Sonntag, 6. März 2016
Gleichnis
Zur Entspannung ein Gedankenexperiment. Nehmen wir an, es bestünde irgendwo die Notwendigkeit, sich zwischen den Roten Khmer und Hitler zu entscheiden.
Die Geschichte hat diese Konstellation nicht hergegeben, aber es wäre nicht unmöglich gewesen, dass sie einen Verlauf genommen hätte, dass tatsächlich beide Gewaltsysteme aneinandergeraten und den Menschen keine Wahl bleibt, als sich auf die eine oder andere Seite zu schlagen, weshalb wir diese Möglichkeit nicht als jenseits des Vorstellbaren verwerfen wollen.
Wie sollte man sich entscheiden?

Es dürfte klar sein, wie sich unsere Meinungsmacher und Meinungskonsumenten hierzulande positionieren würden hinsichtlich dessen, wie sich die Leute in der betroffenen Region zu entscheiden hätten. Hitler geht gar nicht. Pol Pot, das ist irgendwie Kampf gegen rechts. Also doch Rote Khmer, bei allen zu kritisierenden Erscheinungen.

Nun ist es so, dass die Roten Khmer alle Brillenträger töten.

Das könnte zu einem Umdenken führen, nicht aber, solange man selbst noch nicht vor der Wahl steht, sondern erst die anderen. Die sollen nämlich keinesfalls dem Nazireich dienen. Und diese Geschichten über ermordete Brillenträger spielen nur Hitler in die Hände.

Erst, wenn die Frontlinie so nah herangerückt ist, dass man diese Entscheidungsfrage nicht mehr aus der Perspektive des Außenstehenden beurteilen kann, kommt man darauf, dass man nie die Tötung von Brillenträgern befürwortet hat.

Also was? Hätte man sich also für das Nazireich entscheiden sollen?
Nein, aber es hätte schon geholfen, die Brillenträger nicht als Nazis zu bezeichnen.

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NOCH ist es ja nicht so weit ...
Momentan besteht ja nur die Notwendigkeit, sich zwischen Putin und Erdogan zu entscheiden.

Und Brillenträger haben in beiden Fällen ja bislang nur dann ein Problem, wenn Sie für die falschen Zeitungen schreiben. Spannend wird es freilich, wenn es keine falschen Zeitungen mehr gibt ...

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