Montag, 28. Februar 2022
Nichtmoralisierend zu betrachten
Die Bewertung von Staatsmännern kann sich nur an der Frage ausrichten: Was tut er für sein Land?
Das ist keine moralische Frage, und man kann sicher sein, dass jemand, der von seinen Anhängern in moralischen Kategorien gefeiert wird, wenig bis nichts für sein Land getan hat.
Es gelten die üblichen erkenntnistheoretischen Prinzipien. Man müsste etwa bei den Bewertungen durch Personen, die profitiert haben, diesen Status einrechnen, um ihre Meinung zu werten.

Um wen es hier geht, ist nicht Merkel, sondern Putin, wir müssen bei der Bewertung seiner Amtszeit danach gehen, was er für sein Land getan hat, wobei wir gerade nicht umfassend informiert wurden. Wir haben nicht vollständig erfahren können, ob sein Wirken für Russland dienlich war, neben all den bekannten und unbekannten Erscheinungen und Nichterscheinungen. Wenn die Oligarchen reich werden, dann als Folge von Verbesserungen oder zu Lasten? Das wären die Kriterien gewesen.

Wir sehen aber, was passiert, wenn einer zu lange im Amt ist. Die Macht korrumpiert sogar die, denen es nie um etwas anderes ging als Macht.
Wäre er bei der Anerkennung der neuen Volksrepubliken stehengeblieben, wäre es der clevere Schachzug gewesen oder als solcher interpretierbar. Es wäre nämlich etwas gewesen, das subsumierbar gewesen wäre unter 'etwas für das Land tun'.
Nun aber ist es der Krieg, den er tut, eben nicht für das Land. Dahinter treten nunmehr die Autobahnen zurück. Es ging nicht ums Land.

Das ist die nichtmoralisierende Bewertung. Für eine moralisierende sind wir nicht in der Position.

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Sonntag, 27. Februar 2022
Bewertung nach heutigem Kenntnisstand
Die Sache mit der bedrohlichen Nato-Erweiterung ist nun gerade kein überzeugendes Argument, eine Verteidigungsnotwendigkeit Russlands anzunehmen, es sei denn, man hält die Nato für ein Imperium, das es auf Eroberung auch russischer Territorien abgesehen hat. Darauf deutet nun gar nichts hin, schon gar nicht tatsächliche Fähigkeiten. Wenn die Ukraine in Nato und EU wäre, was hieße das für Russland? Nichts, außer dass es an ein Land grenzte, das sich einer Idiotenunion angeschlossen hätte. Die Russen in der Ukraine müssten mit Deppinnensternchen reden und Bananenkrümmungen einhalten, jedes politische Problem mündet darin, dass Linke mehr Geld kriegen.
Wäre das ein Kriegsgrund?
Kaum. Wir haben eine Menge Fehler und Dummheiten begangen im Umgang mit Russland, aber einen Kriegsgrund geliefert haben wir nicht.
So der heutige Kenntnisstand.

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Samstag, 26. Februar 2022
Vergleich
Angenommen, die tschechische Armee würde in Thüringen einmarschieren und Erfurt beschießen, dann wäre ab da es nicht mehr von Belang, dass Tschechien missverstanden und unfair behandelt worden wäre. Ohne einen Angriff, einen Kriegsgrund, wäre Tschechien damit im Unrecht, die Ramelow-Regierung, die sich ins Amt getrickst hat und Thüringens Schmach und Schande ist, wäre plötzlich die legitimierte Vertretung Thüringens. Auch die Sprengung der Universität wäre falsch, denn dieser Vorgang ist nur solange wünschenswert, wie er nicht eintritt.
Nur unter dieser Prämisse können wir demokratisch-rechtsstaatliche Ansprüche an unsere eigene Regierung stellen.
Dass es niemand tut, bringt uns natürlich näher an die beschriebene Situation.

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Freitag, 25. Februar 2022
Herbeimoralisiert
Das ist für uns, also unsere Führlinge, gut gelaufen, die Kriegsschuld ist eindeutig. Angefangen und weitergemacht hat Putin, was das Militärische angeht.
Begehren, nicht schuld daran zu sein, können sie aber nicht vollständig. Während für Putin das Militärische, das für uns ganz schlimm und nicht hingehwürdig ist, nur eine Methode ist, haben wir mit jahrzehntelanger wertegeleiteter moralisierender Politik dazu angeregt.
Es war aber nicht Appeasement, wie man auch häufig meint, in Anlehnung an die Geschichte. Unsererseits bloße Unfähigkeit. Man hat die ganze Zeit gerufen: Böser Hund! Und dann wundert man sich. Man fühlte sich moralisch gut und besser und bestens, warnte und drohte. Der Aggressor stand ja fest, schon vor der Aggression.
Dann ist genau das, was passiert ist, das, was passiert.

