Dienstag, 9. Juli 2019
Berliner Vorschau
Ein nicht so augenfälliges Beispiel für das Verhältnis von Journalisten zum Journalismus ist das mit den „Berliner Seiten“ der großen Presse, FAZ und Süddeutsche hatten so was eingeführt und stellten es nach ein paar Jahren ein. Nullerjahre eben.
Die Journalisten wollten hip sein und chic, Berlin galt als ebendies, also macht man Berlin.
Als sich abzeichnete, sogar für Journalisten, dass Berlin arm und höchstens in einem sehr verkommen-perversen Sinne sexy wäre, beendete man diesen journalistischen Teil als zu teuer. Eigentlich wäre es das nicht, Berliner Seiten kann man günstig machen, wenn man es kann. Man muss eben hinsehen. Man kann nicht distanziert hip und chic bleiben und Berliner Seiten machen, aber man hätte etwas können, nämlich hätte man die Beobachtungen der Entwicklung dem Rest des Landes erzählen können. Ein Blick in die Zukunft. Wenn man gekonnt hätte und wenn man könnte.
Kann man aber nicht.
Man schreibt lieber, was die anderen meinen sollen.

... link (0 Kommentare)   ... comment