Dienstag, 24. Januar 2017
Aufgearbeitete Geschichte
Wer sich in der Tradition des Landes und des Volkes verortet, hat es in unserem Falle schwer, er stößt unweigerlich an das dunkle Kapitel von Drittem Reich und Holocaust, das wird auch nicht weggehen. Dann kommt es zu solchen Sätzen, man solle doch nicht die Geschichte auf zwölf Jahre reduzieren und müsse auch all das sehen, was stolz machen könne. Das ist rein menschlich und sogar historisch verständlich, wird aber immer verstanden werden als Begehren nach Schlussstrich oder gar Identifikation mit dem Nazireich, und wenn nicht so verstanden, dann so ausgelegt.
Dennoch: Wer sich an dem Mahnmal stößt -- so war es ja auch gedacht -- nimmt es ernster und nimmt auch die Geschichte ernster als die Helden der Trauerarbeit, die sich daran freuen, wie schön sie sich vom Tätervolk distanzieren und wie sie die Geschichte abgestreift haben, auf die sie nur noch herabblicken können. Kann man jemandem von denen, die sich dem Kampf gegen entartete Meinungen verschrieben haben, trauen, dass sie verstanden haben, um was es geht?

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