Dienstag, 13. September 2016
Herrschende Klassen
Nach allgemeiner Auffassung, also marxistischem Denken folgend, ist ökonomische Macht, vorrangig begründet durch Eigentum an Produktionsmitteln, die Basis für politische Macht und für die den Interessen der Herrschenden dienende Justiz. Das Vokabular ist nicht mehr so marxig, aber die Ansichten sind noch immer so. Die Reichen leben auf Kosten der Armen und Bildung wird vererbt, so liest man es heute.

Doch auch hier ist das tauglichere Modell das umgekehrte. Nicht die ökonomische Macht verschafft die politische. Das politisch dienstbar gemachte Recht verschafft zu Reichtum. Der Adel ist nicht durch Besitz im Recht, das feudalistische Recht macht den Adel adelig und reich. Die Herrschaft der Arbeiterklasse und ihrer Partei gibt den Bonzen ihre Privilegien. Die staatliche Gewalt erschafft die Ausbeutungsverhältnisse.
Allein im marktwirtschaftlichen rechtsstaatlichen System ist dem Kapitalisten nicht der Reichtum garantiert. Der Staat schützt Privatrecht und Eigentum, der Rest ist den Bürgern überlassen. Wer reich ist, hat es besser, ist aber gerade nicht mit Vorrechten ausgestattet.

Heute erinnert man sich kaum noch an die Verfasstheit im rechtsstaatlichen marktwirtschaftlichen System. Wir haben Sozialimpeialismus. Wer reich werden will, hält sich an den Staat und macht was mit Moral und Gerechtigkeit. Sowohl Produktionsmittel als auch Arbeit können anderen überlassen bleiben.
Die politmediale Sozialkaste, das ist die Ausbeuterklasse.

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