Sonntag, 19. Oktober 2025
Unsere virtuellen Politiker
Man muss sich unsere Politiker so vorstellen, dass sie eine VR-Brille aufgesetzt bekommen, wenn sie an der Macht sind. Ab und zu rennen sie gegen die Türpfosten oder stoßen etwas um in der realen Welt, aber das ändert nichts an der virtuellen Realität, in der sie sich befinden.
Das soll eine Erklärung geben dafür, wieso zum Beispiel Friedrich Merz als krassestes Beispiel sich selbst verleugnet – das tut er nur in der Außenwahrnehmung, nicht innerhalb seiner Welt, er müsste die Brille absetzen und damit der Macht entsagen.

Die Metapher der VR-Brille ist besser als die der rosaroten Brille, mit der die Realität gefärbt wahrgenommen wird, aber noch nicht vollständig entkoppelt.
Die Machtanwärter haben diese virtuelle Realität auf Bildschirmen, könnten aber auch etwas anderes sehen, und je nach politischer Positionierung tun sie das noch. Sobald die VR-Brille aufgesetzt wurde, war es das mit der Wahrnehmung. Es gibt nur noch die Pseudosphäre. In dieser handeln sie autonom und ungesteuert ohne Hintermänner, zumindest nicht notwendigerweise.

Wenn sie die Finanzierung der Programmierer dieser Matrix vornehmen, tun sie das in dem Bewusstsein, das beste für die Demokratie und ihre eigene Macht zu tun.

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