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Donnerstag, 24. Februar 2022
Vollkommene Leere
Nach Hegel, dem Erfinder des philosophischen Gefälligkeitsgutachtens, ist der Normalzustand des Staates ein kriegerischer, auf Expansion gerichteter. Der von den Nachbarstaaten ebenso, dadurch kommt es eventuell zu einer Balance.
Wir halten es zu Recht für einen Fortschritt, es so nicht mehr sehen zu wollen. Kants Weg durch demokratische Rechtsordnung zum ewigen Frieden ist schöner.
Funktioniert aber nur, wenn alle mitmachen.
Wir, also unsere pseudoelitären Führer, haben die freiheitliche Demokratie nicht gerade zum Wunschbild für andere gestaltet. Großmäuligkeit, gepaart mit Unfähigkeit, das kommt nicht gut an, nicht überall, und hier hätten Faktenchecker mal was zu tun gehabt, um die Realität zu überprüfen.

Unsere Staaten sind aggressiv nach innen geworden, auch das eine Folge des Machtvakuums. Vakuum hier in dem Sinne, dass es entstehen würde, wäre der Bereich nicht sogleich durch Unfähigkeit und Pseudopolitik totalitär besetzt.

Wollte man jetzt etwas tun, wäre es: die Baltenstaaten sichern, Polen und Ungarn sichern, Taiwan sichern.
Geht aber nicht.

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Mittwoch, 23. Februar 2022
Dünne Personaldecke
Es war zu lesen, jetzt seien die Putin-Versteher verstummt. Was immer das heißen soll, vielleicht kommen sie bloß nicht zu Wort, wer kann das schon sagen.
Es ist nur wieder so, dass sogar die genauso waren wie die anderen, nur andersherum. Rhetorik von Brückenbauen und Verständigung, dabei haben sie einfach eine Nische besetzt, wo sie wichtigtun können oder reich werden. Und jetzt haben sie gar nichts beizutragen.
Putin scheint etwas darin überschätzt zu werden, sich seine Leute auszusuchen.

Wenigstens bleibt die Hoffnung, dass die genauso schlecht sind, die von anderen ausgesucht werden. Wobei das keine Hoffnung ist, sondern Anschauung.

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Dienstag, 22. Februar 2022
Mann von Welt und Stil
Boris Reitschuster äußert Verwunderung über die Wertschätzung, die einige hierzulande Putin entgegenbringen, er hält sie für nicht begründet.
Die hier vorgeschlagene Erklärung soll auch nichts über die Begründetheit aussagen, sondern eine dramaturgische Sicht einnehmen.
Hier dürfte nicht die linke Begeisterung für Großverbrecher, wenn sie nur kommunistisch reden, die Ursache sein, Mao und Ho Chin Minh waren die inneren Triebe in Person.
'Der Westen', und das sind nicht wir alle, sondern unsere politischen Führer, hat eine Menge Fehler im diplomatischen Umgang mit Russland angehäuft, die nun zu dieser Situation geradewegs führen. Aber noch mehr, man hat einfach arrogant, hochnäsig, herablassend und abschätzig agiert und geredet. Und das ist nun genau das gleiche, wie unsere Führung mit uns umgeht. So blickt der Hof auf uns normale Bürger, so geht er mit Russland um.
Und nun ist da einer, der sich davon nicht beeindrucken lässt.
Damit ist er Identifikationsfigur auch für die, die dies im eigenen Land nicht wagen würden oder könnten. Einer, der es denen zeigt.
Oder zumindest uns, was für unfähige inkompetente arrogante Hofschranzen unser politisches Personal bilden.

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Montag, 21. Februar 2022
Jugend des Grünen Reiches
Die FAZ hat dies:

Die Generation der Dreißigjährigen übernimmt bei den Grünen die Führung. Sie ist deutlich linker, rigoros moralisch und ihr Einfluss wächst. Ältere Realos fürchten schon um ihre Macht.

