Sonntag, 29. März 2015
Rasende Reporter
Die zweite Phase der Katastrophenberichterstattung bricht an, wenn die Medien reflektieren, wie sie mit der Katastrophe umgegangen sind. Martenstein beginnt im Tagesspiegel, und es ist auch nicht wirklich falsch, was er sagt; die Medien handeln mit unseren Empfindungen, aber wir dürfen ihnen nicht die Schuld an unserem Interesse an Tragödien geben, so was.

Etwas, das aufmerksam machen sollte, steht zu Beginn.
Selten wurde, so wird der Artikel eingeleitet, so intensiv über eine Katastrophe berichtet.
Warum eigentlich nicht, warum dieses Mal?
Es kann sein, dass die Medien hier ungebremst dürfen, wozu sie da sind und was bei ähnlichen Ereignissen zurückgehalten wird.
Hier hat niemand zur Mäßigung aufgerufen, niemand vor Benutzung als Bestätigung eigener Vorurteile gewarnt, etwa, man solle nicht eine Frauenquote im Cockpit fordern.
Es ist so ähnlich wie der Aufschrei nach einer als anzüglich auslegbaren Bemerkung an der Bar. Der Alltagssexismus spielt woanders, aber da passt alles für eine Kampagne.

Hier nun fehlten die Zutaten für sensible Zurückhaltung, da wird nachgeholt, was sonst nicht geht.
Oder?
Hätten die Journalisten sich genauso ins Zeug gelegt, wenn der Copilot sehr anders als L. geheißen hätte?

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Wehe
wenn sie von der Leine gelassen. Doch langsam geht die Puste aus. Nachdem die dpa-abhängigen Meinungs(ver)führer aus dem Co-Piloten einen verkappten Quartalsirren machten, der seine Krankheit hartnäckig ignorierte und seinen Platz im Cockpit am weißen Stock ertasten musste, lässt sich kaum noch ein auflagensteigerndes Detail herauskitzeln.

Zitat: "Hätten die Journalisten sich genauso ins Zeug gelegt, wenn der Copilot sehr anders als L. geheißen hätte?"

Was wäre, hätte der Co-Pilot Andrea geheißen? Könnte man ihr dann ein sozial passenderes Geschlecht angendern?

Lesenswert: Längst überfällig: Intelligenzquote für Redaktionen!

MfG
Hans

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