Freitag, 28. März 2025
Normsetzende Anklagen
Jetzt Gerard Depardieu, er steht vor Gericht wegen sexistischen Verhaltens in der Branche und weiß nicht, wie ihm geschieht. Genau deshalb wurde er dafür gecastet.
Es geht nicht darum, bessere Manieren an Filmsets durchzusetzen. Wäre ein begrüßenswerter Effekt; da müssen sich die Stars und Regisseure und Produzenten immer aufführen wie ein Obergorilla, sonst werden sie nicht ernstgenommen. Bis auf die wirklich Großen, die das nicht nötig haben.
Darum geht es nicht, dass Schneewittchen nicht von den Zwergen am Drehort belästigt wird.
Um was es geht, ist eher jemand wie Hubertus Knabe, der wegen mittelbarer Sexismusduldung als Leiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen hinausgeworfen wurde vor ein paar Jahren, oder Julian Reichelt bei Springer, es geht um die Fälle, von denen wir nichts erfahren, wo die Verdächtigung schon reichen wird. Keine Verwunderung, kein Aufsehen. Es wird sich niemand mehr wundern, man hat es doch gesehen, was Recht ist.
Das gibt die vorgestellte Normativität. Die Rechtmäßigkeit wird nicht bezweifelt.
Die Schauprozesse können dann auf die Schau verzichten.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 27. März 2025
Vertun bei Gelegenheiten
Da gibt es den Ausschnitt, dass ein Politiker der Gegenpartei sagt, sie hätten Jesus nominieren können und der wäre nicht gewählt worden, worauf der Interviewer, wie es in den Verlautbarungen heißt, Konter gibt, da müsse er Jesus in Schutz nehmen, der wäre ja nicht in der Gegenpartei.
Und nun verfallen freie Medienmacher in den Fehler, die Argumentation zu versuchen, weshalb Jesus das doch wäre.

Weshalb auch immer oder nicht oder sonst noch – in dieser defensiven Argumentation hat man schon verloren. Der interviewte Politiker hätte sofort entgegnen müssen: „Nehmen Sie Jesus auch in Schutz vor Angriffen auf die Kirche? Auf Christen? Gegen Gott-ist-queer? Gegen muslimischen Rassismus, der vom Staat betreut wird?“ All das, der Interviewer hätte abbiegen müssen, dass es darum nicht gehe.
Und dann hätte man dies thematisieren können.

Na, wieder eine Gelegenheit vertan.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 26. März 2025
Ciceropartei
In Cicero empfiehlt der Chefredakteur, jetzt die FDP durch Eintritt zu unterwandern. Er stellt sich vor, dass die vielen normalen vernünftigen Leute die Partei wieder zur Vernunft bringen können.
Das ist schon ganz richtig gedacht, für die Neunziger oder frühen Zweitausender. Da wäre das gegangen, da wurde es nämlich andersherum vollzogen.
Nun könnte man denken, die Linken in der FDP sind nun erledigt, es könnten wieder Freiheitliche kommen.
Der Wunsch ist verständlich, aber die Zeiten sind vorbei. Es geht eben nicht mehr um die Restauration einer Partei, das wäre gerade noch möglich. Der Markenname würde ja auch noch funktionieren. Die erneuerte Partei müsste sich der neuen Lage stellen und diese erst einmal verstehen. Aber dann wäre diese FDP die neue Faschistenpartei. Die Tage des Kemmerich wären eine Operette dagegen. Und eine Cicero-Partei würde nicht reichen.
Indes, wenn Leute, denen genau das klar ist, sich daranmachen wollten, sollte man ihnen nicht abraten.
Aber wenn es die gäbe, wo haben sie dann gesteckt?

... link (2 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 25. März 2025
Rationalnarrativ
Verschwörungen sind nicht immer erfolgreich, aber durchweg rational, nicht immer vernünftig, aber in sich schlüssig bezogen auf die Prämissen.

Wenn Annalenachen mehr Syrer zum Umzug nach Deutschland bewegen will, dann nicht, weil sie denkt, dass wir das brauchen, weil die Sprache sonst so schwer bleibt, also nicht, weil sie eine politische Lösung anstrebe für ein vermeintliches Problem, von dem sie glaubt, dass es so anzugehen wäre.
Es ist nicht einmal mehr so, dass sie annimmt, bei ihren Wählern damit anzukommen. Bei vielen ja, das ist aber nicht mehr von Belang.
Sie will doch noch was werden, und dafür braucht sie eine Lieferung. Die ihr weitere Posten verschaffen können, denen will sie etwas geben, weil sie muss. Der Kunde will das so.

