Mittwoch, 29. Oktober 2025
Wärmepest
„Diese Bevölkerungsgruppe verpestet das Klima“, lautet die Nachricht im Mail-Fach.
Wer wird das sein, wir? Zum Glück nicht, es sind die Reichen. „Die Reichsten dieser Welt tragen überproportional stark zum Klimawandel bei, wie eine neue Studie von Oxfam zeigt. Ihr Lebensstil verursacht hunderte Male mehr CO2-Emissionen als der der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung.“
Die Reichen. Das sind dann auch schon die, die am meisten Predigten halten für die Rettung der Weltdurchschnittslufttemperatur. Die mittleren Reichen im Verhältnis auch, einzeln weniger, die sind aber mehr. Darum geht es jetzt aber mal nicht, sondern um die Gestaltung der Nachricht: Verpesten.
Dass das Klima verpestet wäre, haben wir jetzt so noch nicht gehört. Wärme ist die Pest? Kohlendioxid ist ansteckend? Wird es auch von Ratten übertragen?
Sagt niemand, behauptet niemand, und kaum jemand wird die Nachricht so ernst nehmen, es herauszulesen. Aber die Stimmung ist gemacht. Die Reichen sind die Pest. Wollen wir die nicht entpesten, dann wird es besser?
Diese Struktur der Information ist nicht auf den Grad an Reichtum bezogen oder auf die Reichen begrenzt, das ist eine Entgrenzung der Machtphantasie. Wo was ist, muss es genommen werden, das ist die Rettung.
Da sind wir nur etwas später dran. Was aber auch schon ein Irrtum ist. Eher dran ist, bei dem es eher geht.

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Ich habe gerade ein lustiges Plakat gesehen im englischsprachigen Internetz, da wurde zur Klarstellung noch die Hautfarbe(!) ins Spiel gebracht: "Rich white billionaires pay rich white millionairs to ..." um alle Schandtaten der Welt zu begehen, und weiter, "Truth is that the main cause of everyones problems is rich white(!) billionaires."

Scheint mir ein bisschen kurz gedacht und man scheint sich auch noch nicht entschieden zu haben, ob man die antisemitische Einfärbung von Fall zu Fall in Kauf nimmt oder gar will oder noch wegdefinieren muss, bevor das sozialistische Paradies uns 8 Milliarden Menschen in knapp 200 Ländern auf den knapp 10 Kontinenten dieses Planeten und ggf. auf dem Mond endlich zuteilwerden kann.

Autor der Schmähnachricht mit dem Plakat ist offensichtlich ein bäckermützenweißer Sociologist und Dozent (also lebenslang Transferleistungsempfänger) aus England, der frisch pensioniert ist, und sich auf fortschrittliche Hassrede spezialisiert zu haben scheint. Er hat so Routine darin, dass es aussieht, als könnte er absolut nichts anderes als das, und der Schein scheint nicht zu trügen. Venceremos!

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