Mittwoch, 20. November 2024
SPD-Fragen
Das ist eine typische SPD-Überlegung, und die armen Parteimitglieder bekommen nicht mal von den Medien, die ja genauso sind, erklärt, in welcher Lage sie sich befinden und was ihr Managementproblem ist.
Die grübeln, ob sie den unbeliebtesten Politiker als Spitzenkandidat austauschen sollen gegen den beliebtesten. Kann man drüber nachdenken. Die Überlegung, die man aber anstellen sollte, wenn man ein politisches Mandat will, ist: Warum ist der eine so unbeliebt, warum ist der andere beliebt, wofür und wodurch?
Das wären ganz andere Gedankengänge, und die einzunehmende Perspektive wäre die des Wählers.
Man könnte sich eingestehen, dass der beliebte als das gilt, was der unbeliebte vorgetäuscht hat zu sein. Und dann täte sich die Frage nach dem Enttäuschungspotenzial auf, und dann käme man zu dem Gedanken, was man sich eingebildet hat und was man tatsächlich zu bieten hat.
Schon klar, dass die SPD so was nicht gern tun möchte.

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Dienstag, 19. November 2024
Abgewendet
Wenden kann man nicht vergleichen, zumal wir jetzt noch keine haben.

Vor 35 Jahren war der Mauerfall das eine große Zeichen, das die Welt wahrnahm, aber in dem 89er Herbst war jeder Tag voller Wendeelemente, da gab es Rücktritte und Organisationsauflösungen und Schluss mit Quatsch, den ganzen Blödsinn wollte keiner mehr und keiner musste ihn mehr haben. Mancher Tag war abends ein völlig anderer als am Morgen.

Jetzt schleppt sich alles so lange hin, dass es verschleppt wird.

Olaf Scholz ist so oder so weg. Die Frage ist nur, wieviel SPD er mitnimmt.
Wenn er aber von der SPD ausgewechselt wird, wäre das doch noch ein Element einer Wendedynamik, das weitere Auswirkungen haben müsste. Opposition, besonders die außerparlamentarische in Kleinparteien und Bürgergesellschaft, bekäme eine Stimulation.

Dass auch die nicht hinreichend verwendet oder in der Fußballsprache verwandelt wird, ist das Hauptproblem dieser Wende. Allen reicht es schon, wenn es demokratisch aussieht.

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Montag, 18. November 2024
Arroganz schützt das Recht
Robert Habeck hat in seiner Rede formuliert, die Grünen mögen nicht arrogant erscheinen und nicht über die Menschen regieren oder so, sondern alles mit ihnen. Wie man leicht versteht, ist das eine Forderung an die Menschen. Die sollen sich mitnehmen lassen.

Das mit der Arroganz ist eigentlich auch offenkundig, aber es widerstrebt normalen Menschen, sich selbst klarzumachen, dass da nicht ein Anspruch bekundet wird, den man vielleicht nicht ganz so gut einhält, wie man es sich vorgenommen hätte. Sondern dass es grünlinke Methode ist, das, was man betreibt, als abzulehnendes Übel zu beschreiben, um es bei anderen feststellen zu können. Ohne die Arroganz wäre Robert Habeck nicht da, wo er ist, und würde nicht dahin gelangen, wo er es noch hinschafft. Die ganze Grüne Partei ist eine einzige Arroganz.

Passenderweise hat er den „Schwachkopf“-Fall nur als den “Auslöser“ der Hausdurchsuchung genannt, für die es noch andere Hintergründe gebe. Da ist jegliches Rechtsverständnis abhandengekommen, bei ihm, bei der Partei, bei der Interviewperson und bei den Mitbewerber-Parteien.



Nachtrag: Dass das Schwachkopf-Meme danach erst recht verbreitet wurde und dass die Sache für Habeck zum Streisand-Effekt wird, das ist, was in normalem Deutsch als Zivilgesellschaft bezeichnet gehört.

