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Freitag, 3. März 2017
Böcklerimpuls
tagesschauder, 12:08h
Liest man in der FAZ von der Studie der Hans-Böckler-Stiftung zum Thema der ungleichen Verteilung von Nachhilfeunterricht, ist man geneigt, es als harmlose Spinnerei bildungsferner Soziologen abzutun.
Aber die Zeiten sind vorbei, als man Geld für das Beklagen wollte. Jetzt wird durchgesetzt, was früher noch belächelt wurde.
Im Impulspapier wird man deutlich.
Es geht ideologisch los: „Mit der Verbreitung öffentlicher Schulen in der Neuzeit wurden Privatlehrer zum kuriosen Randphänomen. Seit einiger Zeit erlebt der Privatunterricht in Form der Nachhilfe abseits staatlicher Aufsicht allerdings ein Comeback: in Form von Nachhilfestunden, zuletzt befeuert durch den sogenannten Pisa-Schock. Die meiste Nachhilfe bekommt der Nachwuchs höherer Schichten – deren Angehörige häufig von Abstiegsängsten geplagt sind, die sie auf ihre Kinder projizieren.“ Nachhilfe, an sich schon überflüssig, wird auch noch schädlich.
Dann kommen Zahlen, für den wissenschaftlichen Anschein, die Ursachen werden wiederum privatisiert:
„Nach Schätzungen werden jedes Jahr mehr als eine Milliarde Euro für Nachhilfestunden ausgegeben. Die Gründe für das Wachstum des Nachhilfemarktes sehen die Bildungsforscher in zunehmender Unzufriedenheit der Eltern mit dem öffentlichen Schulsystem, gestiegenem Leistungsdruck, einem verschärften Wettbewerb um aussichtsreiche Bildungswege und in der Folge einem gestiegenen Ehrgeiz der Eltern. Letzteren geht es weniger um die Lerninhalte als um gute Zeugnisse, so die Studie. Es sind auch längst nicht mehr nur die Versetzungsgefährdeten, die zur Nachhilfe angemeldet werden, sondern immer häufiger Dreier-Kandidaten.“
Statt danach zu fragen, was in der Schule los ist, zieht man den Blick auf den elterlichen Ehrgeiz.
„Damit bestätige sich die bereits aus früheren Studien abgeleitete These, „dass kommerzielle Nachhilfe soziale Ungleichheiten tendenziell verstärkt“, so die Wissenschaftler. Eine Gruppe, die bei der Nachhilfe besonders deutlich zu kurz komme, seien die Migranten.“
Auch hier wäre zu fragen, was unsere grünen Lehrer eigentlich im Unterricht machen, wenn Migranten benachteiligt sind bei der Bildungsverteilung, unterrichten kann es dann wohl nicht sein.
Immerhin ist einzuräumen: „ Das Geschlecht der Kinder und die Bildungsabschlüsse der Eltern haben den Analysen zufolge hingegen keinen merklichen Einfluss auf die Nachhilfewahrscheinlichkeit.“ Was die Frage nach vererbter Bildung eigentlich beantworten würde,
Der Hammer ist dann die Konsequenz. Nach der Schule gehört auch die Nachhilfe geschreddert. Wörtlich:
„Um die unbefriedigenden sozialen Konsequenzen der „Parallelwelt Nachhilfe“ zu korrigieren, empfehlen die Bildungsexperten, „das Nachhilfegeschehen in Deutschland, insbesondere das Geschäftsfeld der kommerziellen Nachhilfe, in formalisierte Verfahren der öffentlich verantworteten Genehmigung, Kontrolle und Qualitätssicherung mit einem verbindlichen Modus in der Anwendung von Prüfkriterien einzubinden“. Das „originär öffentliche Gut Bildung“ müsse „aus der privatwirtschaftlichen Umklammerung“ gelöst werden – damit die Förderungsbedürftigen Unterstützung bekommen und nicht in erster Linie die Sprösslinge ehrgeiziger Besserverdiener.“
Was man dann noch werden kann, ist wohl Bildungsforscher. Hoffentlich werden so viele gebraucht.
