Dienstag, 14. Juni 2022
Desintegration
Die Medien bringen nun doch zur Hälfte was von den nordafrikanischen Jugendlichen am Gardasee, Vergleiche mit Silvester 2015 in Köln werden genannt, die andere Hälfte ist Wut der Jugendlichen und mangelnde Integration.
Dieses Standardnarrativ von der mangelnden Integration ist natürlich nichts als verkehrter Rassismus. Es sagt ja: Wären sie integriert, würde das nicht passieren.
Und was wäre, wenn sie integriert wären? Dann wären sie sozialisiert wie wir, und wir tun so was nicht.
Die sanktionierte Aussage, die ja auf keinen Fall getätigt werden dürfte, wird so herum mitgeteilt, und zugleich die Vorstellung von der Besserstellung des eigenen Milieus.
Hauptsache, man braucht nicht aktiv zu werden.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Montag, 13. Juni 2022
Umkehr
Robert Habeck will das Bundeskartellamt nachschärfen oder mit robustem Mandat versehen, gesagt hat er, er wolle eines ''mit Zähnen und Klauen'', blöd genug, und heißen soll das, dass, wenn schon der Anschein von Preisabsprachen besteht auch ohne amtlichen Blick in die Bücher, dann die Gewinne ''abgeschöpft'' werden können, er sprach wörtlich von einer ''Beweislastumkehr''.

Beweislastumkehrungen scheinen auch eine Lieblingsmethode des linksgrünen Staatswesens zu sein.
Aber noch etwas anderes wird umgekehrt, nämlich die Funktion des Bundeskartellamtes. Es dient, wie es ursprünglich gemeint war, nicht dem Abschöpfen von Gewinnen oder sonstigem Geld, das war nur ein Mittel, das man sich mal ausgedacht hat. Geschützt werden sollte der freie Markt, die Unternehmen sollten von überwuchernder monopolisierender Konkurrenz, gegen die sie sich allein nicht behaupten könnten, geschützt werden, weil dies die Konkurrenzsituation, den Wettbewerb beschädigt.

Aber dieser Gedanke wäre für Robert Habeck schon eine Denkumkehr.

