Dienstag, 7. Mai 2019
Spottspot
Wir halten uns eigentlich aus der Bewertung von EDEKA-Werbespots heraus, aber die Relevanz liegt in der Symptomatik. Als Standup-Gag ginge „danke, dass du nicht Papa bist“ in Ordnung, aber das soll Werbung sein, die Machendeninnen und Managendeninnen denken, damit Kundschaft zu werben. Nicht nur die Politik entfernt sich ideologisch vom Volk, auch schon der Handel.
Die Aufregung ist gewiss einkalkuliert, man hält es für werbewirksame Provokation, dabei glaubt man, sich auf die Presseblase verlassen zu können. Sibylle Berg, Margarete Stokowski und die TAZ-Redaktion werden schon über die Dummen, die sich aufregen, die richtigen Wörterinnen finden. Ihnen wird der Mainstream folgen beziehungsweise etwas verspätet es gleichtun. Werbung gelungen.
Aber eben nicht, wenn man es mit Individuen zu tun hat. Solchen, die zur Wahl- oder Kaufentscheidung geworben werden sollen. Die müssen nicht jede einzelne politische oder kaufmännische Entscheidung nachvollziehen, aber sie merken, wenn sie für dumm gehalten werden.


Nachtrag: bento war es dann, nicht die Kinderlosen.

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