Sonntag, 22. Januar 2017
Trumpophobie
Die Presse könnte sich mit dem gleichen Entsetzen, das sie Trump widmet, mit Erdogan beschäftigen. Diktatur, Faschismus, Frauenfeindlichkeit, Nationalismus, all die schlimmen Sachen könnte man in der Türkei ausmachen, aber da wird im Vergleich spärlich gewütet.
Warum?
Weil die Presse aus Journalisten besteht, und die haben eigene Interessen. Erdogan geht zwar gegen die Kollegen unserer Journalisten vor, aber das betrifft unsere Journalisten eben nicht. Vielleicht kann man mit dem nicht reden, aber über ihn kann man schreiben. So ist es auch mit Islamischem Staat, al-Qaida, Islam. Die Deutungshoheit bleibt bei der Elite.

Trump stellt die Elite infrage, er bringt einen Gorbatschow-Effekt; man nimmt das Establishment nicht mehr ernst. Sonst aber als den Fake hat das Establishment nichts zu bieten, kein blaues Blut und keine Bildung, keine Intelligenz und keine Kultur.
Nur Position und Macht, die auf dem öffentlichen Glauben beruht.
Die politmediale Blase hat allen Grund, den Feind da zu verorten, wo er ist.

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