Montag, 14. September 2015
Warum so freudig?
Freudige Erregung hat das Land ergriffen.

Nun kann man den darin ausgedrückten Wunsch gern verstehen und teilen. Den Wunsch, dass die Geflohenen in Sicherheit, Freiheit und Frieden leben und dass es sich um Geflohene handelt, dass die Kinder eine Zukunft oder wenigstens eine Perspektive haben.
Doch selbst wenn man den Wunsch für erfüllt oder realisiebar hält, ist der Jubel des Willkommenheißens der falsche Affekt. Man hat auch nicht gejubelt, als Griechenland Geld bekommen hat. Man hätte genauso jubeln können, als Juden aus der Sowjetunion kommen konnten.
Die so bezeichnete Flucht, wie man sie sich vorstellt, ist auch bei dem nunmehr glücklichen Ausgang kein Grund zum Feiern. Grund zum Jubeln haben allenfalls die Grünen über den Import sozialer Ursachen.

Was nun lässt die Leute jubeln? Ist es das Berauschen an der eigenen Güte? Nein, die löst wohlige Zufriedenheit aus, keinen Rausch.

Ein falscher Affekt ersetzt den richtigen.
Eigentlich müsste man, bei aller Hilfsbereitschaft, Sorge haben. Aber dann wäre man ein besorgter Bürger. Man zeigt Zuneigung, weil man selbst solche erhofft. Es ist eine magische Kulthandlung. Wir sind die Guten -- also tut uns nichts!

Willkommenskultur ist eine Angstreaktion.

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