Freitag, 15. Januar 2021
Bürgernähe
Bei Sachsens Ministerpräsident Kretschmer waren Demonstranten vor der Wohnungstür, er sagte anschließend, mit ihnen kann man nicht reden.
Selbst wenn das stimmte, stünde es einem demokratischen Regierungschef nicht zu, so über die Bürger zu reden. Er wäre gehalten, sich diplomatischer auszudrücken als im Umgang mit Diplomaten; er müsste sagen, „es ist mir nicht gelungen, alle Argumente vorzutragen und unsere Sicht zu vermitteln, und der Gesprächsfaden darf nicht abreißen.“ Mit Mullahs geht das auch.
In einem demokratischen Land geht es darum, ob mit dem Ministerpräsidenten geredet werden kann.
Aber in einem demokratischen Land hätte Kretzschmer sich nunmehr in der Öffentlichkeit blamiert.

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Andererseits wäre es gegen Kretschmer ausgelegt worden, hätte er mit den Demonstranten geredet, denn dies hätte gezeigt, dass mit ihnen geredet werden könnte, sogar dann, wenn es misslingt und er mit seiner (so nicht mit Daten unterlegten) Behauptung recht bekommen hätte.
Aber es geht ja "nur" um Demokratie...

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