... link (6 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 12. Juni 2022
Autodestruktion
Manche nennen es den Havanna-Effekt, was sie erwarten, wenn in zehn Jahren neue Autos mit Benzin- und Dieselmotoren verboten werden, dass nämlich wie auf Kuba alte Autos aberwitzig hohe Kaufpreise und Werte haben.
Nun könnte man auf den Gedanken kommen, dass es schlau wäre, noch ein paar Autos als Geldanlage anzuschaffen und dann zu Kuba-Preisen zu verkaufen.
Aber auf Kuba sind Autos erlaubt, sie haben bloß keine.
Bei uns ist der Kampf gegen das Auto das Programm, und da nützt das Auto wenig.
In einem normalen Land könnten wir erwarten, dass die Motoren in zehn Jahren schon wieder verbessert sein würden. Das fällt nun aus. Die Frage ist, ob es sich so lange überhaupt noch lohnt, Autos zu bauen. Eher nicht. Und die Tankstellen müssen sich etwas anderes einfallen lassen, als Benzin zu verkaufen. Die paar Autos, die dann noch gefahren werden könnten, müssen nicht mal mehr verboten werden.
Und es wird niemand glauben oder sich auch nur mehr vorstellen können, dass wir mal eine Zeit hatten, in der für so gut wie jeden ein eigenes Auto ein erreichbares Ziel war.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Samstag, 11. Juni 2022
Sprache des Grünen Reiches: ''Strafbare Inhalte''
Mutet erst einmal nach bloßer Nachlässigkeit an, wo doch alle verstehen, was gemeint ist, strafbar ist der, der einen Straftatbestand erfüllt mit seiner Veröffentlichung, die Beleidigung, Verleumdung, üble Nachrede, Aufforderung zu Straftaten und Ähnliches sein kann.
Und da das Recht keine esoterische Geheimlehre ist, ist es auch nicht grundsätzlich falsch, den Plattformanbietern die erste und ihrerseits gerichtlich überprüfbare erste Überprüfung aufzuerlegen oder zu ermöglichen, damit jemand, der in seinen Rechtsgütern verletzt sein könnte, eine Handhabe hat, gegen denjenigen juristisch vorzugehen, der sich möglicherweise strafbar gemacht hat.
Genau das ist aber nicht gewollt.
Hier soll kein Rechtsschutz ermöglicht werden, sondern eine mentale Barriere aufgebaut. Die Leute sollen glauben, es gäbe verbotene Inhalte, derer sich manche bedienen, um aufzustacheln oder aufgestachelt zu sein. Gedankengut. Nicht jemand denkt und meint, sondern sagt und teilt verbotene strafbare Inhalte. Ein völlig anderes Verständnis von Meinungs- und Informationsfreiheit, nämlich gar keins oder das gegenteilige von dem bisherigen verfassungsrechtlichen.
Auch hier: das Problem ist nicht der Inhalt, es sind die Leute, die aktiv an der Veränderung des Verständnisses von Staat und Gesellschaft arbeiten. Vorgegangen werden soll dann auch nicht für die Person, sondern im Namen der demokratischen Werte. Für das Grüne Reich.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Freitag, 10. Juni 2022
Wir lasen für Sie ''Der Schlaf in den Uhren''
Wer sich dieses Buch vornimmt, weiß schon wegen der physischen Erscheinung, dass man sich eine andere Art der Urlaubslektüre vornimmt als etwa mit vier Büchern von Charlotte Roche.
Die Rezensenten des Feuilletons waren einig, dass es zu schwer ist und ab der Stelle, wo es um die versuchte Niederschlagung der Revolution in der DDR geht, gar nicht mehr lesbar ist. Das sagt allein was über die Rezensenten.
Es könnte nun ja doch sein, dass bei dem Umfang es dem Autor auch mal unterläuft zu schwelgen. Aber: nein, das geschieht nicht. Es steht nicht mehr da, als drinsteht, auch wenn es über eine längere Stelle um Rasierklingen geht von früher. So ist es, wie wir uns erinnern.
Das meiste steht ohnehin nicht drin. Der Text ist eher ein Abdruck des Geschehens, nicht in gewohnten Strukturen des Erzählens. Dies aber tut der Sache keinen Abbruch. Das ist der eine Fall, wo es funktioniert. Nicht zur Nachahmung empfohlen, aber dieses eine Mal gelingt es.
Es ist nicht im herkömmlichen Sinne eine Fortsetzung von ?Der Turm?, es verzahnt sich mit dem ?Turm?. Die Figuren kommen wieder, mitunter ist es vorteilhaft, man kennt die realen Vorlagen oder weiß, wie Hans Modrow in Dresden gesehen wurde. Wenn nicht, macht es nichts. So wie die Stelle mit Horst Janssen, dem Zeichner, kann man erkennen, wenn nicht, dann nicht, es geht um die Gesellschaft drumherum.
Eine Befürchtung, ohne dass es dafür Sternchenabzug gibt: Beim Turm fanden viele: so war es. Speziell mit der Armee. Kann sein, dass manchen Lesern so etwas fehlen wird.
Die Beschreibung der Macht, ohne sie zu beschreiben, das ist, wie wenn Kafka Zeit gehabt hätte.

... link (5 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 9. Juni 2022
Und wenn die bunte Vielfalt untereinander nicht klarkommt?
Umso besser. Um die geht es ja gar nicht.
Jetzt die Meldung auf Bild.de, Hetzjagd auf Schülerin, die eine Regenbogenfahne trug.
Kommt gerade recht. Die ist das Bäuerinnenopfer. Wollte sich gut fühlen und ihre bunte Toleranz präsentieren.
Wer gehetzjagt hat? Homophobe und Transphobe natürlich, die Statistik wächst, die Politik wird noch mehr gegen Trans- und Homophobie tun und Linke kriegen mehr Geld.
Und wenn jemand gegen die Hetzjäger wettert, genau dasselbe, Mehr Geld gegen steuerbord.
Passt alles sehr gut.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 8. Juni 2022
Merkeliade
Das System Merkel funktioniert weiterhin, sie braucht nur sich zu zeigen, und schon ist die anstehende Aufarbeitung dessen, was sie angerichtet hat, erledigt.
Sie verkauft weiterhin den Wunsch nach einer Regierungsperson, der es nicht um Eitelkeiten und Macht geht. Das klappt am besten ohne aktuelles Amt. Dieser Wunsch überlagert die Sicht auf die Realität.
Denn es ist tatsächlich zu fragen, was nun wichtiger wäre und was wir mehr brauchen, Aufarbeitung und Herumwühlen in Fehlern oder das Wunschbild des Politikers, dem es um die Sache geht.
Wir bräuchten ersteres, um letzterem näherzukommen, aber wenn wir letzteres vor Augen haben, überspringen wir doch zu gern das erstere.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Dienstag, 7. Juni 2022
Übelkeiten
Man kommt mit den Übelkeiten gar nicht hinterher, den ausgelösten und den ursächlichen.

