Freitag, 16. Dezember 2022
Sprache des Grünen Reiches: ''kräftig''
Modeschwatzwort, Preise oder Gehälter steigen kräftig, Anstiege überhaupt sind kräftig, heute im Radio wurde sogar kräftig unter die Arme gegriffen.
Diese geschwätzige Verkräftigung ist nicht nur Geplänkel, sondern Zubehör der Passivkonstruktionen im Infodeutsch, wo Vorgänge nicht dargestellt, schon gar nicht mit den handelnden Personen, sondern umschrieben werden, als würden sie sich selbst betätigen. Maskenpflicht oder Gaspreisdeckel ''kommt''.
Echte Handlungen werden umschrieben zumeist mit metaphorischen und emotional besetzten Großwörtern, und je ungenauer die Wörter sind infolge der Verallgemeinerung, desto bestimmter der Artikel. ''Der'' 1,5-Grad-Pfad. Gibt es noch andere? Nein, nur den!
Weil das stilistisch sehr bewegungsarm ist, muss eine Verstärkung her, darum geschieht alles kräftig, und der Leser oder Hörer bleibt im Schwachen.

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Donnerstag, 15. Dezember 2022
Entrahmt
Da soll der eine SPD-Vorsitzende einen Ordnungsruf versucht haben, worum es hier eigentlich gehe, wie könne man nur in den Vordergrund rücken wollen, dass Journalisten vorab informiert und eingebunden gewesen seien, wo es doch um die Besiegung des Reiches gehen sollte.
Das ist tatsächlich zu bemerken; die Infomacht hat gar nicht mehr damit gerechnet, dass sie selbst sich zeigt. Sie hat daran geglaubt oder es ohne Reflexion vorausgesetzt, dass ihr Produkt selbst nicht in einem Zusammenhang gesehen werden würde. Der Rahmen selbst soll nicht zum Bild gehören und nicht gesehen werden.

Immer ist alles Diskurs, sogar Geschlechter werden gelesen, nur die Infomacht selbst will nicht gelesen werden, sondern unhinterfragt und unhinterfragbar die Wirkung haben, die sie selbst bestimmt.

Ist noch nicht ganz der Fall.
Nah dran.
Bald.

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Mittwoch, 14. Dezember 2022
Den Richtigen getroffen
Ein Beispiel aus der Region für die Pressearbeit.

Da hat in einer Kleinstadt einer ein Tattoo-Studio aufgemacht und die Proteste von Linken und Antifa auf sich gezogen.
Eigentlich sieht das Ganze aus, als ob ein V-Mann sich ein zweites Standbein als Tätowierer gesucht hat.
Der Lokalredaktionsleiter hat auf die Internetseite geguckt und wirklich üble Sachen gesehen. Er habe aber nicht den CDU-Landesvorsitzenden, der in der Nachbarschaft haust, bei den Protesten gesehen, man solle doch nicht Schnappatmung kriegen, nur weil Linke und Antifa ein Thema besetzen.

Nun, wenn Presse, Antifa und Linke ein Thema besetzen, ist mit Quadratschwindel zu rechnen.
Tätowierer und Tattoos und weitere Angebote und seine Selbstbeschreibungen sind nichts, was man will, die Kundschaft scheint behandlungsbedürftig.
Nun soll man bei den Protesten eben denken: Da trifft es mal einen Richtigen.
Und sobald man das gedacht hat, liegt man falsch.
Genau dafür ist der Fall gezimmert. Es gibt die Richtigen, die es treffen kann. Diesmal doch ganz gewiss.
Und damit ist, zeitungsdeutsch, der Weg bereitet, der Boden geebnet, also die Mentalität vorbereitet für die Anschlussnutzungen. Hier: der CDU-Mann. Um den geht es, assoziativ zu dem Fall, wo es doch einen Richtigen trifft.
Es wird nicht der Gedankengang der CDU gewesen sein, dass es nicht Angelegenheit einer Partei ist, wer ein Tattoostudio aufmacht. Aber das reicht schon, um in den ausgeweiteten Verdacht zu kommen.
Und niemand findet was dabei.

