Sonntag, 3. März 2013
Heil Erdogan
Die bundesdeutsche Presse hat wieder nichts begriffen. Man ist entsetzt über die Äußerungen Erdogans, vor allem darüber, dass man sie nicht ignorieren, relativieren oder sonstwie übergehen kann. Man ist gestört. Gestörtwerden ist das, was die bundesdeutsche Presse noch am ehesten übelnimmt.
Er hätte sich wenigstens als im Zweifel links deklarieren können, er macht schließlich nichts anderes als Jakob Augstein. Er wirtschaftet. Er will zwar nicht bloß Zeitungen verkaufen, aber ebenso will er seine Leute scharen. Endlich sagt es mal einer. Erdogan, wir folgen dir.
Die Reaktionen der Sturmtrupps werden aber ausgeblendet. Das geht, das schafft die bundesdeutsche Presse noch. Die sind nicht so wichtig, die sind frustriert und sonst wie niedrig, die kann man ignorieren, relativieren und sonstwie übergehen.

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Samstag, 2. März 2013
Stolz und Respekt
Der Tagesspiegel ist mal wieder zu drollig. „Ein Blick, ein Wort - schon geht es los: "Wallah, ich ficke dich, du Hurensohn". Junge männliche Muslime, so scheint es, fühlen sich von allem und jedem in ihrem Stolz verletzt. Dies jedoch der Religion oder Tradition anzuhängen, wäre rassistisch - und feige.“ Das ist halt der neue Journalismus. Will man von so etwas überhaupt schreiben, was nicht gerade selbstverständlich erlaubt ist, denn allein schon die Wahrnehmung kann rechtsfaschistisch sein, dann muss man es in Beziehung setzen zu den Meinungen der Westberliner darüber, die natürlich so nicht stimmen und deshalb die Sache irgendwie mitverursachen.
Die Leserkommentare stimmen dann auch überwiegend zu, ja, man kann Islam, Tradition und Orientalentum nicht als Entschuldigung nehmen, wir brauchen alle mehr Respekt für alles.

Schön ist es auch, dass niemandem einfällt zu sagen: Warum zum Teufel müssen wir uns das überhaupt bieten lassen? Warum ist der hier?
Eine solche Frage wäre der Einstieg in Intoleranz und Faschismus.
Sie nicht zu stellen, ist zwar schon Faschismus, aber das ist eine andere Sache. Wir können sehr stolz sein.

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Freitag, 1. März 2013
We Can Beat Them
Für kurze Zeit gab es auf zeit.de unversteckt zu lesen http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2013-02/muslime-familie-ehre über ein "Heroes" genanntes Projekt:
„Sema ist 15, mitten in der Pubertät, auf der Suche nach sich und ihrem Lebensentwurf. Nur zum Thema Ehe hat sie bereits feste Ansichten. "Mein Mann darf mich schlagen, wenn ich einen Fehler mache", sagt sie. Verheiratet ist sie freilich noch nicht, nein, sie spricht von einer vorbestimmten Zukunft. Lachend fügt sie hinzu: "Und wenn mein Bruder mich schlägt, dann härtet mich das ab." Ihr Lachen klingt gepresst. Diese Gewalt geschieht ihr jetzt. Der gleichaltrige Fatih pflichtet ihr bei: "Die Ehre eines Mannes", sagt er cool, "steckt zwischen den Beinen einer Frau." Damit zitiert er ein türkisches Sprichwort. "Meine Schwester muss Jungfrau bleiben", erläutert Fatih. Sie dürfe keinen Freund haben, "auch nicht auf Facebook". Und am Abend soll sie sich nicht draußen herumtreiben. "Wenn sie es doch tut, muss ich sie schlagen." Fatih präsentiert sich als einer, der sich seiner Sache sicher ist. Will er nur angeben? Besonders männlich wirken?“ Für Zeit-Leselinge eine naheliegende Vermutung.
„Die Schüler diskutieren leidenschaftlich. Einer sagt, was er vermutlich von Vater oder Onkel hört: "Lieber fünf kriminelle Söhne als eine verhurte Tochter." Ein anderer behauptet: "Ich würde meine Schwester umbringen, wenn sie Sex vor der Ehe hat." Dort, wo diese Jugendlichen groß werden, gelten Werte wie Selbstbestimmung, Emanzipation der Frauen und Individualität als Auflehnung gegen die Familie.“

Dort, wo diese Schüler groß werden, das ist das ehemalige Deutschland.