Sozusagen eine gute und eine schlechte Nachricht in einem Die Altgrünen handeln sich ein, was sie verdienen. Alle Linken sind irgendwann rechts, weil sie von noch linkeren dazu gemacht werden.
Aber das ist nicht so komisch, wie es klingt, es geht zu unser aller Lasten. Der Hof wird aufgebläht und dominiert das normale Leben der normalen Leute, die es auch noch gibt und weiter geben muss, der Hof braucht welche zum Ausplündern.
Aber auch hier wieder einmal: Gewollt und gewählt. Wer gutes Gewissen wählen will, handelt sich eine despotische Herrschaft im Namen des guten Gewissens ein, wer schwach, tolerant und beliebig wird, wird schon vom etwas weniger Schwachen beherrscht.
Das alles wusste man, man wusste, dass Olaf Scholz einer ist, der in seiner Partei als nicht ganz so links gilt, man wusste, dass die Grünen einen hohen Finanzbedarf haben. Man wusste, dass die FDP mitmachen will und dass die CDU eine Merkelpartei ist.
Manche haben Linkspartei gewählt, weil das noch wenigstens dem Etikett entspricht.

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Sonntag, 20. Februar 2022
Martenstein beging zwei Übertretungen.
Dass die Identifikation mit den Juden als Opfer reichlich ungeschickt, aber nun gerade nicht antisemitisch ist, haben wir hier auch schon mehrfach dargestellt. Aber das war es nicht.
Das herrschende Milieu denkt andersherum. 'Wir sind gegen Antisemitismus' ist die Zutrittsparole, völlig inhaltsleer, aber mit der Schlussfolgerung, dass die anderen dann eben die Antisemiten sein müssen. Anfang und Ende der Debatte. Das ist die eine narzisstische Kränkung.
Die zweite ist, dass er schrieb, dieselben Leute fünden nichts dabei, Trump oder Gegenpartei mit Nationalsozialisten oder Hitler gleichzusetzen, und bemerkten den Selbstwiderspruch nicht einmal.
Das geht nun gar nicht. Der muss weg.
Und das ist er ja nun.

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Samstag, 19. Februar 2022
Offizialgedenkereien
An dem Hanau-Gedenkkitsch wird deutlich, wie politisch benutzt die Gedenkerei ist und wie geheuchelt. Ministerin Faeser sagt im Frühstücksradio ein Gedicht auf, in einer Fremdsprache sogar, genauer gesagt rasselt sie die Namen der Opfer herunter, außer der Mutter des Täters natürlich, es geht ja um Rassismus. Aus rassistischen Motiven, das ist die Sprachregelung. Aus welchen eigentlich? Weitere Riten und Kulthandlungen werden angesprochen.
Ein Problem haben nur die Hinterbliebenen, die erfahren nämlich gar nichts über den Ablauf, der sonst üblicherweise genau ermittelt wird, sie müssen Geldspenden sammeln, sind aber an den Gedenktischen willkommen.
Nur was sich politisch ausnutzen lässt, wird getan. Das persönliche Leid spielt nur solange eine Rolle, wie es sich auswerten lässt.
Die Aufzählung aller kanonisierten Orte darf auch nicht fehlen, Halle, Lübcke, was noch alles. Komischerweise fehlen die Hetzjagden von Chemnitz.



Nachtrag:
''Wenn der Attentäter Hanau spalten wollte, hat er das Gegenteil erreicht'', sagt sie laut WeLT.
Große Güte. Die hat nur ihre eigenen Ideologieblasenkategorien, die denkt in ihren eigenen Vorformulierungen.

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Freitag, 18. Februar 2022
Sprache des Grünen Reiches: ''rechtsoffen''
Die DLF-Presseschau zitiert aus der Zeitung, die früher unter dem Namen Neues Deutschland bekannt war, was die Spaziergänger für welche seien.
Zunächst nicht so viele, wie man aus der Berichterstattung her meinen könnte, die den Eindruck erweckt habe, die halbe oder ganze Bundesrepublik wäre losgelaufen. Als ob das je so vermittelt worden wäre; erst als sie sich nicht mehr länger verschweigen ließen, wurden sie vermeldet, und auch erst, als sich die staatsnahen Gegenproteste für Fototermine bereitstellten.
Nur vier Prozent hätten in den letzten zwei Jahren mal an einer Protestkundgebung teilgenommen, 96 Prozent eben nicht. So herum könnte man aber nur argumentieren, wenn alle sollen. Dann sind es nur. Wenn alle nicht sollen, sind es immerhin.
Na und dann die Gesinnungshaltung. Wenn man absolut nichts hat, bleibt nur potenziell rechts, rechtsoffen nennt die Zeitung das. Herrschaftlich und denunziatorisch zugleich.
Aber das ist, wie man denkt. Nichts anderes.
Und das ist nicht nur einfach ein Zeitungstext. Das ist kein Kommentar, das ist eine Dienstanweisung.