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Dienstag, 13. Dezember 2022
Komplementäres Reich
Das mit der Reichsbürgerlichkeit ist gewiss, wie hier schon dargestellt, entstanden aus dem Wunsch nach etwas anderem, in den Westen gehen oder geh doch in den Osten, das hier kann's doch nicht sein, da muss es doch ein Phantasiereich geben. So was kann stabilisieren, die Psyche und den bestehenden Staat.
Und das ist die Angst der illegitim Herrschenden: es könne etwas anderes geben oder auch nur für möglich gehalten werden, etwas anderes als die eigene zum Kauf aufgezwungene Vision.
Da passt es bestens, dass man nun eine Verschwörung aufdecken kann, für die man überhaupt keinen Beweis benötigt. Man kann jetzt das machen, was man schon immer wollte, genau wie bei Klima und Corona, diesmal ist das Gedankenverbrechen schon mit Staatsveleugnung gleichgesetzt.
So ist das, wenn die Politiker sich für Partei und Staat halten, dann ist die Angst, gestürzt zu werden, immanent und wird projiziert in das feindliche Reich, dem nun alles zugerechnet werden kann, was nicht passt.
Passt doch.

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Montag, 12. Dezember 2022
Losgegangen
CDU und FDP merken, was läuft. Als Parteien der Mitte der Gesellschaft stehen sie unter Beobachtung und Verdacht, und genauso verhalten sie sich, sie distanzieren sich und stimmen ein und fordern, als wären sie die grüneren Linken.
Wenn jetzt Kubicki wieder mal einen hellen Moment hätte und sagt, was ist, dann wäre er erledigt.
FDP-Baum soll bei Anne Will vor einer Infektion der Mitte der Gesellschaft gewarnt haben. Nicht mit Corona, aber ist auch egal, spielt keine Rolle mehr. Der redet so, er denkt so, und wer anders redet und denkt, ist schon infiziert, anfällig, staatsfeindlich und zu entfernen.
Man kann vorab schadenfreudig sein; es wird ihnen nichts nützen. Sie sind dran, sobald die Reihe an ihnen ist und die anderen Zeichen schon gesetzt wurden.

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Sonntag, 11. Dezember 2022
In unguter Erinnerung
Das Kunststück, das unsere propagandistischen Herrschaften vollbringen, ist, dass nur sie es sind, die das System ablehnen dürfen. Wir sind die einseitige westliche männliche weiße, also miese eklige, Mehrheitsgesellschaft, wir bleiben bunt und vielfältig, indem wir gegen alle vorgehen, die unsere Werte ablehnen, und Linken mehr Geld geben. So lässt sich die Ideologie zusammenfassen.
Die DDR hat sich noch permanent selbst gefeiert, das Übel war der Westen, der für die Vergangenheit stand, alles wird Sozialismus und darüber freuen wir uns. Darum hat man heute noch irgendwie die Erinnerung, es wäre nicht alles schlecht gewesen.
Es wird keine gute Erinnerung an die Bundesrepublik geben, weil niemand sich daran erinnert, dass das beste Deutschland, das wir je hatten, noch Freiheit und Demokratie kannte als realen Zustand, nicht nur als Herrschaftssprechstanzen, und die Grundrechte Abwehrrechte waren. Man wird der Bundesrepublik Deutschland nicht nachtrauern.
Und wer es doch tut, hat garantiert Kontakte in die Reichsbürgerszene.

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Samstag, 10. Dezember 2022
Terrorwechsel
Ein Ergebnis des Putsches: Neudefinition oder Neubesetzung des Wortes Terror.
Terror ist nicht mehr das, was wir bisher dafür gehalten haben oder was man so bezeichnen könnte, weil es sich nicht unterscheidet von dem Handeln der Terrorbanden.
Nein, jetzt neu, Terror ist Umsturzphantasie, wenn sie die richtige, also die falsche ist.
Demnächst wird man von Terror-Razzien im Terrormilieu hören, Terror-Sympathisanten werden ausgemacht in beiden Wortsinnen.
Und das Schrecklichste: die Leute werden nichts dabei finden.
Furchtbar.

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Freitag, 9. Dezember 2022
Inmitten der Feinde
Heute im DLF-Frühstücksradio hintereinander zwei Telefoninterviews, erst mit einem Abgeordneten der Gegenpartei, der damit seinen, für ihn hoffentlich, schlechtesten öffentlichen Auftritt gegeben hat, danach ein zackiger SPD-Mann, der Fronten, Narrativ und Maßnahmen absteckt.
Die eingebetteten Journalisten, sagt der, hätten gar nicht vorab informiert zu werden brauchen, das wäre eine Fehlmeldung, die recherchieren ja sowieso.
Kann gut sein, dass der Staat nur die Kulisse für den tiefen Staat gegeben hat, das wäre schlüssig.
Und jetzt müsse die Mitte der Gesellschaft sehen, dass wir in einer rechtsterroristischen Gefahrenlage sind.

