Tagesschauder

Bei Anne Will und sonst so wird vor einem Flächenbrand gewarnt. Denn man meint, wenn das Atomabkommen mit dem Iran kippe, dann würde es zu einem Atomkrieg kommen können. Warum? Weil der Iran dann Uran anreichert und Atombomben bauen würde.

Wer ist dann das Problem?

Wieso meint man, mit so jemandem ein Abkommen treffen zu können, eines, an das der sich hält?
Das Problem sind die, die das meinen.

"Bannon: ... Das Iran-Ding war noch nicht einmal ein Abkommen, es war noch nicht einmal ein unterschriebenes Dokument. Der Iran hat es nie unterschrieben. Das wussten Sie, oder?
ZEIT: Ja.
Bannon: Wie kann es eine Vereinbarung sein, wenn sie es nicht unterschrieben haben?
ZEIT: Deal, Vereinbarung, wie auch immer ...
Bannon: Wie kann es ein Deal sein, wenn sie es nicht unterschrieben haben. Sie haben es nicht unterschrieben, richtig?
ZEIT: Wie würden Sie es nennen?
Bannon: Ich nenne es: Was Obama sich wünschte, dass es geschehen sollte. Es war Unfug ..."

https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-05/stephen-bannon-rechtspopulismus-usa-europa-interview/komplettansicht

Na das haben die Journalisten gewusst. Dass der Iran nichts unterschrieben hat. Was der Migrationspakt ist, das haben sie wenigstens nicht mal gewusst, unschuldigerweise.

Bannon scheint den Journalismus von heute gut zu kennen: wie es im Artikel eingangs steht, war seine Bedingung für das Interview, dass es ungekürzt gebracht wird. Und so erfahren wir, dass die Journalisten wissen, dass der Iran nichts unterschrieben hat – und dass Trump somit auch keine Vereinbarung gekündigt hat.