Sonntag, 24. Januar 2021
Zeitungsende
Die Presse lastet ihren Niedergang gern dem Internet an, aber dann müssten die Online-Auftritte der Zeitungen dies ja ausgleichen, bei der Qualität. Aber das Internet ist nur insofern beteiligt, als es die falschen Anreize gesetzt hat.

Wenn eine Klickstrecke kommt „Lutetia Dorint unter der Dusche“, dann schnellen die Klickzahlen in die Höhe, weitaus stärker als bei „Kritische Frage an die Kanzlerin“. Daraus wird geschlussfolgert, die Leser wollten Ersteres stärker als Letzteres. Da setzen wir eben falsche Akzente; die Leser finden die Duschfotos nicht wichtiger, sie wollen sich vielleicht bei ihnen von der Kanzlerin erholen. Und auch eine Überschrift „Dieser wichtige Artikel wird Sie überraschen“ scheint erfolgsträchtiger als eine unverschwurbelte, aber das wäre kein Grund, den Stil verderben zu lassen.

Das Internet ist von der Benutzung her emotionaler und spontaner, man möchte darum nicht auch noch dafür bezahlen, verlockt zu werden. Eine Zeitung oder ein Magazin dürfte gerade nicht gedrucktes Internet sein, aber was anderes können die nicht mehr.

Dann ist es nur folgerichtig, dass die Zeitung nicht gebraucht wird, obwohl sie gebraucht würde.

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Das ist eine Frage des Niveaus
Zeitungen wie die SZ oder selbst der Spiegel wurden immer nur von einer Minderheit der Leser goutiert. Wer kann schon so lange Texte lesen und verstehen?! Die "Bild" wurde in 6 Millionen Exemplaren täglich verkauft und noch mehr gelesen. Die Frau unter der Dusche gab es vielleicht als Großbild. Barbusige Damen gab es in jeder Ausgabe. Darüber hinaus gab es viele "Menschen", die gar nicht lesen konnten oder wollten. Für letztere Gruppe gibt es jetzt die Podcasts oder YouTube Videos. Bei letzteren wird meist irgendein Nonsense frei erzählt. Jenseits deutscher Grenzen ist das Bildungsniveau noch ein Mal deutlich tiefer, dort gab und gibt es noch nicht ein Mal die Bild. Ohne Internet gab es die Glotze, dann allerdings ohne Kommentare und Likes. Das Niveau der Glotze war früher etwas höher.

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Wir brauchen regelmäßig Zeitungen:
* zum nasse Schuhe ausstopfen;
* Kartoffel- und Gurkenschalen einwickeln;
* zum Fensterputzen;
* als Unterlage bei Bastelarbeiten oder Malen mit dem Tuschkasten.

Der journalistisch kostbare Inhalt ist dabei belanglos, ja er wird teilweise nicht einmal zur Kenntnis genommen.

Leider sind die Online-Auftritte der Zeitungen für diese o.g. Zwecke nicht wirklich nutzbar.

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Ich mache was ganz Ungewöhnliches...
...ich lese sogar die Zeitung. Nein, nicht irgendeine und schon gar keine deutsche. Nachdem ich den linksextremen "Spiegel" und die ebensolche "Zeit" gekündigt hatte, sagte ich mir, nun ist Schluss mit Zeitungen, weil ich keine Bevormundungen mehr will.

Nach langer "Durstzeit" fand ich Gefallen an der NZZ. Sie ist zwar politisch eher "Wirtschaftsliberal" eingestellt, aber die Meinungs-, und vor allem die Feuilletonseiten sind (meist) gut. Ich erwartete nicht so eine Meinungsfreude, gerne auch in Richting Liberal/Konservativ.

Wenn mir in der Printausgabe etwas gefällt, was ich aufheben will, kann ich das mit der App tun und entweder nur eine Seite, oder die gesamte Ausgabe speichern und das sogar in der Druckform. Auch wurde der Berichtsstil der Zeitung infrage gestellt und - Gottseibeiuns - sogar die Berichterstattung über den (angeblich menschengemachten) Klimawandel wurde thematisiert und festgestellt, dass man sehr wohl kritisch darüber schreiben dürfe und solle, solange man sachlich/faktisch berichte. Also nicht stramm links, wie meist in DLand.

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Direkt aus der NZZ
"Extremismusforscher Timothy Snyder: «Ich fürchte, dass Trumps grosse Lüge eine Zukunft haben könnte»
Donald Trumps Behauptung von der gestohlenen Wahl zeige, was das eigentliche Problem der USA sei, sagt der amerikanische Historiker Timothy Snyder: Rassismus."

Das ist für mich der übliche Blödsinn.

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@Dagobert555: Volle Zustimmung, Blödsinn
Ich beziehe mich hier nur auf die Artikel, die sinnvoll Sachliches enthalten und keine wilden (unsachlichen) Behauptungen wie die von Snyder, der Emotionen transportieren will und das als Historiker, der sachlich sein sollte. Er hat daher keine Relevanz für mich. Die Zeitung hat aber auch Anderes zu bieten.

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