Und neu gegenüber der RAF sei, dass der Terror aus der Mitte der Gesellschaft komme.
Da muss es ja mindestens zwei Mitten der Gesellschaft geben, die eine weiß noch nichts davon, das aus der anderen der Terror kommt.

Vielleicht würde der dazu sagen: ja genau. Passt schon, beide Mitten müssen kontrolliert werden.

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Donnerstag, 8. Dezember 2022
Totale Glaubwürdigkeit
In einem totalitären System gibt es keine nennenswerte Opposition, aber überall lauernde Umstürzler.

Die Angst der Mächtigen, gestürzt zu werden, verhält sich proportional zum Quadrat der eigenen Unfähigkeit.

Aber das war nicht die Botschaft, auch nicht, wie wenig genügt, um den Mächtigen Angst zu machen, wir sollen nicht einmal so ganz glauben, dass die Umsturzphantasten einen bewaffneten Arm haben.
Glaubwürdig ist, was getan wird. Die Säuberungswelle beginnt, sie besteht diesmal nicht im Parteiausschluss, sondern in dem Ausschluss aus dem Establishment, aus dem Beamtentum, aus den Redaktionen. Herabstufung auf Sanktionen beim Bürgergeld.
Alle verstehen, was mit dem Phantasieverbrechen gemeint ist: Denkt nicht mal dran! Zeigt Konformität!
Die Gerichte werden gar nicht mehr jede Klage gegen Entlassung oder Diffamierung annehmen können, und dann machen es nur noch die, die schon mit guten Leuten besetzt sind.

Aber es dient ja dem Klima.

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Information für unsere Jenaer Leser
Die neue Seniorenzeitung ist da,

Ausgabe 37

nämlich hier:
https://seniorenakruetzel.blogger.de/

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Mittwoch, 7. Dezember 2022
Demokratische Parteien
Kristina Schröder, Ex-Familienministerin, hat ein Buch geschrieben, worin sie das Konzept Partei als ein wünschenswertes feiert.
Also denken wir mal darüber nach.
Es ist gewiss so, dass auch bei anderen Wahlformen die Kandidaten oder politischen Zusammenfassungen wieder irgendwas wie Partei ergeben würden. So herum gesehen ist die Partei akzeptabel. Sobald aber die Partei selbst eine Art Pseudoperson wird, der man folgt, der man sich unterordnet und in der man was werden kann, kommt das Übel.
Hinzu, zum Übel, kommt, dass wir nur noch Parteien neuen Typs haben, wie Lenin das nannte, die Kaderpartei, die Kaderschmiede, die sich den Staat untertan gemacht hat. Wenn das der Wettbewerb der Parteien ist, brauchen wir sie auf keinen Fall.

Das in unserem Grundgesetz gegebene Parteienprivileg ist indes nicht das zentrale Problem, es stellt Parteien nur gegenüber anderen Vereinigungen besser, weil die Parteien das sind, was sich zur Wahl stellt, es also eine Sache des Volkes ist, wie stark eine Partei ist, und das Privileg eben nicht eines der Partei, sondern des Wahlvolkes ist. Man kann die Parteien schon mal danach einschätzen, wie sehr sie sich selbst daran gebunden sehen, wenn es um ihre Mitbewerber geht.

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Dienstag, 6. Dezember 2022
Höherer Grad der Anfeindung
Eine höhere Stufe des im Radio verbreiteten Hasses ist zu vermelden, mehr als feststellen geht auch nicht.
Der Normalfall ist so was wie heute im DLF-Kalenderblatt, Asylkompromiss vor dreißig Jahren, er wäre wegen ausländerfeindlicher Gewalt geschlossen worden, diese sei daraufhin nur vorübergehend zurückgegangen. So das Geschichts-Narrativ, daran hat man sich ja gewöhnt.

Höhergradige Hörerverhetzung am Vortag; ein Beitrag aus der ''evangelischen Redaktion'' im nicht-öffentlich-rechtlichen Musikprivatfunk, ein Opferbeauftragter wird befragt, weil ja Montag ist. Die Montagsdemonstrationen waren, sagt er, die ganze Zeit rechts-bla-antisemitisch-antitrans oder so was, vor sechs Jahren gegen Flüchtlinge, dann gegen die sogenannte Corona-Diktatur, jetzt gegen Ukraine und für Russland, solche Leute. Und die Polizei schaut weg, die muss geschult werden. Und da müssen Staatsanwälte mitgehen und gleich bei Rechtsverstößen Geldstrafen aussprechen. Geschult werden müssen die natürlich auch.

