründeten politischen Aktionen gar nicht zweckdienlich sind, es geht allein darum, sie nicht infragezustellen und damit nicht die Herrschaft.
Weil Sinn eher hinderlich ist, er kann sachlich bewertet oder als Maßstab verwendet werden, kommt es zu den Quatschkopplungen, Islamquatsch und Genderquatsch zum Beispiel.
Daher die paradoxe Erscheinung, dass die Herrschaft links ist und das Volk rechts.

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Freitag, 24. August 2018
Barley jeder Kenntnis
Die Sache, dass ein Gremium von Wirtschaftsexperten die Mietpreisbremse für wirkungslos begutachtet und Justizministein Barley dies als unverantwortlich geißelte – „'Es ist unverantwortlich, wenn Wissenschaftler jetzt gegen den sozialen Wohnungsbau argumentieren und das den Markt regeln lassen wollen', sagte Barley nun der 'Rheinischen Post'. 'Jeder weiß, dass der Markt von sich aus nur wenige bezahlbare Wohnungen schafft'“, das war eben noch auf FAZ-online prominent zu lesen und ist gerade nicht mehr zu sehen. Focus.de hat es auch weggerückt, Spiegel.de hat es noch und sogar die Kommentare sind offen.
Die Frage, die wir hier immer behandeln, ist, warum lassen wir uns so was bieten?
Weil das, was beim SPD-Wähler hängenbleibt, ist, dass die SPD für weniger Miete ist. Das ist viel gerechter als der Markt.

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