Eigentlich dürfte es kein anderes Thema geben, Günther Jauch müsste in einer konzertierten Aktion mit Anne Will Frau Böhmer oder wie auch immer die derzeitige Sklavereibeauftragte heißt, zum Verhör laden, Unrechtsbeauftragte Claudia Roth müsste auf eine Zwangsreise in die besetzten Gebiete geschickt werden, um ihre Mulkul-Spinnereien in Aktion zu erleben.

Das ist natürlich ein schöner Wunsch, er basiert auf der reaktionären Vorstellung vom Menschentechtsstandort Deutschland.

Der ist erodiert, weil das so gewollt war. Tazlinge und Grünlinge und Islamophobie-Schreilinge haben hier nicht etwa Kollateralschäden ihrer Propaganda, sondern genau den Erfolg ihrers Wirkens, den sie wollten.

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Donnerstag, 28. Februar 2013
Was für ein Schwein
Ist noch jemand in der Lage sich vorzustellen, Verteidigungsminister Rühe hätte die Anerkennungssucht der Bundeswehrsoldaten moniert? Kohl hätte ihn am selben Abend entsorgt. Das wäre in den Neunzigern gewesen.
Scharping im Pool auf Mallorca, ein dreiviertel Jahr hat es gedauert. Schröder hatte so lange Wichtigeres zu tun. Das war 2001. Hätte Rudolf, statt zu baden, so etwas gesagt, der Gerd hätte Presse und Opposition nicht lange nach Rücktritt rufen lassen.

Jetzt ist 2013, und fast täglich kommen neue Signale einer Zäsur. In der FAZ wird das Jammern der Polizisten wegen Beleidigungen und tätlicher Angriffe behandelt, als wären diese Angelegenheiten keine Angriffe auf die gesamte Gesellschaft, sondern Beamtentratsch.
De Maiziere hat eine neue Stufe der Erosion des Verfassungsstaates demonstriert. Genauer, dies tut Merkel. Anerkennungssucht der Soldaten. Wenn das so wäre, könnte ja einer seine Aktentasche unter de Maizieres Schreibtisch abstellen.
Was für ein Schwein. Ein Riesenschwein, das haben die Soldaten, wenn sie aus ihren Einsätzen unbeschadet zurückkommen. Sollen sie froh sein, solches Schwein zu haben.

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Mittwoch, 27. Februar 2013
Die Eule im Kino
Bei den Hollywood-Stars könnte es sich um verkappte Amerikaner handeln, so ist das Urteil des kulturrevolutionären Journalistenblocks über die undeutsche Filmpindustrie.
Focus-online und spiegel-online erkennen übereinstimmend, und dann wird ja was dran sein, reaktionäre Tendenzen in „Stirb langsam 5“, weil es irgendwie gegen Russland geht, und das ist so was von überholt, hoffentlich löst das keinen neuen kalten Krieg aus.
"Da wird das Fremde, in diesem Fall Iran, aus Gründen des Spannungsaufbaus mal wieder lustvoll dämonisch überzeichnet; da werden historische Fakten als Ausgangspunkt genommen, dann aber stark in Richtung Fiktion verdreht; und schließlich wird die Geschichte symbolisch umgeschrieben", beklagt die Südbunte zur Fehlentscheidung, den Oscar dem Hetzstreifen „Argo“ zuzuschustern. CIA gegen Iran, und dann kommt die CIA auch noch gut weg, ohne soziale Missscheren zu hinterfragen.

Wenigstens gibt es unser Feuilleton, das ein Gegengewicht gegen Hollywood bietet. Sonst müsste man solche Filme vorab verbieten.

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Dienstag, 26. Februar 2013
Schock für Taz-Leserlinge
In der taz stand ein Plädoyer für die Todesstrafe, wirklich. Es ging nicht, wie man denken könnte, um Beate Zschäpe, sondern eine weißrussische Journalistin fand Todesstrafe für Mord angemessen. Die taz hat sich erst hinterher distanziert. Taz-Leserlinge sind Klientel gegen Todesstrafe, denn die Abschaffung der Todesstrafe ist was für die Überflussgesellschaft. Lebenslang ist bereits Begnadigung, und wenn man von der Betreuung des Mörders besser lebt als von dessen Bestrafung, wird die Normativität angepasst.
Wenn wir die Todesstrafe abschaffen, tun wir das für uns selbst. Wir wollen nicht als Gesellschaft an so was einen Anteil haben. Insofern sind Joko und Klaas die Garanten der Abschaffung der Todesstrafe. Na fein.
Aber.
In Indien droht den Mördern und Vergewaltigern der Studenten die Todesstrafe, und sie wird von vielen gefordert, zu Recht. Wer hier gegen Todesstrafe plädiert, bewirkt nichts anderes als Todesstrafe für die nächsten Opfer.
Erst wenn sich herumgesprochen hat, dass man Vergewaltigung und Mord besser unterlässt, kann sich das Land einen gemäßigten Strafvollzug leisten.
Nochmal für Querleser: wer gegen Todesstrafe für die Vergewaltigerbande ist, ist für Todesstrafe für die nächsten Opfer.

