Donnerstag, 2. April 2015
Unterworfen (II)
Zwei Beispiele für muslimferne Islamisierung aus Titanics Humorkritik. Man war etwas angepisst, dass Charlie Hebdo plötzlich als maßgeblich für Satire galt, wo doch Titanic definiert, was lustig ist. Man billigte Charlie Hebdo neben Cartoons zum Augenrunzeln auch Gelungenes zu, etwa den Mohammed, der es hart findet, von Idioten geliebt zu werden; „der wahre Islam wird gegen die Islamisten ausgespielt und zugleich Religiosität insgesamt lächerlich gemacht.“
Der wahre Islam.
Wörtlich.
Zitiert.

Michel Houellebecqs „Unterwerfung“ wird empfohlen, was zu begrüßen ist. Das Clevere an dem Roman wird nicht gesehen, denn laut Rezensent konvertiert der Ich-Erzähler am Schluss zum Islam.
Nun tut er das nicht, genauer, es hängt vom Leser ab, ob der Protagonist konvertiert.
Bei Titanic tut er es.

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Nicht zu fassen ...
... dass ich bei diesem Haufen mal ein Abo hatte und mich in unserer Klasse damit als eine Art Avantgarde fühlte! Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen ...

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War
in Ordnung, damals.

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titanic...
...ist das nicht diese Ansammlung von Hanswürsten, die sich PARTEI nennt und unentwegt über den Papst und Hitler witzeln und "Satire darf alles!" stammeln?

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Nicht ganz,
auf "Satire darf alles" beruft man sich nicht, weil Tucholsky nicht zur Neuen oder Frankfurter Schule gehörte.

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Hier besteht
vielleicht eine Erklärungsnotwendigkeit:
1.) Die Frankfurter Schule mit den bekannten Kräften gab die Arbeiter- und Bauernklasse, sofern hier Klassen bestanden, als potentiell revolutionsaktiv auf und bemühte sich Gebildete zu agitieren.
2.) Was ein großer Erfolg war und sich auch heute noch hier und dort wiederfindet, bspw. wenn es um "gerechte" Sprache geht oder um das Bücken vor dem Islam (der als theozentrischer Kollektivismus erkannt wird und zwar im neomarxistischen Sinne als "progressiv") oder um das sogenannte Gender Mainstreaming.
3.) D.h. die Wirkmächtigkeit (das Fachwort) der Frankfurter Schule gilt als unbestritten.
4.) Die Neue Frankfurter Schule war sozusagen schlauer oder klüger, zumindest lustiger, half auch Otto und so gelegentlich aus.
5.) Satire darf nicht alles, dient in praxi und in bestimmten Ländern aber als Überbrückung bestimmter Einschränkungen der Freiheit der Meinungsäußerung und hat insofern eine wichtige soziale und aufklärerische Funktion. [1]
6.) Tucholsky selbst war nicht so der "Bringer" und ist post mortem bestenfalls und günstig als Traditionslinker und als lustig einzuordnen.

HTH
Dr. W

[1]
Während bspw. in einigen Staaten der USA noch "frei Schnauze" geredet werden darf, ist dies in den europäischen Ländern schon längst nicht mehr der Fall bzw. war es nie.
Die Satire hilft hier einen Ausgleich zu schaffen.
Korrekt bleibt, dass auch die Satire nicht zur Gewalt aufrufen darf, nicht zu Gesetzesverstößen und zudem auch keine Panik * generieren darf.

*
Die freie Äußerung der Meinung ist auch durch die Panik, die unter bestimmten Umständen entstehen könnte, begrenzt, lustigerweise, der Ruf "Bombe gefunden!" im vollbesetzten Theater, der Klassiker sozusagen, geht aber auch satirisch gemeint nicht.

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Die TITANIC ist
grausam und das Werk Houellebecqs ist gut, und zwar Weltliteratur, per definitionem, nicht so gut sind seine Interviews.

MFG
Dr. W

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Der macht
nicht den Fehler, die Interviews besser zu gestalten als seine Bücher.

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Buch
also D.E. auch Mist, o-kay, danke für die Einschätzung.

MFG
Dr. W (der derartige Publikationen grundsätzlich zuerst über Sekundärquellen zur Kenntnis nimmt, auch um sich nicht mehr zu ärgern als nötig)

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