Sonntag, 7. Dezember 2014
Böser Markt
Der Deutschlandfunk hat eine Themenwoche „Ware Welt“. Es geht um die Ökonomisierung des Lebens und alles, was öffentlichrechtlichen Leuten eben so dazu einfällt.

Es sollte eigentlich sehr verwunderlich sein, dass es der Propaganda gelungen ist, Markt und Marktwirtschaft, vielleicht noch freie Marktwirtschaft, so emotional negativ zu besetzen. Entfesselte Märkte, die sind ja auch ganz anders als das eigene Milieu. Da wird das große Geld gemacht, und das große Geld ist immer woanders. Da wird nicht auf den Menschen geschaut und gleich gar nicht auf die Umwelt, alles wird käuflich und hat nur noch Warenwert.
Ja, auch.
Aber der Markt sind wir auch selbst. Wer auf Schnäppchenjagd geht oder auf das höchste Gebot wartet, auch wer boykottiert, setzt sich selbst als Teil des Marktes voraus. Ebenso, wer "Wetten dass" einstellt, nicht weil die Sendung schlecht ist, sondern weil die Quoten schlecht sind. Wer überhaupt nur erwartet, für Arbeit bezahlt zu werden und selbst zu entscheiden, was er mit dem Geld anstellt, hat ein Interesse am Markt.
Und die Verantwortung.
Und die Last der Verantwortung.
Mit ihr einher geht der Wunsch, die loszuwerden.

Jetzt kommt das Entscheidende: In jeder anders gestrickten Ordnung geht es genauso um Geld und Waren oder deren Äquivalente, man ist nur der Kompetenz über sich selbst beraubt. Und es gibt weniger Waren, weil die Herrschenden damit beschäftigt sind, die gerechte Verteilung vorzunehmen, und für diese wichtige Aufgabe natürlich bestens vergütet werden müssen.

Die Verteilungsgerechtler sehen die Welt auch als Ware, nur eben als ihre eigene.

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Wer
in den (noch: weitgehend freien, bundesdeutsch betrachtet ist das mit dem 'weitgehend' unrichtig) Markt eintritt, um diesen zu begrenzen und zu beherrschen, will nur ein besonderer "Player" auf diesem Markt werden, korrekt.

Claudia Roth, Jürgen Trittin & Angela wären hier gemeint, wobei die letztgenannte Dame eine besondere Art von Teuflin zu sein scheint. [1]

MFG
Dr. W

[1] sicherlich eine Dame, die jederzeit von jeder Bettkante gestoßen werden würde, und dies seit jehem *

* sofern es dieses Wort gibt - Nachtrag: Es heißt wohl 'ehedem'

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Auch noch wichtig,
dass all das Böse (Markt, Ökonomisierung des Lebens, Kapitalismus, etc.) für die Marktkritiker plötzlich ganz gut ist, wenn es darum geht, etwas anderes zu rechtfertigen, ja als alternativlos darzustellen: die Zuwanderung.

Die Marktkritiker blenden ferner gerne und ziemlich vollständig aus, dass sich im für sie so edlen Projekt EU auch vieles um Markt und Co. dreht.

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Es geht
einerseits darum den Niedriglohnsektor durch antiselektive Einwanderung unter Druck zu halten, die Working Class darf hier nicht auf Unterstützung der Linksparteien hoffen, und andererseits darum die Nationalstaaten zu zersetzen, um eine Art Vereinigte Staaten von Europa zu erhalten, wie u.a. auch Václav Klaus gerne erklärt, als Elitenprojekt.

Böse formuliert könnten sich viele Bürger Europas in einer sich langsam schließenden Zange betrachten, die "turbokapitalistisch-links" betätigt wird.

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