Das ist die Rationalitätstheorie.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 24. März 2025
Generationalisierung
Es gibt Fälle, dass Arbeitgeber nichts mehr auf Hochschulabschlüsse geben und stattdessen nur Berufserfahrung bewerten, man braucht also als Bewerber gar nicht mit Studium zu kommen, das ist nichts wert.
Das sei der Trend, heißt es dann häufig dazu, verbunden mit der Erwartung, dass es sich herumspricht und die Berufsziele besser angegangen werden.

Das ist aber nicht der Trend, keine Trendumkehr. Es ist allenfalls eine Trendunterbrechung.
Der Trend ist, dass spätestens eine Generation später diese Bewerblinge über die Einstellungen entscheiden.
Und dann gilt Berufserfahrung gar nichts mehr, nur die politische Korrektheit, belegt durch universitäre Belege.

Denn auch dafür ist das Geld nun da, die Kriegswirtschaft braucht Mitmachende und Mitgemachthabende.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 23. März 2025
Rätselhaftes Schneewittchen
Abgesehen von dem Zeitgeistquatsch, ist niemandem bei Disney aufgefallen, dass das nicht schön ist? Die machen doch Probevorführungen und sichern alles ab, wie kann man so was, das nicht funktioniert, weil es nicht funktionieren kann, doch durchziehen?
Man kann eine beliebige Stelle aus dem Zeichentrickfilm nehmen und sie ist magisch. Das will man angucken. Nichts dergleichen – sonst hätten sie uns das gezeigt – beim Realfilm.
Neuinterpretationen sind nicht grundsätzlich eine Verschlimmerung, bei Disney hat man indes immer zu Zuschauerfreundlichkeit hin verschlimmbessert. Die Meerjungfrau wurde gerettet, da freuen wir uns für sie. Es gibt aber keinen Grund, aus dem Prinzen einen Räuber zu machen, Prinz ist Archetyp für Wunschgemahl, Schneewittchen bekommt die Belohnung, das ist der dramaturgische Zweck, sie wird märchenhaft belohnt. Tja, nun nicht mehr.
Die böse Mutter, die der Tochter die Schönheit nicht gönnt, darum geht es, das muss mindestens unterschwellig drinbleiben.

Wenn der Misserfolg abzusehen war, warum hat ihn niemand abgesehen?

Der Wille, das alte Schneewittchen zu vernichten durch Übermalung, überwog.
Ob das die Hauptabsicht war oder nicht, spielt keine Rolle.

Die böse Königin hat gewonnen.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Samstag, 22. März 2025
Verschwendungssüchtige
Meldungen von heute lauten wie hier auf Deutschlandradio: „Nach dem Bundesratsbeschluss für das Finanzpaket von Union und SPD werden Forderungen zur Verteilung der Mittel laut. Bildungsverbände schlagen vor, eine feste Summe aus dem neuen Sondervermögen für die Digitalisierung von Kitas, Schulen und Universitäten zu veranschlagen. Der Städtetag rief dazu auf, das Geld möglichst schnell zu verteilen.“
Schleswig-Holsteins oberster Genosse will denselben Verteilungsschlüssel wie bei sonstigen Bundesmitteln.
Alle sind im Ausgabemodus, was sonst, nicht überraschend.
Da es Schulden sind, wird ja nicht umverteilt, sondern verteilt.