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Donnerstag, 17. Februar 2022
Vorrangigkeit
In der Frühstücksradio-Morgeninformationssendung geht es um die Skandal-Schulaufgabe mit dem türkischen Vater, der seine Tochter verheiratet. Es ist festzuhalten, dass der Moderator das darin angesprochene Problem nicht herunterspielen will und nicht einen auf Empörungshaltung macht, er erwähnt auch die Erdogannähe der Antidiskriminierungsaufschreier. Das fällt mittlerweile schon auf.
Am Telefon hat er die nordrhein-westfälische Integrationstante. Sie ist auch gegen Zwangsehen, sie habe an der Gesetzgebung mitgewirkt, solche unter Strafe zu stellen. Aber dann das übliche Ausgrenzugnsgeblubber, man hätte auch anders und was ist mit den anderen. Man könnte das Thema in der Aufgabe so angehen, dass ein Türke dauernd mit diesem Klischee konfrontiert würde.

Also wie jetzt? Gegen Zwangsehen, aber nicht im Unterricht besprechen? Nur geframt, gepolt, erdoganisiert?
Und wieso überhaupt Vorurteil, es heißt doch 'ein Vater' und nicht alle Türken.
Für sie eben schon. Klar, sie wünscht sich keine Zwangsverheiratungen, aber wird ein Türke thematisiert, geht es gegen alle Türken. Und da hält sie zusammen, da ist die Seite klar. Geht gegen ihre Ehre und gegen die aller Türken, wenn im deutschen Lehrbuch ein Stück von außerhalb der Antirassismusblase angesprochen wird. Da kennt sie nur noch Türken.

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Mittwoch, 16. Februar 2022
Menschengemachte Gezeiten
Das Kalenderblatt im DLF hatte heute sechzig Jahre Sturmflut in Hamburg. Es habe, heißt es gegen Ende des Beitrags, später noch höhere Sturmfluten gegeben, aber da hätten die Deiche und Dämme gehalten.
Aber in der Zukunft. Ja da. Ein Klimaforscher sagt, der Meeresspiegel steigt schneller als die Dämme.
Das Resümee lautet: Die heutigen Sturmfluten werden vom Menschen gemacht.

Was die Frage aufwirft: zusätzlich zu den natürlichen? Und ist der Ebbe-Stand auch höher?
Wäre es nicht geschickt, jetzt schon noch höhere und bessere Dämme zu bauen, nur für den Fall, dass unser weltweites Vorbild der Deindustrialisierung nicht reicht?

Auch die Produktion von Schlauchbooten ist bestimmt ganz klimaschädlich, das muss alles sofort aufhören.

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Dienstag, 15. Februar 2022
Die Ursache von Hass im Netz
Hass im Netz, so ein Schlagwort wieder, und man nimmt, nichts anderes erwartend, hin, dass die Aktionen und Aktivitäten gegen Hass im Netz sehr einseitig vorgenommen werden. Dabei fällt man schon darauf herein, dass Hass im Netz als Begriff selbst schon ein gepolter geframter Schwindel ist. Vorgetäuscht wird nämlich, Hass könnte sich medial ausbreiten entsprechend falschen Informationen, bei denen es zumindest möglich ist, dass jemand eine fehlerhafte Nachricht onlinestellt, die durch Nutzer weiterverbreitet wird, wodurch viele weitere Empfänger auf einen falschen Kenntnisstand kommen. Hass ist aber immer noch ein Gefühl oder ein Affekt, den jemand hat. Daraus kann eine schändliche Botschaft werden. Aber wieso meint man, alle oder viele, die diese sehen, würden den Hass übernehmen?
In dieser offiziellen Vorstellung kommen Mediennutzer als Personen gar nicht vor. Gedacht wird propagandistisch. Parolen sind die Tatsachen, es geht nicht um Funktionszusammenhänge.
Das Vorgehen gegen Hass im Netz ist Angst vor der Wirkungslosigkeit der eigenen Propaganda.

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