Sonntag, 5. März 2017
Ruhe im Land
So richtig klar ist jetzt nicht, womit begründet wird, dass die Erdoganisten nicht zu ihren Wählern kommen dürfen sollen, um bei ihnen für Erdogan Wahlkampf zu machen. Merkel versorgt Erdogan mit schönen Bildern, die ihm den letzten Wahlsieg einbrachten, und jetzt sollen seine Leute nicht bei uns reden dürfen? Warum eigentlich?
Man muss schon gute Gründe voraussetzen, wenn man sich es mit der Türkei so übel verscherzt.
Wovor will man uns schützen?
Vor den Ministern doch wohl weniger. Man will uns nicht die Bilder der jubelnden türkischen Massen zumuten, wie sie die Fahnen hochhalten und die Reihen fest geschlossen.
Diese Bilder könnten Teile der Bevölkerung beunruhigen.
Und schlimmer noch, aus Sicht der Medienpolitgroko, zur Nachahmung animieren oder zumindes zu der Frage, wer sind wir und wieviele?
Lieber ein bisschen Ärger mit den Erdoggy Doggs als mit dem eigenen Volk.

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Ja, sicher auch ein Faktor.
Insgesamt ist die Tabuisierung der Frage der Doppelstaatsbürgerschaft von Vorteil. Man träumt ja von einem Euroislam, wo gerade die Deutsch-Türken gefragt wären voranzugehen. Als Anhänger von Erdogan kommen sie für diesen Traum kaum infrage, also am besten nichts öffentlich zu zeigen.
Natürlich könnten gerade die Medien das Wahlverhalten dieser Bevölkerungsgruppe analysieren, nämlich was es bedeutet in der Türkei religiös-konservativ und in Deutschland am ehesten sozialistisch zu wählen.
Die ganze Rechnung würde auf dem Kopf stehen, sowohl sozial als auch ökonomisch.

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Gegen Islamisierung
Genau so ist es. Man will ein Zeichen setzen, dass man sich den Islamisten nicht wehrlos ergibt. Das will das Volk jetzt sehen vor der Wahl und will nicht die frenetisch jubelnden Türken.
Ein türkischer Taxifahrer hat mir gerade erklärt, Erdogan sei der größte Demokrat auf diesem Erdball.

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