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Sonntag, 17. November 2024
Aktuelles Entsetzen
Intellektuelle Ausfallserscheinungen im Noch-lange-nicht-Endstadium machen, zeitungsdeutsch gesagt, fassungslos und lösen Entsetzen aus, die Demonstranten von Jusos und Grüner Jugend gegen Julian Reichelts Gastrede bei der Jungen Union in Berlin. Video auf NiUS. Diese Jugend ist verloren.
Es sind nicht sehr viele, aber es sind die künftigen Elitendarsteller.
Die da blöken, sind die Non-Player-Charaktere, Avatare, die von der Partei aufgehetzt werden, weil die Partei gerade ein Wahlkampfproblem mit Kanzler und Wirtschaftsminister und anderen hat und somit ihre inneren Widersprüche in Aggressivität umwandelt. Die Kinds brauchen einen Feind, und sie müssen zeigen, dass sie nicht mit eigener Denkleistung das Feindbild verarbeiten, das wäre eine Vorstufe zum Hinterfragen.

Die Hinterleute, die sie da hingeschickt haben, verstehen schon ganz richtig, wie gefährlich es für sie ist, dass Julian Reichelt bei Leuten von der Jungen Union spricht und sie aus der Gleichströmung zu holen droht. Einer, der was kann und der es begriffen hat, bei Leuten, die zumindest willens sind, etwas zu begreifen, das geht nicht, das ist Gefahrenlage, zutreffend erkannt.

Schöner wäre gewesen, Julian Reichelt hätte gefragt, was sie gegen Olaf Scholz haben, und sie blöken Alerta antifaschista.

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Samstag, 16. November 2024
Agieren dreier Kanzler
Zufällig drei Dinge zu den Bundeskanzlern.

Auf einer dieser Bürgersprechstunden wurde der Kanzler von einer Bürgerin gefragt, warum er denn nicht mit Putin rede, man müsse das doch, und er antwortete, ja, das tue er ständig, es nütze aber nichts.
Jetzt also das erste Telefonat seit zwei Jahren.
Entweder hat der Kanzler spontan der Bürgerin gesagt, was er für opportun hielt, oder er hat ein sehr verzerrtes Zeitgefühl.
Dem Agieren nach zu urteilen hat der Kanzler ein Interesse an einem stabilen Krieg. Nicht einmal das scheint er noch zu schaffen, weil Trump ihm die Felle davonzuspülen droht. Vielleicht redet sonst niemand mehr mit ihm und er muss Putin anrufen.

Seine Vorgängerin hat den Medien gegeben, was die Medien wollten. Wie nun im Gespräch auf NiUS Klaus-Rüdiger Mai, der ein Buch über Merkel geschrieben hat, zu erzählen weiß, hat Angela Merkel schon in den Neunzigern begonnen, Kontakte in die Netze junger deutscher Medienmacherinnen zu knüpfen, worauf sie sich dann beim Aufstieg stützen konnte und was ihre Macht in der Öffentlichkeit bewirkte auch ohne parteiinterne Gefolgschaft. Gewonnen haben letztlich die Medien. Merkel hat sich überschätzt oder hat nicht für wichtig gehalten, dass es auch noch ein Land gibt, das aus unerfindlichen Gründen eine nutzbringende Regierung möchte.

Sein Nachfolger hat weder in der Partei noch in den Medien Netzwerke und möchte in beiden nicht anecken. Er wurde von der Basis zum Vorsitzenden gewählt und hätte sofort damit beginnen müssen, die Parteibasis zur wirkenden Kraft aufzubauen. Hat er nicht, er agiert wie der formale Vorsitzende der DDR-CDU beim Führungswechsel in der SED, der bekundete, jetzt werde man den wahren Sozialismus aufbauen.

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Freitag, 15. November 2024
Ampelmerz
Die Verampelung von Friedrich Merz muss man in umgekehrter Reihenfolge sehen, um die Dramaturgie des Ablaufs zu verstehen.
Die Überlegung war, wie es mit der Ampel weitergeht ohne die Ampel, die kaum die nächste Wahl übersteht, also macht man Merz zum Kanzler, der weiterampelt wie bisher, also muss er sich andienen, also kann die Neuwahl angekündigt werden, also kann die Regierungskoalition aufgelöst werden, dazu wird die FDP entsorgt, die ohnehin beendet ist.
Hätte ein Restrisiko für einen echten Wechsel bestanden, wäre Lindner noch Minister und würde Friedrich Merz oppositionelle Haltungen vortäuschen.

Es kann gut sein, dass Olaf Scholz nicht bemerkt hat, dass man ihn hat fallenlassen, das ist belanglos. Er hatte durch den vorgeblichen Aktionismus seine SPD-interne Position zunächst stabilisiert, aber die SPD-Leute möchten doch auch nicht zu hoch verlieren.

