Montag, 2. März 2015
Zerstörung ist Bereicherung
Mit Recht weisen einige journalistische Beobachter darauf hin, dass andere journalistische Beobachter einen größeren Schrecken bekommen, wenn der Islamische Staat Kulturgüter zerstört, als wenn er seiner Haupttätigkeit nachgeht und Menschen ermordet. Zutreffend ist die Deutung, dass den Journalisten das Kulturelle näher steht als das Menschliche; hier seien sie in ihrem Metier betroffen, heißt es.
Das stimmt, ist aber nicht vollständig.
Sie sind nämlich zuerst in ihrer Ideologie betroffen, die da verlangt, alle Kulturen als kulturelle Bereicherung zu sehen und jeden Menschen als Gewinn für bunte Vielfalt. Diesem Konsens widerspricht, dass die Kultur weniger wird, wo es multikulturell zugeht. Dass die Islamstaatler sich so offen gegen die grüne Lehre positionieren, ist rücksichtslos und undankbar. Das nehmen Journalisten sehr persönlich.

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Anbiederung
Der Islam bringt schon seit Jahrhunderten keine vorzeigbaren kulturellen Werte mehr zustande. Wenn er es denn jemals tat, da gehen die Meinungen weit auseinander. Das fälschlich arabisch betitelte Zahlensystem, das wir heute verwenden, stammt ursprünglich von den Indern. Die Algebra, die immer gerne mal als Errungenschaft der islamischen Welt präsentiert wird, stammt von Diophantos von Alexandria. Der war Grieche und hat Jahrhunderte vor der islamischen Finsternis gelebt. Auch die medizinischen Kenntnisse, die von den frühen Muselmanen an die westliche Welt weitergegeben wurden, sind aus uralter vorislamischer Zeit. Mit dem Islam indes kam jeglicher Fortschritt in Wissenschaft und Kultur zum Stillstand.

Wer keinen eigenen Fortschritt aufzeigen kann, wird natürlich von den Leistungen der Altvorderen bloßgestellt. So bleibt nichts anderes übrig, als die Leistung der Vorfahren verschwinden zu lassen. Die Taliban taten es, von denen nebenbei bemerkt mein türkischer Ex-Kollege damals sagte, das sei eine primitive Bande von Hinterwäldlern. Der ISIS tut es ihnen gleich. Denn Kopfabschneiden und das öffentliche Verbrennen von Gefangenen lässt sich nur bedingt als kulturelle Leistung präsentieren.

Was jetzt nun die Deutsche Qualitätsjournaille betrifft; sie kommt auch nicht vorwärts. Macht sogar Rückschritte. Fällt zurück in Zustände aus finsterer Zeit. Ist gleichgeschaltet wie im Dritten Reich. Macht artig Hofberichterstattung wie zu Kaisers Zeiten. Diffamiert Andersdenkende wie unter Stalin. Ignoriert Demokratiedefizite wie unter Honecker. Die Primitiven - auch die, die im Schutze von Toleranz und Asylrecht zuhauf ins Land kommen - halten der Journaille den Spiegel vor. Und das wurmt die.

MfG
Hans

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