Donnerstag, 20. August 2015
Strafe und Verbrechen
tagesschauder, 12:39h
Die Todesstrafe ist abgeschafft, Missbrauch der Todesstrafe soll vermieden werden. Die beiden Mörder von Anneli sind bereits begnadigt, sie bekommen maximal lebenslang. Vermutlich aber nicht einmal das.
Es ist zu einfach, immer die Schuld bei den anderen zu suchen. Schuld sind die Täter. Das ist emotional schwerer – der Verbrecher hätte die Tat einfach bleibenlassen können – als Gesellschaft und Kindheit zu beschuldigen.
Dennoch, nicht Schuld, sondern Tendenzen, herrschende Haltungen, die sollten betrachtet werden. Heiko Maas ist gerade dabei, Mord abzuschaffen. Lächerliche Strafen für Gewaltdelikte ist man gewöhnt. Täter werden geschützt, so scheint es und so ist es. Im Tatort ist Mord kaum noch verwerflich. Recht und Unrecht, nichts weiter als graduelle Abstufungen, abhängig von der Perspektive. Der Wert der Person, den gibt es nur gruppenweise.
Will man wirklich ausschließen, dass diese Einflüsse keine Rolle gespielt haben dabei, wie naheliegend es war oder wie groß die zu überwindende Hürde gewesen ist zu entscheiden, Annelie zu töten?
Es ist zu einfach, immer die Schuld bei den anderen zu suchen. Schuld sind die Täter. Das ist emotional schwerer – der Verbrecher hätte die Tat einfach bleibenlassen können – als Gesellschaft und Kindheit zu beschuldigen.
Dennoch, nicht Schuld, sondern Tendenzen, herrschende Haltungen, die sollten betrachtet werden. Heiko Maas ist gerade dabei, Mord abzuschaffen. Lächerliche Strafen für Gewaltdelikte ist man gewöhnt. Täter werden geschützt, so scheint es und so ist es. Im Tatort ist Mord kaum noch verwerflich. Recht und Unrecht, nichts weiter als graduelle Abstufungen, abhängig von der Perspektive. Der Wert der Person, den gibt es nur gruppenweise.
Will man wirklich ausschließen, dass diese Einflüsse keine Rolle gespielt haben dabei, wie naheliegend es war oder wie groß die zu überwindende Hürde gewesen ist zu entscheiden, Annelie zu töten?
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dead again,
Donnerstag, 20. August 2015, 13:23
Ich kann mir schon vorstellen, warum die hochkarätigen Kreaturen aus Regierung und Justiz ein gewisses Verständnis für Mädchenmörder hegen ...
Zudem braucht man hier gar nicht großartig zu orakeln worum es letztendlich geht. Die Agenda für das zentrale Europa lautet schleichend zunehmendes Chaos - Gewalt, Bürgerkrieg. Und auch das ist ein weiteres Puzzlestück.
Zudem braucht man hier gar nicht großartig zu orakeln worum es letztendlich geht. Die Agenda für das zentrale Europa lautet schleichend zunehmendes Chaos - Gewalt, Bürgerkrieg. Und auch das ist ein weiteres Puzzlestück.
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g.k.,
Donnerstag, 20. August 2015, 13:38
Richtig.
Für heranwachsende Menschen misst sich die Verwerflichkeit einer Tat an ihrer Bestrafung. Wobei es die bereits Erwachsenen umgekehrt handhaben (müss[t]en), damit die Gesellschaftsnormen nicht erodieren.
Aber unsere gegenwärtigen zuständigen Erwachsenen arbeiten haargenau an der Erosion. Es ist allerdings eine neue Stufe des Irrsinns, nach der unablässigen Herabsetzung der Strafe am Ende die Tat selber abzuschaffen. Wobei logisch ist es letztendlich schon. Der Spruch 'Wo kein Kläger, da kein Richter' kann auch heissen: Wo keine Strafe, da keine Straftat. Daraufhin erübrigt sich der Kläger und auch der Richter.