Manche Kommentatoren sagen, das Ausschlussgerede hätte es vor vierzig Jahren genauso bezogen auf die Grünen gegeben, dann wurden sie koalitionsfähig. Das Ausschlussgerede kam aber von den paar Politikern, wogegen die Grünen die moderne Presse und den fortschrittlichen Funk für sich eingenommen hatten. Damals noch nicht vollständig.
Dort wird bestimmt, was geht.

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Donnerstag, 14. November 2024
Neue Mitte
Die ausgebrochene Wahlkampfzeit bedeutet für die Rundfunkanstalten, wieder in Kampfmodus zu fallen. Im Kulturfunk redet wieder ein Experte über das Verbot der Gegenpartei, er hält es juristisch für so gut wie vollzogen und sieht nur politische Entscheidungsfragen, zudem konstatiert er bezugnehmend auf die vielen Wähler, es gebe kein Recht, eine rechtsextreme Partei zu wählen.
Kann gut sein. Das Recht gab es mal, das war herrschende Meinung unter Verfassungsjuristen. Nun ist es weg, ohne dass es formal abgeschafft wurde, weil wir in die Informationsgesellschaft transformierten, und da zählt der Diskurs.
Das Recht, linksextrem zu wählen, bleibt davon unberührt, weil linksextrem die neue Mitte ist.
Alles andere sind Zufallsmehrheiten.

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Mittwoch, 13. November 2024
Studienziele
Die FAZ bringt dies:
„Autoritarismus-Studie: Westdeutsche sind ausländerfeindlicher geworden.
Die Leipziger Autoritarismus-Studie zeigt: Die Stimmung im Westen nähert sich jener im Osten an. Antisemitische Einstellungen nehmen zu, die Zufriedenheit mit der Demokratie ab. In Westdeutschland hat die Zustimmung zu ausländerfeindlichen Aussagen in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Leipziger Autoritarismus-Studie, die an diesem Mittwoch unter dem Titel „Vereint im Ressentiment“ in Berlin vorgestellt wird. Danach nähert sich die Stimmung im Westen jener im Osten Deutschlands an. Im Westen ist der Anteil mit einem geschlossen ausländerfeindlichen Weltbild von 12,6 Prozent im Jahr 2022 auf nun 19,3 Prozent gestiegen.“
Danach soll man bezahlen für den Artikel.
Dabei hat man dafür schon bezahlt. Wenn die Studie „Vereint im Ressentiment“ heißt, kam der Titel nicht erst nach der überraschenden Auswertung zustande, sondern war so bestellt. Der Käufer hat mit Staatsgeld bestellt und bekommen, was herausgefunden werden sollte.
Woher wissen wir das? Das lässt sich daran erkennen, dass nicht sensibel differenziert wird. Nimmt die Feindlichkeit gegenüber mehr Ausländern zu? Müsste sie durch die Zahl der Ausländer dividiert werden? Und wer ist jetzt antisemitisch gezählt, West“deutsche“ oder wer?
Wenn der FAZ-Artikel sich mit solchen Fragen und den Auftraggebern beschäftigt und mit den Erstellern der Studie, dann ist er die Bezahlung wert. Aber das hätte man in den Anreißer bringen müssen.

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Dienstag, 12. November 2024
Zur Mentalität des Ideologen
Wir befassen uns hier häufiger mit Ideologien, seltener mit den Ideologen, die sind heute mal dran.

Man könnte vermuten, das sind Leute, die sich einer Sache verschrieben haben, die sie für eminent wichtig und richtig halten, das sind vielleicht Prediger oder deren Anhänger und möglicherweise etwas zu verbissen.
Es ist aber zu beobachten, dass die Ideologen sich untereinander kaum unterscheiden, so sehr es ihre Ideologien tun mögen.
Und das kommt daher, dass der Ansatz, zum Ideologen zu werden, ein persönlicher ist. Wille zur Macht und zur Dominanz in einer virtuellen Welt. Streben nach Herrschaft über Denkfiguren.
Sobald eine echte Macht erlangt ist, geht es darum, sie zu erhalten und auszubauen, und das bedeutet notwendig und zwangsläufig: Kampf gegen die Abweichler, Leugner und Dissidenten.
Nichts weiter.