Aber die Zeiten sind vorbei, als man Geld für das Beklagen wollte. Jetzt wird durchgesetzt, was früher noch belächelt wurde.
Im Impulspapier wird man deutlich.
Es geht ideologisch los: „Mit der Verbreitung öffentlicher Schulen in der Neuzeit wurden Privatlehrer zum kuriosen Randphänomen. Seit einiger Zeit erlebt der Privatunterricht in Form der Nachhilfe abseits staatlicher Aufsicht allerdings ein Comeback: in Form von Nachhilfestunden, zuletzt befeuert durch den sogenannten Pisa-Schock. Die meiste Nachhilfe bekommt der Nachwuchs höherer Schichten – deren Angehörige häufig von Abstiegsängsten geplagt sind, die sie auf ihre Kinder projizieren.“ Nachhilfe, an sich schon überflüssig, wird auch noch schädlich.
Dann kommen Zahlen, für den wissenschaftlichen Anschein, die Ursachen werden wiederum privatisiert:
„Nach Schätzungen werden jedes Jahr mehr als eine Milliarde Euro für Nachhilfestunden ausgegeben. Die Gründe für das Wachstum des Nachhilfemarktes sehen die Bildungsforscher in zunehmender Unzufriedenheit der Eltern mit dem öffentlichen Schulsystem, gestiegenem Leistungsdruck, einem verschärften Wettbewerb um aussichtsreiche Bildungswege und in der Folge einem gestiegenen Ehrgeiz der Eltern. Letzteren geht es weniger um die Lerninhalte als um gute Zeugnisse, so die Studie. Es sind auch längst nicht mehr nur die Versetzungsgefährdeten, die zur Nachhilfe angemeldet werden, sondern immer häufiger Dreier-Kandidaten.“
Statt danach zu fragen, was in der Schule los ist, zieht man den Blick auf den elterlichen Ehrgeiz.
„Damit bestätige sich die bereits aus früheren Studien abgeleitete These, „dass kommerzielle Nachhilfe soziale Ungleichheiten tendenziell verstärkt“, so die Wissenschaftler. Eine Gruppe, die bei der Nachhilfe besonders deutlich zu kurz komme, seien die Migranten.“
Auch hier wäre zu fragen, was unsere grünen Lehrer eigentlich im Unterricht machen, wenn Migranten benachteiligt sind bei der Bildungsverteilung, unterrichten kann es dann wohl nicht sein.
Immerhin ist einzuräumen: „ Das Geschlecht der Kinder und die Bildungsabschlüsse der Eltern haben den Analysen zufolge hingegen keinen merklichen Einfluss auf die Nachhilfewahrscheinlichkeit.“ Was die Frage nach vererbter Bildung eigentlich beantworten würde,
Der Hammer ist dann die Konsequenz. Nach der Schule gehört auch die Nachhilfe geschreddert. Wörtlich:
„Um die unbefriedigenden sozialen Konsequenzen der „Parallelwelt Nachhilfe“ zu korrigieren, empfehlen die Bildungsexperten, „das Nachhilfegeschehen in Deutschland, insbesondere das Geschäftsfeld der kommerziellen Nachhilfe, in formalisierte Verfahren der öffentlich verantworteten Genehmigung, Kontrolle und Qualitätssicherung mit einem verbindlichen Modus in der Anwendung von Prüfkriterien einzubinden“. Das „originär öffentliche Gut Bildung“ müsse „aus der privatwirtschaftlichen Umklammerung“ gelöst werden – damit die Förderungsbedürftigen Unterstützung bekommen und nicht in erster Linie die Sprösslinge ehrgeiziger Besserverdiener.“
Was man dann noch werden kann, ist wohl Bildungsforscher. Hoffentlich werden so viele gebraucht.
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