Der Queerbeauftragte der Bundesregierung im WeLT-Beitrag. Unfähig und nicht willens, auf das, was geasgt und gemeint worden war, einzugehen. Nichts als das durchschnittliche linksaggressive Geschwätz. Das könnte eine App leisten, dazu braucht man keinen hochbezahlten Beauftragten.

Thüringen (I), die Opposition will ein Gesetz durchbringen und könnte dies, weil sie die Mehrheit hat. Die Minderheitsregierung macht ein rechtsextremes Ding daraus, den neuen Dammbruch, als gäbe es über dem verfassungsrechtlichen Verfahren noch eine Moralität, die von linkslinksgrün gewahrt und bewacht werden müsse. Halten sich für eine moralische Mehrheit, tun jedenfalls so.

Thüringen (II), der Innenminister sagt, die Coronaleugner sind rechts. Titel der Thüringer Presse. Meinung oder Fakt? Egal, weder noch, einfach eine Kampfansage, eine Vorgabe an den Hof, Drohung an die Höflinge, bekämpft zu werden, wenn sie nicht Gefolgschaft leisten.

Die nächsten Corona-Maßnahmen werden die wahren sein, sie sind besser vorbereitet, denn der Widerstand ist ausgeforscht und unterwandert.

... link (5 Kommentare)   ... comment


Montag, 6. Juni 2022
Vermiedenes Wagnis
Ein Beispiel für den Nicht-Diskurs durch die Methode des Pseudo-Diskurses bot, oder im Zeitungsdeutsch: lieferte, ein nicht einmal sonderlich schlimmes halbstündiges Gespräch auf MDR Kultur mit Uwe Tellkamp. Er hat ein neues Buch und ist nicht irgendwer, da kann man eine Neuerscheinung nicht umgehen und spricht über seine Umstrittenheit.
Was denn angeblich nicht ginge und ob man nicht aushalten müsse.
Uwe Tellkamp antwortet sachbezogen und ist damit in der unterlegenen Position.
Der Befrager weiß doch, was nicht geht und was gesagt und getan wurde und was los ist. Wenn nicht, ist er schlecht vorbereitet. Das Ergebnis ist dann nur, dass alles nochmal gesagt wird, na bitte, geht doch. Aber das war es, es geht nicht weiter. Typische Talkshowmasche.
Dabei war die 95-Prozent-Aussage eine, die das Linksmilieu verunsicherte. Wird aber hingestellt als feindlich gegen die geschützte Gruppe, hinter der sich die Wohlemeinenden verschanzen. Wenn diese Gruppe aber zu 95 Prozent oder zu 78 Prozent oder zu 51 Prozent nicht die ist, die man phantasiert, bricht eine Lüge zusammen. Das ist, was nicht geht. Nicht sein darf.
Das Milieu schützt sich selbst vor Phantasielosigkeit.
Ein Realist ist ein Störer, es wird alles drangesetzt, ihn als das Problem hinzustellen. Die Signalwirkung geht an die anderen aus dem Milieu, und sie verstehen sehr gut.
Wie der Moderator.
Das Problem ist nicht, was man nicht sagen dürfe, sondern was der Moderator nicht zu denken wagt.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Sonntag, 5. Juni 2022
Ärawende
Etwas aus der Vormerkel-Ära, das sich jetzt kaum mehr nachvollziehen lässt: Damals hatten Politiker noch eine gewisse Angst, in der Öffentlichkeit schlecht anzukommen. 'Das könnte den Wählern' oder 'nicht dass die Wähler', das Bild, das man abgab, war wichtig, das Wichtigste überhaupt, weil davon alles abhing, wenn auch nicht allein davon.
Ja, und jetzt?
Jetzt hat das Volk, der Wähler, der Bürger diese Angst.
Es wurde geschafft, dass der Bürger zu den Falschen gerechnet werden könnte.
Die Erfindung der Falschen, die das genauso sagen könnten, das ist, was von der Merkelära bleibt. Die Obrigkeit, die neue Klasse, hat eine Gegengruppe erschaffen, die bekämpft werden kann. 'Bürgerliche Faschos' ist nur vorläufiger Höhepunkt, die ganze Argumentationsmethodik ist nur noch die des Feindbildes.
Und wer will schon gern Feind sein. Darum funktioniert es.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Samstag, 4. Juni 2022
Neue Juden und neue Frauen
Die islamischen Interessengruppen verwenden gern die Bezeichnung 'neue Juden' für die Moslems in westlichen Ländern, speziell Deutschland, um in die Tradition des Opfers von Antisemitismus zu treten, ohne den Leistungen der Juden nacheifern zu müssen. Antisemitismus war, muss man konstatieren, zum Schlagwort geworden, und dieses Schlagwort galt es zu übernehmen. Die Darstellung der Opferrolle kann dann auch zu Lasten der ersten Opfer gehen, und man kann sicher sein, dass es nicht gesagt wird von denen, die den Tätern zugerechnet werden.