Die Ideologie ist nun mal aufs Ideologische begrenzt. Die echte Welt liegt außerhalb. Darum müssen Informationen aus der echten Welt gefiltert und konform gemacht werden. Das ist, was wir sehen.
Eine Verantwortung für die echte Welt ist damit ausgeschlossen, die echte Welt ist Feindesland.
Der Ideologe zerstört lieber die echte Welt als die Ideologie, denn die gibt ihm die persönliche Bestätigung. Er ist nicht Anhänger oder Diener oder Verfechter einer Idee, sondern Nutzer der Idee.
Auch wenn die Idee ohne jeglichen Ideengehalt auskommt.

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Montag, 11. November 2024
Buchungen
Vermutlich befindet sich die Sache in dem Junckerschen Entstehungszustand, man lässt einen Ballon los und macht weiter, wenn sich kein Widerstand geregt hat. Die EU hat Bücher auf Papier als Klimaproblem erkannt.
Zunächst wird die Pflicht zum Nachweis der Papierherkunft ausgegeben.

Nun hat man schon immer bei einem schlechten Buch den Baum bedauert, und das zu einer Zeit, als mehr Bücher mehr Papier verbraucht haben als jetzt. Der Buchdruck selbst wurde nicht infragegestellt, weil es schlechte Bücher gab oder weil zu viele Bäume verarbeitet werden mussten.

Jetzt stelle man sich doch mal bitte vor, vor dreißig Jahren und länger hätte eine Zentralinstanz angeregt, den Druck von Büchern auf Papier der transformatorischen Wende zuzuführen. Um die Vergleichbarkeit zu wahren in der Vorinternetepoche: mit der gleichzeitigen Förderung der Lesungen im Radio. Alles kann, man kann alle Literatur konsumieren, nur eben nicht als Blätterbuch.

Das wäre keinen Tag lang durchgegangen. Die ganze Branche wäre auf die literarischen Barrikaden gegangen. Günter Grass und Reich-Ranicki hätten zusammen die Protestwelle erdichtet. Aspekte hätte Sondersendungen und all das, das ganze Theater, der ganze Aufschrei.

Etwa nicht?

Doch.

Und jetzt?

Nichts.

Die Branche tut nicht einmal mehr so, als verteidige sie das Kulturgut Buch. Schon gar nicht gegen das Klima. Das ist ja ein Dafürseithema.

Und dass es um die Möglichkeit ginge, zentral eine unerlaubte Literatur unlesbar zu machen, will erst recht keiner sagen. Nicht dass es so aussieht, als habe man vor, sich mit so was gemeinzumachen.

Das war es dann mit der Buchbranche.

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Sonntag, 10. November 2024
Evidente Anekdote
Hier mal etwas erzählt Gehörtes, aus Brandenburg, speziell einer Gegend, wo mehrheitlich die Gegenpartei gewählt wurde. Eine, die beim Staat ist und der das Wahlverhalten nicht gefällt, erlebte, dass die Gegenpartei-Wähler dennoch alle über Trump und die Dummen in Amerika schimpfen, die den gewählt haben.
Dies mag von anekdotischer, aber nicht zufälliger Evidenz sein, und evident ohnehin. Man befindet sich in der von der Infokratie gesteuerten, geprägten und gleichgeströmten Pseudosphäre, und allein da, wo man es selbst erlebt, wenn man einen Realbezug hat, weicht man ab, ansonsten gilt der propagierte Zustand.
Das wäre so, als wenn die Trump-Wähler sich sorgen wegen des Faschismus in Thüringen, wenn Europa nicht so belanglos wäre.
Wir lernen, es gibt zwar alternative Medien, aber die sind halt alternativ. Der Kenntnisstand wird von den Herrschenden bestimmt.
Es gibt für die möglicherweise anstehende Bundestagswahl vielleicht ein paar Protestwähler, aber kein Wahlangebot einer politischen Mehrheit, die sich gegen die grünmediale Dekadenz aufstellen könnte. Es gibt nicht einmal eine Vorstellung davon, was zu tun wäre.

