Mittwoch, 30. Januar 2019
Verständnis der religiösen Gefühle im Verletzungsfall
Wird mal wieder Zeit für die Verletzung religiöser Gefühle, also für die Nachricht oder die so gegebene Erklärung einer Nachricht. Was dem schon sehr nahekommt, ist das Theaterstück, wo angeblich das Publikum auf einen Darsteller eines Feindes des Propheten losgegangen sein soll.
Die Leute wussten, dass sie im Theater sitzen und dass es sich um Darsteller handelt, die ein Geschehen aus dem siebten Jahrhundert spielen. War das Theater so gut, wie das unsrige immer sein will?
Wir verstehen die religiösen Gefühle nicht.
Ein im Glauben Gefestigter Mensch wird bei den anstehenden Oster-Karikaturen an die Osterbotschaft denken, ein nicht gefestigter Frömmelnder müsste seiner Gemeinschaft zeigen, dass es ihm ernst ist.
Und noch krasser ist es mit Islam.
Das sind keine entwickelten islamistischen Persönlichkeiten, sondern Moslems. Sie sind narzisstisch gekränkt, nicht erst bei einem Anlass. Der Prophet ist ihre Identifikationsfigur. Einen Witz über ihn erleben sie als Vernichtung ihrer selbst. Das ist die psychische Seite. Mehr Psyche ist nicht.
Die religiöse ist noch etwas anderes und für uns weniger einleuchtend. Ob der Moslem ins Paradies kommt oder dumm im Grab liegen wird, entscheidet allein Allah. Und erst, wenn es so weit ist. Es gibt keine Gewissheit, durch gar nichts zu erlangen. Außer: Tod im Dschihad. Und nah dran: Kampf gegen die Feinde Allahs. Das wird ja wohl Allah in seiner Entscheidung na nicht beeinflussen, das geht nicht, aber das ist schon was. Deutlicher kann man sich nicht zeigen. Das ist die perfekte Ausfüllung des Antrags und fristgemäße Einreichung.
Darum gibt es da nichts zu überlegen und nichts zu glauben.
Und wir, die wir uns einen freien Willen einbilden, können uns überlegen, auf wessen Seite wir uns schlagen wollen.

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