So stellt er sich das vor.

Alles ist uns gesagt worden.
Wir können nicht nichts gewusst haben.
Aber dass da in der Redaktion, eine ''evangelische'' steht gar nicht auffindbar auf der Seite, nicht die sprichwörtlichen Telefone heißlaufen, das ist das Signal der still duldenden Zustimmung.

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Montag, 5. Dezember 2022
Der Staat
Wieder so was, die Thüringer Presse berichtet über die Umsturz-Szene. Das wäre mal was, leider hinter Bezahlschranke, auf dem Foto Rückansicht zweier Demonstrantinnen, eine mit buntem Friedenstuch und die andere mit der Aufschrift, die in der Bildunterschrift zitiert wird: ''Einen Sch... muss ich'' und kommentiert mit: Die Abkehr vom Staat ist unübersehbar.
Das ist die Umsturzszene, so neu wird die nicht sein, nur: die frühere hat tatsächlich den Umsturz, die Machterschleichung vollzogen. Daher die Allergie. Blanke Autoimmunreaktion. Nur dass die Mittlere Generation die Medien für sich hatte.
Aber wenn der Verfasser sich mit dem Staat identifiziert, dann hat er aus seiner Sicht recht.
Es heißt immer, 'Abwehrrechte gegen den Staat', 'de Staat soll' oder 'der Staat darf nicht'. Das mag verfassungsrechtlichen Vorstellungen entsprechen, es handeln aber Personen. Die Demokratie wäre dazu da, deren Macht zu begrenzen, sie dürfen nur, was ihnen das Staatsrecht zugesteht.
Kann man denen nicht mehr vermitteln. Der Staat ist wieder ihr Machtinstrument, und die Medien sind Schild und Schwert, oder andersherum.

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Sonntag, 4. Dezember 2022
Endstation Theater
Kalenderblatt im Frühstücksradio gestern, vor 75 Jahren Uraufführung des Erfolgsstückes ''Endstation Sehnsucht'' von Tennessee Williams. Gewalttätiger Ehemann, duldsame Frau, ihre Schwester hängt verlorenen Zeiten nach, wird schließlich von ihm vergewaltigt, Frau kommt ins Irrenhaus.
Das sei, sagt eine Schauspielerin, die diese Rolle kürzlich gespielt hat, damals ein Vernichtungsurteil gewesen, in den amerikanischen Irrenhäusern seien mehr Menschen umgekommen als in den Kriegen.
Und dieses überwundene Amerika, so schließt der Beitrag, sei das, was die Wiedergroßmacher wollen.
Hier ist eine Korrektur anzumerken. Natürlich funktioniert ein Stück nur, wenn die Leute sich und ihre Zeit oder ihre Welt wiederfinden, auch, wenn sie vorgeführt bekommen, was sie für die Welt halten. Jemand wie Marlon Brando geht ins Theater, Kowalski nicht.
Aber der Autor ist alle Figuren, er ist jede personifizierte Eigenschaft. Als Wunsch oder Projektion. Tennessee Williams ist der animalische Kerl, der sich nimmt, was er will, er ist das duldsame Abhängige, er ist die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies, und er ist das Missbrauchsopfer, er ist die Flucht in den Wahnsinn. Nicht in die Irrenanstalt, die steht für den Wahnsinn.

Jetzt können wir uns nur mal überlegen, wie wir diese dramatische Konstellation für heute und hier aktualisieren und auf die Bühne bringen könnten. Man müsste nur Amerika auswechseln und den Namen Kowalski.

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Samstag, 3. Dezember 2022
Stille Krise
Das Neue an der neuen Migrationskrise ist, dass sie nicht gefeiert und bejubelt wird.

Was nicht heißen soll, sie würde nicht gefeiert und bejubelt, nur eben im Stillen.

Man hat gelernt.

Katrin Goebbels-Eckardt wird sich nicht weniger freuen auf die großartigen Veränderungen, und die Koalition macht was gegen Ausländerkriminalität.

Man setzt einfach keinen Kontrast mehr zwischen Realität und Propaganda, man unterlässt die Forderung nach Freuerei und Willkommensbahnhöfen. Wer jetzt was dagegenhätte, müsste das Thema setzen. Lässt sich nicht vollziehen.

Ganz ruhig, es läuft.

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