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Montag, 25. Februar 2013
Ohne Homos nix los
Es ist modern, die Ausdehnung der schwulen Kultur auf das Familienrecht zu fordern und gleichgeschlechtlichen Paaren die Adoption von Kindern zu ermöglichen, wobei noch nicht gesagt ist, was das über die Moderne aussagt. Im Weiteren wird die Benachteiligung homosexueller Adoptionswilliger bei der Vergabe von Kindern aufgehoben und vielleicht eine Bevorzugung angestrebt, damit die Kinder nicht homophob aufwachsen.
Die Debatte wird in den Medien auch so tolerant geführt, dass wir stolz sein können. Es geht hauptsächlich darum, ob Politiker, die Vorbehalte haben, noch diskutabel sind.

Um was es überhaupt nicht geht, sind die Kinder.
Nun kommt es darauf an, was man zum Maßstab nimmt. Geht man von zerrütteten Verhältnissen und überforderten Alleinerziehenden als Normalfall aus, ist die Familie mit zwei gleichen Elternteilen keine schlimme Vision. Geht man von natürlicher Elternschaft und verantwortungsvollem Umgang aus, ist zu fragen, ob es demgegenüber für Kinder womöglich in der Entwicklung einen entscheidenden Unterschied macht, zwei gleiche Identifikationsfiguren zu haben. Dann ginge es nicht um die Frage von überkommenen Familienbildern, denn den Kindern käme es nicht darauf an.

Seltsamerweise erfährt man zu dieser Frage nichts. Im Journalismus kommen Kinder nur vor, wenn es um soziale Scheren und Forderungen nach mehr Geld für solche geht, weil diese Forderungen von den Herrschenden erhoben werden. Lobbygruppen für Homosexuelle, das ist was, womit Journalisten umgehen können, weil sie dann was haben, wo sie sich ranschmieren können.
Irgendwann wurde mal eine Studie zitiert, der zufolge Kinder in Homopaaren keine Nachteile haben, doch woran das gemessen wurde, war nicht besprochen, vielleicht an schulischer Leistung und Erfolg im Beruf oder sozialem Engagement. Vergleiche mit Kontrollgruppen in vergleichbaren Familien mit Heterohintergrund wurden wohl kaum angestellt.

Das Kindswohl wird gesellschaftlich definiert, und wer das zu tun vermag, hat die Journalisten auf seiner Seite. Von ihnen jedenfalls kann man echte Information nicht mehr erwarten.

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Sonntag, 24. Februar 2013
Feministinnen sind die Evangelikalen unter den Frauen
Was wäre los, wenn das jemand äußern würde?
Zum Glück tut das niemand und wir werden es nicht erfahren.

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Samstag, 23. Februar 2013
Emotionale Grundlage des Minderheitenschutzes
Es hält sich das Gerücht, Deutschland wäre wegen Holocaust so verluscht, wegen Reich 3 wöllte Deutschland niemanden mehr ausgrenzen.
Das ist die einfache Erklärung, wie so oft ist sie zu einfach und darüberhinaus völlig falsch.
Wer immer an Hitler erinnert und die Verantwortung anmahnt und Minderheiten auszahlen will, fühlt sich sehr gut dabei, dass er für sein schlechtes Gewissen nichts kann, und braucht sich nicht mehr für sich selbst zu genieren. Man identifiziert sich mit den Tätern, das hat Tradition, kann aber zugleich nichts dafür. Wofür man selbst etwas kann, tritt dahinter weit zurück. Den Stress und die Kosten haben sowieso die anderen. Etwas Schöneres kann man sich kaum wünschen.

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Freitag, 22. Februar 2013
Na was, Oettinger hat doch Recht
Energiekommissar Oettinger hat sich etwas Schimpfe zugezogen, weil er in Hinblick auf den EU-Beitritt der Türkei geäußert hat: “Ich möchte wetten, dass einmal ein deutscher Kanzler oder eine Kanzlerin im nächsten Jahrzehnt mit dem Kollegen aus Paris auf Knien nach Ankara robben wird, um die Türken zu bitten, Freunde, kommt zu uns.”

