Freitag, 2. Dezember 2016
Merkelmodus
Wenn die Videokanzlerin mit einer Rücktrittsforderung konfrontiert wird oder auf einen Zugeschalteten, der Angst hat, herablassend reagiert, könnte die Presse schreiben: Rebellion gegen Merkel, es gärt an der Basis, so bügelt die Kanzlerin Kritiker ab, so was eben. Aber geschrieben wird in diesem Fall in neutralem Ton mit dem Zitat, sollen sie eben Kuchen essen und auf Flüchtlinge zugehen.
Das ist der Merkelmodus, eigentlich wieder ein Grund zur Abwahl.
Doch gerade dass die Kanzlerin sich nicht beeindrucken lässt, macht sie für die Gefolgschaft zur Chefin, und zur Gefolgschaft zählen eben auch die Pressewürmer. Sie identifizieren sich mit der Führerin. Das ist es, was die Demokratie zerschießt.
Sie agiert eigentlich überhaupt nicht und lässt Deutschland die Folgen des politischen Nichthandelns tragen. Wer ihren Kurs kritisiert, nimmt sie schon zu ernst und stabilisiert sie damit nur noch.

Jakob Augstein hält Volker Beck und Martin Schulz für normale Menschen, wie man sie wählen sollte, statt sie abzulehnen. Sie werden aber nicht abgelehnt, weil sie Drogen nehmen und kein Abitur haben, sondern wegen ihrer moralisierenden Herrschaftsanmaßung.
Das kann nicht auf Dauer gutgehen. Wenn die Presse die antidemokratischen Attitüden unterstützt, hat sie den Hass und die Wut verdient, die der Bundespräsident beklagt. Er selbst gehöt auch dazu, was erwartet er eigentlich?
Irgendwann kriegt man es mit dem Volk zu tun.

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