Man sollte ruhig noch erschüttert sein, dass die nicht einmal mehr versuchen, den Anschein zu wahren, etwas anderes vorzuhaben als Verschwendung.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 21. März 2025
Die Aiwanger-Identität
Hubert Aiwanger gibt offen bekannt, er wäre schon entlassen, hätte er seine Zustimmung zum Ruinpaket verweigert.
Jetzt ist es so, wenn heutzutage etwas eingeräumt wird in der Politik, ist es in Wahrheit viel schlimmer. Als Minister entlassen, na und? Dann wäre er der Chef gewesen. Der Held.
Die Bedrohungslage muss weitaus größer gewesen sein, wir wissen aber nichts von Freie-Wähler-Lagern oder einer Nacht der langen Messerverbotszonen. Hätte aus seiner Familie niemand mehr studieren dürfen? Was auch immer, irgendwas Sowjetisches muss es sein, anders ist es nicht zu erklären.
Allerdings fragen wir auch immer nach unserem eigenen Anteil am Verschulden, und das besteht tatsächlich im Versagen der sogenannten, aber nicht so vorhandenen bürgerlichen Mitte. Niemand hat ihm die Ansage gegeben oder das Gefühl vermittelt, man würde ihn fürstlich belohnen, wenn er die Wende einleitet.
Genau das wäre es gewesen.
Er macht aber den Kemmerich. Jener wurde auch bei der letzten Wahl abgestraft, wählerisch, aber er hat es überlebt.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Donnerstag, 20. März 2025
Die Phase der Depression ist überwunden
Bei Friedrich Merz kann man grübeln, ob er ein lausiger Verhandler oder ein brauchbarer Verräter ist. Alle Wahlergebnisse des vergangenen Jahres sind rückabgewickelt, nicht in den Zahlen, aber in der mentalen Verfasstheit, aus der das Grüne Reich besteht.
Europawahl, die Landtagswahlen, Trump, Ampelbruch, Bundestagswahl, all das dämpfte die grünlinke Großkotzigkeit ein bisschen. Die bezahlten Demonstrationen und Kulturschwätzereien waren sehr deutlich nur noch Selbstvergewisserung ohne darüber hinausgehende Relevanz. Klima traute sich im Wahlkampf schon keiner mehr zu sagen.
Jetzt sind sie wieder da.
Das Geld ist noch nicht einmal lockergemacht, aber schon ist der Linksaristokratismus wiederhergestellt, ungebremst und ohne Scham. Die gucken wieder herrschaftlich und gerieren sich so.
Die Wahlen sind zu schlechten Umfragewerten herabgestuft.
Aber so ist es gewählt worden.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Mittwoch, 19. März 2025
Finanzierte Klasse
Inmitten all der linken Schwindeleien und Täuschungen und Illusionen ist der Marsch durch die Institutionen das einzige, was funktioniert. Das können wir nun feststellen.
Dieser Marsch verspricht dem Einzelnen die Laufbahn, zugleich formt er den Menschen, formt alle Menschen, auch die, die nicht selber mitmarschieren. Der linksgrüne Menschenschlag ist die herrschende Klasse, jeder einzelne ist eine Erscheinungsform der Masse.
Es ist nicht verwunderlich, dass die gewählten Volksvertreter gerade mal diesen Zustand in Reinform repräsentieren. Sie und die weniger bekannten bis unbekannten politischen Kader sind mit sich im Reinen, dazu gehört, auf ein imaginiertes Feindbild zu blicken, den besorgten Bürger oder in der Gesamtheit den Steuerbordvulgarismus, was auch immer. Das Feindbild sagt etwas über die eigene Mentalität.

Beim Reden über Steuerbordvulgarismus sollte man nie das Gegenstück außer Acht lassen, nämlich Linksaristokratismus.

Die eigentlich unbeteiligte Gesellschaft in den Kampf hineinzuzwingen, dafür ist nun Geld da.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 18. März 2025
Der Titel, den man lesen kann
Das ZDF hat im Abendprogramm die Dokumentation mit dem Titel „Was darf man noch sagen?“, anlassbezogen wegen „Wut und Wahrheit nach Corona“, analysiert werde „die wachsende gesellschaftliche Polarisierung“, Redefachkräfte „diskutieren über verhärtete Fronten in öffentlichen Debatten. Soziale Medien verstärken durch ihre Algorithmen extreme Positionen. Die Suche nach Wegen zu konstruktiven Diskussionen steht im Mittelpunkt.“

Damit ist alles gesagt, man kann erwarten, dass man es sich gar nicht näher vorzustellen braucht.

Die Frage „Was darf man noch sagen?“ ist schon falsch gestellt, da werden die Grenzen der Redefreiheit diskutiert, schlimme Sachen darf man halt nicht.

Die Frage ist anders zu stellen, nämlich: Wer hat ein Interesse daran, dass etwas nicht gesagt wird, und verfügt über welche Mittel, Ressourcen und Bereitschaft, das durchzusetzen?

So sollte der Titel lauten.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 17. März 2025
Historische Notwendigkeit
Heute gebrauchen wir mal einen Begriff aus der marxistischen Geschichtskunde, warum nicht, wenn es der Anschaulichkeit dient.