Ja nun, die Wettchancen stehen doch gut, was haben denn nur alle? Das kann schon sein, dass wir im nächsten Jahrzehnt so einen Kanzler haben.

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Donnerstag, 21. Februar 2013
Verbände sagen nein
Das ist die Dachzeile für eine Überschrift auf bild.de. Die Meldung dazu geht so: „In Frankreich gibt es Überlegungen, Pferde-Lasagne an Bedürftige zu verteilen – in Deutschland kommt das nicht infrage.“
Vermutlich wegen der leistungssteigernden Substenzen, die dem Pferdefleisch beigesetzt sein könnten.

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Mittwoch, 20. Februar 2013
Aufschreifrei
Nachdem Jürgen Fliege bei Sandra Maischberger ausgerufen hatte, „weil sie türkenfrei sind“, zum Thema, warum katholische Kindergärten bevorzugt werden, hätte man erwarten können, dass man ihn zum Brüderle macht. War aber nicht. Es gab nur ein paar kurze empörte Erklärungen mit Hauptwort Rassismus und Adjektiv rassistisch, dann war es vergessen.
Die Diskussion hätte gelinde gesagt spannend werden können. Es gäbe da einige Fragen.
Zum Beispiel: Wer hat was vor wem zu befürchten?
Haben auch Türken Angst vor deutschen Kindern im Kindergarten, oder nur umgekehrt? Was sagen die Statistiken? Wie ergeht es den Kindern? Wem ist es egal, wie es den Kindern ergeht?
Ein Leserkommentar auf einer Zeitung-online schrieb, man ersetze türkenfrei durch judenfrei. Damit wollte er beweisen, dass hier eindeutig ein Gedankenverbrechen vorliegt. Erstens aber geben die Eltern ihre Kinder nicht dorthin, weil sie judenfrei wären, und zweitens, so viel Freiheit darf noch sein. Judenfrei hieß einst, die Juden sind vertrieben und deportiert. Schon ein Unterschied. Wäre Hitler dorthin gegangen, wo keine Juden sind, etwa nach Island oder Madagaskar, wäre das allein sein Problem gewesen.

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Dienstag, 19. Februar 2013
Zwangsarbeit
Die Sozialimmigration von Völkern, die in ihren Herkunftsländern als Zigeuner verfolgt werden, stellt Kommunen vor finanzielle Probleme, die sie vom Bund gegenfinanziert kriegen möchten, schließlich ist es ein Zeichen von Ausdergeschichtegelernthaben, dass sich Sinti und Roma, obwohl sie vom Pages-Textprogramm als unbekannte Wörter gekennzeichnet werden, nach Deutschland wagen.
Wer nichts kann, ist in Deutschland ganz richtig, denn es wird dafür gesorgt, dass das so bleibt, von Leuten, die auch nichts können als die Unfähigkeit zu verwalten und den Nutzen daraus zu mehren. Man sollte idealerweise die Ausbeuterklasse der Sozialindustrie ausweisen und die Eingewanderten arbeiten schicken. Damit sie sich gebraucht fühlen hauptsächlich, aber auch, damit sie sich nützlich machen. Und wenn sie ihre Unterkünfte streichen und Schlaglöcher ausbessern, dazu sind alle fähig. Wer das tut, kann bald noch mehr.

Zwangsarbeit! rufen sofort alle, die das ohnehin furchtbare Wort durch den Vorsatz Zwangs- noch verschlimmert sehen.
Dazu muss man beachten, dass Sozialleistungen auch Zwangsarbeit sind. Nämlich für die, die das Geld erarbeiten und Leistungen erbringen, ohne einen Tauschwert dafür zu erhalten.

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Montag, 18. Februar 2013
Kapitalismuskritik
Der Chef der kommunistischen Plattform in der FAZ hat en Buch geschrieben über den totalitären Kapitalismus. Bevor man vorschnell urteilt und ihn als Schmalhirndeppen verunglimpft, sollte man bedenken, dass es ja gerade der Kapitalismus ist, der uns dieses Buch eingebrockt hat.

Nachtrag.
Dass der Mensch total vereinnahmt im Geflecht der kapitalismuskonform ausgerichteten Medien werde, wo haben wir das schon mal gelesen?
Gar nicht.
Es wurde aber doch schon mal geschrieben, nämlich von Lothar Bisky. