Freitag, 16. April 2021
Die Zucht der Machtgierigen
Die Negativauslese im Politikbetrieb, die seit mindestens zwanzig Jahren vonstattengeht, ist eine Folge, und zwar erwartbare und zwingende Folge, der ideologischen moralisierenden Gleichgutmenschlichkeit. Alle sind gleich und tolerant und es geht um nichts ? das wirkt entspannt und gewaltlos, aber nur in der Ideologiemoral; in der Praxis bedeutet das für die Narzissten und Machtgierigen, dass sie weniger und kleinere Hürden zu überwinden haben. Sie werden ja nicht einmal daraufhin untersucht, ob ihnen die Demokratie etwas bedeutet. Oder deren Voraussetzungen. Konformität genügt als Auswahlkriterium, die etwas bissigeren Schafe setzen sich durch.

So viel zu dem SPD-Typen, der die Leute schnappen will.

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Mit einem Wort:
Die Demokratie "hat fertig". Amen. Alles, was jetzt folgt, ist mindestens eine Demokratur, wenn nicht Schlimmeres.

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Es ist so, dass die Demokratie von bestimmten Voraussetzungen abhängig ist, die sie nicht selbst, intrinsisch sozusagen gewährleisten kann, "Böckie" war so freundlich hierzu sein Diktum bereitzustellen:

-> https://de.wikipedia.org/wiki/Böckenförde-Diktum

Insofern wird sich absehbarerweise, wenn nicht mehr genügend Demokraten im liberalen Sinne des Begriffs bereit stehen, es wird eine liberale Demokratie gepflegt, kein Demokratischer Sozialismus, wie er im Parteiprogramm der SPD und der SED-Nachfolgepartei auch heute noch steht, die gemeinte Demokratie in eine Ochlokratie verändern, letztlich dann in etwas anderes und nicht so-o schönes.

Dr. W geht mal, ganz unter uns, davon aus, dass der Handle 'libkon' irgendetwas mit liberal-konservativ zu tun haben könnte.

MFG
Dr. W

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Ja, es stimmt,
Libkon bedeutet Liberal-Konservativ. Ursprünglich, in meiner fernen Jugend, war ich ein Verfechter der Sozialdemokraten und bewunderte Willy Brandt, den mein Vorfahr nur Herbert Frahm nannte. Willy Brandt war im (echten) Nazi-Widerstand und hatte ein politisches, demokratisches Ziel und eine Ausstrahlung. Schließlich war er (auch) mal Regierender Bürgermeister meiner Stadt. Ihn und Kennedy hatte ich als Jugendlicher im Gedränge vor dem Rathaus Schöneberg erlebt. Alles weg, alles perdu. Wer bei Verstand ist denn in der Lage, einen Vergleich zum Vollblutpolitiker Brandt und zur jetzigen Amtsinhaberin zu ziehen? Trennen die nicht Welten?

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+1
Aja, danke für Ihr Refeedback, Kommentatorenfreund 'libkon', Willy hat Widerstand geleistet und ist nicht im Moskauer Hotel "Lux" gelandet, ich habe mich über seine traditionslinken Sichten stets geärgert, aber er war wie der etwas arrogante Helmut Schmidt eben Sozialdemokrat, wobei die Demokratie an dieser Stelle betont bleiben darf, Willy war auch patriotisch, eckte mit seiner Befürwortung der Wiedervereinigung auch an, was ihm nichts ausmachte, hatte da einen "Dorn" (Zitat: Brandt).

Ich bin liberal und ca. im Verhältnis "7 zu 3" konservativ vs. progressiv.

MFG
Dr. W

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