Und das ist nun die Methode von LPGQ. Man will Feminismus kopieren und tatsächlich bekundetermaßen die alten feministischen Strukturen/Modelle aufbrechen. Das bedeutet nichts anderes als die weibliche Opferrolle einnehmen, ohne Frau zu sein. Man übernimmt Rhetorik von Gewalt gegen die Opfer, keiner kann leugnen oder dagegenhalten. Und das Ergebnis ist, dass es mehr Geld gibt. Von einer Gesellschaft, die Angst hat, als irgendwas-phob bezeichnet zu werden.

Wenn sich die Angst so leicht ausbeuten lässt, muss die Phobie zu Recht erkannt worden sein.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Freitag, 3. Juni 2022
Was Phase ist
Die Negativutopien über die staatliche Herrschaft über das Individuum, die ja eine konsequent weitergedachte Beschreibung des gegebenen Zustands sind, teilen sich in zwei Richtungen auf. Das Modell Huxley ist die schöne neue Welt, die Wohlfühldespotie, in der man nicht merkt, wie man entmündigt und erniedrigt wird, das Modell Orwell ist die absolute Gewalt über den Menschen und die totale Ideologie, die keinen Raum für eigenes Denken zulässt.

Beide Modelle scheinen einander auszuschließen, weil sie nicht zugleich vorkommen können.

Es ist aber leider anders. Das, was wir unter Huxley-Modell zusammenfassen und dem unsere jetzige Gesellschaft näher zu sein scheint, führt irgendwann aber unweigerlich in den Orwell-Zustand. Und zwar aus dem Grund, dass dieses es den Machtgierigen leichtmacht, die Herrschaft zu erlangen mangels Gegenwehr und überhaupt mangels mentalen Voraussetzungen zu einer Gegenwehr. Dann aber bleibt von der schönen neuen Welt nur die ideologische Beschreibung, die als wahr zu gelten hat, so dass die Gewalt zur Notwendigkeit wird.

Das ist unsere Phase.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 2. Juni 2022
Sondergeld
Diese Sache mit dem Sondervermögen oder Sonderhaushalt, den Sonderschulden, für die Bundeswehr ist ein Zeichen dafür, dass die Hoffnung, alles müsse schlimmer kommen und es müsse erst einen oder den großen Zusammenbruch geben, damit es wieder auf- und vorwärts gehen könne, trügt.
Der Zustand ist längst eingetreten.
Es ist ja nicht so, dass die Bundeswehr, stellvertretendes Beispiel für Staat und alles mit Staatsaufgaben Verbundene, kein Geld gehabt hätte.
Es wird für Quatsch ausgegeben. Für parteipolitischen Sonderquatsch.
Normalerweise müsste der Sonderquatsch beendet werden, wenn es ernst wird. Er wird aber um jeden Preis erhalten, und für Brückenbau, Schulgebäude und Verteidigungsausrüstung braucht man dann noch Extrageld.
Wäre der Sonderquatsch weniger gewesen, hätte man ihn noch beseitigen können.
Aber er ist zu groß zum Verschwinden.

... link (5 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 1. Juni 2022
Ziel und Zweck
Ein Beispiel für die dramaturgische Betrachtung der Argumentationsvektoren.
Ein Olaf-Schoz-Satz, gehört im Frühstücksradio. Er zählt drei Krisen auf, die wir nur in den Griff kriegen, wenn wir als Gesellschaft solidarisch zusammenstehen.
Hört sich so banal an, dass es nicht falsch sein kann.
Hier sieht man aber, was Ziel und Zweck sind: solidarisch zusammenstehen als Gesellschaft. Der Argumentationsvektor zielt auf etwas, das mit Zusammenstehen der Gesellschaft umschrieben wird. Denkt er dabei an bestimmte Summen? Dies wäre die Anschlussfrage. Die aber kommt nicht auf, weil man irrig annimmt und so eingestimmt wurde, dass dann die Krisen in den Griff bekommen werden könnten. Die sind aber hier die Begründung für den Zweck, nicht der Zweck.
Man muss nur hinhören. Olaf Scholz sagt mehr, als man glaubt.

... link (3 Kommentare)   ... comment