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Samstag, 9. November 2024
Zur Kenntnisnahme
Das neue Senioren-Akrützel, die Nr. 64, ist hier aufklickbar –>
https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akruezel%2064.pdf

Akrützel 64

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Undiplomat im Dauerrecht
Was stellen wir uns vor, wie ein vormaliger Diplomat reagieren würde, wenn ihn ein Redner damit konfrontierte, mit manchen Äußerungen schwer danebengelegen zu haben?
Diplomatisch würde er reagieren, da kann man ziemlich sicher sein.
Er würde ihn zur Seite nehmen und sprechen: Freilich sieht das übel aus, aber das ist nur das, was die Diplomatie geboten hat, ich musste das nach außen getragene Gerede als Zugeständnis bringen für unsere Interessen und so weiter.
Er würde auf keinen Fall ungehalten auf den Redner hinterher losgehen und ihn bezichtigen, keine Ahnung zu haben. So reagiert ein Nichtdiplomat, der weiß, dass er schlecht ist.
Die Argumentation mit den Hinterzimmergesprächen wurde nachgereicht, zur Schadenbegrenzung. Als Hauptinformation hätte, ohne die harsche Reaktion, durchaus hängenbleiben können, da gibt es eben mehr bei den Diplomaten, als sie sagen. Der Redner wäre als übereifriger Selbstdarsteller dagestanden.
Wir sind aber so weit, dass der Bundespräsident kraft Amt im Recht ist und auf Geschick keinen Wert legen zu müssen glaubt. Für ihn war die ungehaltene Reaktion Teil des Kampfes gegen so einen von denen, die Unseredemokratie angreifen.


Marko Martin hat damit eigentlich ausgebügelt, dass er vor zehn Jahren auf Achse des Guten geschrieben hat, wer früher im FDJ-Hemd herumgerannt ist und gesagt kriegte, „Pass bloß auf, was du sagst“, solle jetzt nicht das Abendland retten.

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Freitag, 8. November 2024
Zu den Wahlkämpfen
Der US-Präsidentschaftswahlkampf war der teuerste aller Zeiten, nicht nur bis jetzt, aller Zeiten. 40 Milliarden Dollar. Das hat die Entfesselung von Twitter gekostet. Wäre Twitter noch linksgrün-democrattig, wäre die Informationslage eine völlig andere gewesen. War sie nicht, und das hat eine doch recht freie Wahl ermöglicht.

Im zurückliegenden Bundestagswahlkampf hat Olaf Scholz den Wunschkanzler-Typ gegeben, den er auch vorher schon dargestellt hat, den eines vielleicht farblosen, dafür rationalen unaufgeregten Sachpolitikers. Das ist, was man will, keinen Medienkanzler wie Schröder, zum Beispiel. Keinen ganz linken. Olaf Scholz ging um als ein nicht so linker Sozialdemokrat. Die SPD ist eine Partei, in der jemand wie Olaf Scholz oder Lars Klingbeil als nicht ganz so links gilt.
Die Tarnung hatte sich Scholz von Angela Merkel abgeguckt, und nun entlarvt er sich selbst. Er hat seine linke sozialistische Ideologie nicht in der Weise heraushängen lassen, wie es missionarisch auftretende Ideologen tun, sondern praktiziert. Das ist in der Informationsgesellschaft weniger offenkundig, wenn man es nicht gesagt kriegt.

Der bevorstehende Wahlkampf wird so knallhart rotgrün wie jetzt die Regierung in der Restlaufzeit. Rotgrün hat dem politmedialen Komplex, von dem die Regierung nur die Finanzabteilung ist, eine bereinigte Macht gegeben. Vier Monate Hartrotgrün machen das Land –>resilient gegen das nächste Wahlergebnis.

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Donnerstag, 7. November 2024
Laufende Entwicklung
Na Moment, das soll das Geschehen gewesen sein, Scholz entlässt Lindner, weil er den so nicht mehr will?

Wie es schon in Zeugin der Anklage heißt vor dem entscheidenden Drehpunkt: „Das war zu glatt und zu rund, das stimmt nicht!“

Zu fragen wäre, ob die Nachtsitzung anders verlaufen wäre mit Präsidentin Kamala. Das können wir nicht wissen und auch nicht, ob es überhaupt eine gegeben hätte. Wenn es so sehr nach internen Streitigkeiten von Leuten, die einfach nicht mehr „miteinander können“, weil sie so „weit auseinander liegen“, aussieht und schon länger so erzählt, also vorbereitet, wurde, dann soll es so aussehen. Dann werden zugewiesene Rollen gespielt. Bei dem Ding zwischen Scholz und Lindner ist Robert Habeck der Unbescholtene, auch Annalenachen spielt hier nicht die Rolle der Bösewichtin. Das könnte die notwendig gewordene Inszenierung sein.

Das ist die eine Möglichkeit.

Die andere ist, die sind alle wirklich so schlecht.

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