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Montag, 24. September 2018
Die Kulturschaffenden des Grünen Reiches
tagesschauder, 12:06h
Im Zusammenhang mit dem Brief der Kulturschaffenden war gepostet, was 1976 die Kulturschaffenden der DDR auf Seite 1 des Neuen Deutschlands zu sagen hatten, sie hatten zu sagen, dass sie für die Ausbürgerung Biermanns sind, unter der Überschrift „Überwältigende Zustimmung der Kulturschaffenden der DDR zur Politik von Partei und Regierung“. Heute macht man das, indem man sich gegen einen Minister positioniert, das wäre damals nicht gegangen.
Aber etwas ist interessant; schon damals nutzten die Kulturschaffenden die geforderten Zeilen für ihre Eigenwerbung. Das Kabarett sagte sinngemäß, wir machen lustig, sind aber positiv. So ähnlich äußerte sich Titanic nach Charlie Hebdo.
Etwas anderes ist kaum mehr zu verstehen, weil man solche Nuancen nicht mehr wahrnimmt. Schriftstellerin Anna Seghers, die in der DDR die Funktion ihres eigenen Denkmals ausübte, stand auf der Titelseite an erster Stelle mit etwas größerer Schrift sogar, sie schrieb, sie habe nie gegen die Ausbürgerung unterschireben und dann ihre Unterschrift zurückgezogen, das seinen westliche Meldungen mit dem Zweck der Verwirrung, die DDR sei das Land, in dem sie seit Gründung leben wolle.
Ja und?
Damit bekundet sie gerade nicht die überwältigende Zustimmung zur Politik von Partei und Regierung, sondern spricht sich für das Land aus.
Das ist nicht Opposition, schon gar kein Widerstand, auch kein passiver, aber die Wahrung einer letzten Distanz, die möglich ist, ohne vom Sockel gestoßen zu werden.
So was ist von keinem der Kulturschaffenden des Grünen Reiches zu erwarten.
Aber etwas ist interessant; schon damals nutzten die Kulturschaffenden die geforderten Zeilen für ihre Eigenwerbung. Das Kabarett sagte sinngemäß, wir machen lustig, sind aber positiv. So ähnlich äußerte sich Titanic nach Charlie Hebdo.
Etwas anderes ist kaum mehr zu verstehen, weil man solche Nuancen nicht mehr wahrnimmt. Schriftstellerin Anna Seghers, die in der DDR die Funktion ihres eigenen Denkmals ausübte, stand auf der Titelseite an erster Stelle mit etwas größerer Schrift sogar, sie schrieb, sie habe nie gegen die Ausbürgerung unterschireben und dann ihre Unterschrift zurückgezogen, das seinen westliche Meldungen mit dem Zweck der Verwirrung, die DDR sei das Land, in dem sie seit Gründung leben wolle.
Ja und?
Damit bekundet sie gerade nicht die überwältigende Zustimmung zur Politik von Partei und Regierung, sondern spricht sich für das Land aus.
Das ist nicht Opposition, schon gar kein Widerstand, auch kein passiver, aber die Wahrung einer letzten Distanz, die möglich ist, ohne vom Sockel gestoßen zu werden.
So was ist von keinem der Kulturschaffenden des Grünen Reiches zu erwarten.
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