Jetzt überlegen gerade sehr viele oder relativ viele, warum eine konservative Wende ausbleibt, warum ein konservativer Aufstand ausbleibt, was in die Konservativen gefahren ist und wieso das konservative Lager sich nicht regt, wo überhaupt der Konservatismus bleibt.
Wir haben das schon mal angesprochen, ein solches Lager gibt es nicht.

Es ist aber noch schlimmer, die Konservativen könnten sich nicht zu einem Konservativismus zusammenfinden, weil es nichts mehr zum Konservieren gibt. Man wölle den jetzigen Zustand erhalten? Wozu. Man täte gern zurückwollen zu vor ein paar Jahren? Dann geschieht dasselbe wieder. Man möchte Rechtsstaat und Gewaltenteilung wie im Grundgesetz vorgesehen? Hätte man sich früher überlegen sollen.

Was man braucht und was nicht jetzt, aber eventuell doch irgendwann mal ansteht, wäre eine Frühbürgerliche Revolution. Aufstand der Bürger gegen Klerus und Adel, dann gegen den Linksaristokratismus, Klassenkampf der Wertschöpfenden gegen die Ausbeuter in der Herrscherklasse.

Das klingt anstrengender als Konservativismus, deswegen dauert es noch.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Sonntag, 16. März 2025
Gekaufte Regierung
Nun meinen mache, Friedrich Merz kaufe sich die Kanzlerschaft, er mache also unser Geld locker, um gewählt zu werden, er verschulde uns, um an die Macht zu kommen. Sich einen Traum zu erfüllen, kann schon mal ins Geld anderer Leute gehen.

Wenn das mal nicht recht konservativ gedacht ist.

Dass die Macht Selbstzweck ist, kriegen wir von den sinnlosen Leuten vorgeführt, die für keine anderen Zwecke zu gebrauchen sind. Der Sinn der Macht ist aber das Geld.
Wir haben mehrere Ereignisse erlebt, von denen man feststellen musste: Wenn das geht, geht alles.
Und das ist jetzt.
Wir werden uns noch wundern, was alles geht. Es gibt keine Mäßigung, keine Bändigung der Macht mehr. Das Grundgesetz wäre so gemeint gewesen, Wahlen wären so gedacht gewesen. Der Rechtsstaat sollte mal das staatliche Handeln an Recht und Gesetz binden. Gewaltenteilung, so dachte man sich das, als man das noch wollte.
Das funktioniert auch alles, wenn die politischen Akteure noch eine Ahnung haben, dass sie daran gebunden sein sollen.

Das dicke Mittelstück kommt erst noch.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Samstag, 15. März 2025
Sprache des Grünen Reiches: Meckern
Das ist zwar schon älter, gerne genutzt in den vorherigen Reichen, in der DDR waren alle prinzipielle Meckerer, die was Unpassendes sagten. Können gar keinen Einblick haben, meckern nur, statt was zu machen.
Dann hörte man etwa zwei Jahrzehnte so was nicht mehr, es gibt also keine Kontinuität, nur die Wiederkehr desselben.
Zuerst wiedergehört an einem CDU-Wahlstand in der Anfangszeit der Linkswerdung.
In den offiziellen Sprachgebrauch kommt es etwas sanfter; Deutschlandfunk-Feature: „Ehrenamt – Wenn Menschen machen statt meckern“, da fällt es nur auf, wenn man schon erbost hinhört.
„Millionen Deutsche engagieren sich ehrenamtlich. Ohne ihren Einsatz wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer. Passend zum diesjährigen Denkfabrik-Thema von Deutschlandfunk 'Machen statt meckern – Was passiert, wenn alle mit anpacken…' stellen wir Menschen vor, die viel bewegen: Sie retten eine Bibliothek vor der Schließung, bilden Hunde für die Suche nach Vermissten aus oder helfen Senioren beim Umgang mit Medien.“ Klingt wirklich gut und begrüßenswert, wenn das nicht den Zweck hätte, alle anderen als Meckerer hinzustellen oder erst einmal dieses Bild vorzubereiten.
In der nächsten Stufe muss man mitmachen, weil man sonst Meckerer ist.
In der Kriegswirtschaft werden alle gebraucht.

... link (0 Kommentare)   ... comment