Mittwoch, 19. September 2018
Die unsichtbaren Dritten
Dramaturgisch betrachtet kommt man nicht ohne Theorien über Verschwörungen aus. Natürlich ist es möglich, dass Seehofer meint, mit der Beförderung wenigstens der SPD noch eins auszuwischen und das Gesicht zu wahren, und am Abend wie Charlie Brown sagt: „Manchmal glaube ich nicht, wie wischiwaschi ich bin.“ Doch aus der Konstellation heraus, wie sie sich uns darstellt, lässt sich der Vorgang nicht erklären. Seehofer, Merkel und SPD, das reicht nicht. Seehofer hätte einfach nichts zu tun brauchen, um die SPD auflaufen zu lassen, und nichts tun, das kann er. Was wäre dann passiert? Bruch der Koalition? Wie denn? Konstruktives Misstrauensvotum? Noch mehr Drohkulisse?
Seehofer hätte nur Merkels Methode anwenden müssen, alle Drohungen abzuwarten, bis sie vorbei sind. Hat er aber nicht, und deshalb ist zu fragen, wieso die SPD so mächtig ist oder wer da noch dabei ist, von dem wir nichts wissen. Etwa in der Art, dass die Presse es vorgegeben und an die Kanzlerin durchgestochen hätte, dass Maaßen zu entlassen wäre. Weil sonst irgendwas eben.
Da es für niemanden der auftretenden Akteure einen Vorteil gibt, müssen wir fragen, welcher Nachteil abgewendet werden sollte, echt oder vermeintlich. Das am wenigsten Beunruhigende ist, es waren schon Koalitionsverhandlungen für Bayern.

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Zu befürchten, daß ja
Ich hätte ja niemals gedacht, daß ich diesen Satz mal schreibe. Aber ich habe ja auch nie und nimmer damit gerechnet, daß ein deutscher Kanzler mal nach der Maxime "Macht hoch die Tür, das Tor macht weit" handelt (nein, geschehen lässt) und dann über die Hereingeströmten und die dadurch verursachten Probleme sagt: "Jetzt sind sie nun mal da!" Also schreibe ich besagten Satz doch. Bei aller Wirrköpfigkeit und Verschrobenheit und trotz des erdrückend großen Alu-Huts: Vielleicht ist an dem, was beispielsweise die Reichsbürger verbreiten, mehr dran, als man zu ahnen bereit ist ...

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Was, dass es die
Bundesrepublik nicht gibt? Nicht mehr, das kann sein.

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Eher der Aspekt
daß es sie nie gab, daß sie nur Potemkin ist. Oder war ...

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Wenn man bedenkt ...
... daß die CSU-Basis die Maaßen-Ablösung als weitere Vorführung der Partei wahrnimmt, ist die Handlungsweise des Innenministers unerklärlich. Andererseits scheint die Spitze tatsächlich ihr jahrzehntelang sehr präzises Echolot für Stimmungen vollständig verloren zu haben. Bei einer Diskussion vor einigen Tagen in München hat es ihr Generalsekretär Markus Blume mit seinem Dauer-Sermon vom starken Bayern, das so gut dastünde wie kein anderes Bundesland, in einer Vorher-Nachher-Abstimmung doch wirklich geschafft, in der Wählergunst von 29 auf 16 Stimmen abzuschlaffen - und das vor einem wirtschaftsaffinen Publikum, das die Erfolge Bayerns eigentlich gut einschätzen kann.

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