Allerdings reden wir hier von der Auslöschung von Menschenleben. Auch wenn es nicht mehr Mord heissen wird. Wird hier an einem ganz grossem Projekt, so Richtung Mao, gearbeitet? Von einem Heiko Maas würde ich das trotz allem nicht erwarten...
Aber unsere gegenwärtigen zuständigen Erwachsenen arbeiten haargenau an der Erosion. Es ist allerdings eine neue Stufe des Irrsinns, nach der unablässigen Herabsetzung der Strafe am Ende die Tat selber abzuschaffen. Wobei logisch ist es letztendlich schon. Der Spruch 'Wo kein Kläger, da kein Richter' kann auch heissen: Wo keine Strafe, da keine Straftat. Daraufhin erübrigt sich der Kläger und auch der Richter.
Allerdings reden wir hier von der Auslöschung von Menschenleben. Auch wenn es nicht mehr Mord heissen wird. Wird hier an einem ganz grossem Projekt, so Richtung Mao, gearbeitet? Von einem Heiko Maas würde ich das trotz allem nicht erwarten...
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dr. w,
Freitag, 21. August 2015, 20:13
+1
Wird hier an einem ganz grossem Projekt, so Richtung Mao, gearbeitet?"Dritter Weg" wäre hier wohl das Fachwort, und als solcher natürlich auch vom bundesdeutschen Justizminister zu erwarten...
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gert cok,
Freitag, 21. August 2015, 00:59
Andere Aspekte ...
Tragischerwiese war die Hürde offensichtlich nicht genug groß, warum auch immer.
Nachdem aber der Täter immer davon ausgeht, dass er nicht erwischt wird, denkt er über die Hürden vermutlich erst dann nach, wenn es schon zu spät ist.
Somit glaube ich, dass die bewußte Vernachlässigung der Vorbeugung und die Behinderung der Aufklärungsmöglichkeiten destruktiver sind als die Milderung der Strafen. Die medial entsprechend ständig und systematisch vermittelten Proteste z.B. gegen Videoüberwachungen, Grenzkontrollen und die ebenfalls systematische Schwächung der Polizei gleichzeitig mit der Verleugnung der wahren Ausmaße krimineller Entwicklungen liefern die Basis dazu.
Wo die Gefahr des Entdecktwerdens gering ist, dort spielen Hürden keine große Rolle. Natürlich, wo schwache Vorbeugung und Bagatellisierung der Straftaten zusammentreffen, dort brennt es dann richtig.
Nachdem aber der Täter immer davon ausgeht, dass er nicht erwischt wird, denkt er über die Hürden vermutlich erst dann nach, wenn es schon zu spät ist.
Somit glaube ich, dass die bewußte Vernachlässigung der Vorbeugung und die Behinderung der Aufklärungsmöglichkeiten destruktiver sind als die Milderung der Strafen. Die medial entsprechend ständig und systematisch vermittelten Proteste z.B. gegen Videoüberwachungen, Grenzkontrollen und die ebenfalls systematische Schwächung der Polizei gleichzeitig mit der Verleugnung der wahren Ausmaße krimineller Entwicklungen liefern die Basis dazu.
Wo die Gefahr des Entdecktwerdens gering ist, dort spielen Hürden keine große Rolle. Natürlich, wo schwache Vorbeugung und Bagatellisierung der Straftaten zusammentreffen, dort brennt es dann richtig.
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dr. w,
Freitag, 21. August 2015, 20:10
Andere Sicht
Schuld sind die Täter. Das ist emotional schwerer – der Verbrecher hätte die Tat einfach bleibenlassen können – als Gesellschaft und Kindheit zu beschuldigen.Es ist 'emotional schwerer' die Gesellschaft als eigentlichen Täter zu beschuldigen, wenn der Realtäter bereit steht.
Die Schuld-Einordnung umzukehren, auch emotional, war eine "großartige" Leistung der 68er und insbesondere der Neomarxisten.
Ansonsten, mittlerweile glaube ich auch, dass die Gesellschaft schuld ist, aber nur daran, dass sie die Schuldverlagerung wie beschrieben allgemein angenommen hat, "nur" deswegen.
Sie bekommt es nun halt (und kalt) serviert...
MFG
Dr. W
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