Donnerstag, 7. September 2023
Wunschform
Wie lange ist das im Moment her, dass Sahra Wagenknecht eine Bürgerbewegung ausrufen wollte, war es nicht irgendwas mit Aufstehen? Rund gefühlt fünf Jahre. War kein Hit. Die Bürger wollen so was nicht so ganz, selber aufstehen und so.
Dagegen wird eine neue Parteigründung mit hoffnungsfroher Aufmerksamkeit herbeigesehnt. Sahra Wagenknecht soll herumtelefonieren und Leute anfragen, ob sie mitmachen und kandidieren wollen. Dann hat sie schon ganz richtig verstanden, dass ein Wahlangebot leichter Erfolg haben kann als eine außerparteiliche Gruppierung. Und man hat die Kaderleitung in der Hand.
So ist das bei uns, eine neue Politikkraft muss von Oben eingeführt werden, das wollen wir. Der Form nach in den bekannten Strukturen, wie gesetzlich bestimmt.
Das ist auch die Phase, in der Politiker und Parteien am besten sind, vor der Wahl bis in die Mitte der Wahlperiode.

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Also:
"So ist das bei uns, eine neue Politikkraft muss von Oben eingeführt werden, das wollen wir."

Menschen sind Herden-Tiere (biologisch). Sie folgen den "Vorderen" Tieren. Selbständigkeit ist der Mehrheit fremd, weil sie Eigenverantwortung voraussetzt. Dumm nur, dass die Politiker die "Angewohnheit" haben, Wahlversprechen nicht einzuhalten. Eine Ausnahme davon ist ausgerechnet Donald Trump, der viele seiner Wahl-Versprechen tatsächlich einlöste.

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"Und man hat die Kaderleitung in der Hand.
So ist das bei uns, eine neue Politikkraft muss von Oben eingeführt werden, das wollen wir." Warum nicht? Bei der AfD hats doch auch ganz gut geklappt.

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Das gilt für Deutschland...
... und auch ein Bisschen für Großbritannien, was am dortigen Mehrheitswahlrecht liegt.
Die Macron-Partei "En marche" ist z.B. neu. In Italien gibt es die neue Berlusconi -Partei Forza Italia. In Spanien ist die linke "Podemos" neu. Podemos bedeutet übrigens "wir können", also in etwa "wir schaffen das". Diese Parteien regieren oder regierten vor kurzem. https://de.wikipedia.org/wiki/Forza_Italia
In Deutschland gibt es immerhin auch die Freien Wähler, das Bündnis Deutschland oder die Wir-Partei. Die werden allerdings nicht oft gewählt.
https://wir2020partei.eu/

Wagenknecht sollte die Linke reformieren. Ein weitere grüne Filiale wollen die Westdeutschen nicht. Die Linke wählen und Baerbock meinen ist für Wessis überflüssig.

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+1
Ganz genau, gegen eine gewisse Dynamik im politischen Parteiwesen spricht nichts.
Gegen wie gemeinte Statik eine Menge.

Dies wissen auch die bundesdeutsch etablierten Parteien, die womöglich am liebsten die ganz klar undemokratische Fünf-Prozent-Hürde höher ziehen würden, müssten sie, lol, nicht befürchten selbst betroffen zu werden.

Sarah Wagenknecht hat zumindest sich selbst reformiert, Dr. W wünscht ihr Erfolg, eine neue sozusagen alternative linke politische Partei wäre womöglich ein wichtiger politischer Gewinn für die BRD.

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#
Also, Bürgerbewegungen können schon Sinn machen und in politischen Parteien münden, was dann im demokratischen Sinne noch mehr Sinn machen [1] könnte.
War nicht die "grüne Partei" anfänglich auf einer sogenannten Grassroot-Bewegung aufgesetzt, wie stand es beim "Führer" seinerzeit (kleiner Gag an dieser Stelle), und wie bei Donald J. Trump, der doch hier irgendwie eingetaucht zu sein scheint, sogar mehrheitsfähig geworden ist?

Bei sich anschließenden politischen Parteigründungen würde der Schreiber dieser Zeilen nicht ein "Kaderwesen" antizipieren wollen, wie bei Sahra Wagenknecht, ihrem werten Herrn Gemahl und anderen Kräften, vielleicht würde auch Diether Dehm hier eintauchen, um später wieder aufzutauchen?

Soll heißen, dass der Schreiber dieser Zeilen kollektivistisch neue Parteigründung zwar nicht generell begrüßt, in diesem Fall aber Personen am Start sieht, die zumindest halbwegs authentisch, also persönlich, das meinen, was sie politisch vertreten.

Was in der heutigen BRD, abgesehen von unseren "grünen" Freunden, die als einzige Partei unter den sozusagen etablierten bundesdeutschen Parteien authentisch wirkt - selbst in der Lüge -, weil sie so mit ihren erklärten Absichten, ihrem Glauben, sozusagen kongruent erscheinend, nicht schlecht wäre.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. W

[1]
Sinn wird gemacht, er entsteht nicht (sozusagen von selbst).

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"Sinn wird gemacht"?
Das habe ich anders gelernt. Sinnvoll, oder es ergibt einen Sinn, waren die Markierungen. "Sinn machen" ist nicht mein Sprachgebrauch. Making sense? Für mich nicht. Der Online-Duden wird alles aufnehmen, was mehr als dreimal wiederholt wird. Eine Autorität im Deutschen war damals Konrad Duden. Aber die Zeiten sind vorbei. Das alles "macht" für mich keinen Sinn. Ironie aus.

Analog verhält es sich mit dem Wort „bräuchte“. Es wird gerne als Konjunktiv benutzt, obwohl es dieses Wort so nicht wirklich gibt. Vielen Leuten ist nicht bewusst, dass das richtige Wort dafür „brauchte“ lautet. Es wird aber nicht benutzt, weil es so klingt wie die Vergangenheitsform. Dass das Wort „brauchte“ zugleich auch der Konjunktiv von „brauchen“ ist, leuchtet Vielen nicht ein, daher das Ausweichen auf „bräuchte“, was bei uns im Sprachgebrauch strickt außer Acht gelassen wird.

Zudem bin ich der Ansicht, dass Sprache sich nicht (quasi von selbst) verändert, da Sprache an sich passiv ist. Vielmehr wird von interessierter (Linker) Seite immer wieder und wieder versucht politisch mithilfe der Sprache Politik zu betreiben. Siehe dazu die Gender Sprach-Katastrophe. Dort ist ganz offiziell die Mehrzahl von Ärzten „Ärzt“. Danach schließt sich die weibliche Form an, insgesamt also Ärzt:innen. Das kann es nicht gewesen sein.

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@ Kommentatorenfreund 'libkon'
Puh, erst mal Zustimmung, Sprache verändert sich nicht oder nur wenig, könnte so gesehen werden!
Jeder Bürger ist sozusagen verpflichtet ein wenig Etymologie zu betreiben und sich nicht von anderen sagen zu lassen, was ein Wort oder ein Konstrukt bedeutet.
Beim "Sinn machen" möchte Dr. W bei seiner Wahl bleiben, hat dazu schon viele Diskussionen geführt, gemeint ist, dass sich Sinn nicht einfach so ergibt.
Vielen Dank für die Reflexion,
MFG
Dr. W

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