Sonntag, 1. März 2015
Vollzogene Integration
Das Anraten, keine Kippa zu tragen, wird selbstverständlich journalistisch aufbereitet; heute früh im Deutschlandfunk befragte der Moderator einen Soziologieexperten zum Thema Antisemitismus, wobei das Gespräch den erwartbaren Verlauf nahm; man erwartet mittlerweile geradezu, dass die Geschichte des europäischen Antisemitismus aufbereitet wird ohne die Benennung, vor wem genau gewarnt worden wäre.
Soziale Ursachen, gesellschaftliche Spaltung, das vermeintlich Fremde und das fremde Vermeintliche.
Der Antisemitismus gehört zu Deutschland.
Ein schönes Zeichen von Willkommenskultur und Integrationsleistung.

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Schon in der ZZ angedeutet
Am 15.01. unterlief der Bundeskanzlerin ein peinlicher Versprecher. Im Bundestag erklärte sie: "Antisemitismus ist unsere staatliche und bürgerliche Pflicht." Das war lustig und spiegelt selbstredend nicht Merkels politische Position wider. Wie es wirklich um ihr Denken diesbezüglich bestellt ist, demonstrierte sie einen Monat später. Als Reaktion auf den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu, der Juden zur Ausreise nach Israel bewegen wollte, sagte sie: "Wir möchten gerne mit den Juden, die heute in Deutschland sind, weiter gut zusammenleben." - Das war kein Versprecher. Selbstredend nicht. Alles wieder gut. Oberflächlich. Da liest man besser nicht zwischen den Zeilen und fragt, wen sie wohl mit "Wir" meinte? Alle, die zu Deutschland gehören?

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Integration per Mode
Als die Nachricht von der empfohlenen Kippa-Abstinenz publik wurde, hatte ich den Gedanken: Wie wäre es, wenn die Kippa - oder ein ähnlich aussehendes Kleidungsstück - zum Modeaccessoire erklärt würde? Gerne auch mit Adidas- oder Puma-Aufdruck für die Markenfetischisten. Mit Hugo-Boss- oder Armani-Label für die gehobeneren Zeitgenossen. So mancher Halb- oder Vollglatzige könnte sich für diesen willkommenen Sonnenschutz begeistern. Und die kurzhaarige Dame würde vielleicht Gefallen an einer Lady-Kippa finden. Dazu noch eine Kiddy-Kippa für die Kleinen und eine schräg sitzende Gangsta-Kippa für die Halbstarken.

Was wäre der Effekt? Die Juden müssten sich mit ihrer Kippa nicht mehr verstecken. Sie würden schlicht unsichtbar in der Mehrheitsbevölkerung. Und vor der Bundesrautenzeigerin bräuchten sie sich auch nicht mehr fürchten. ;-)

MfG
Hans

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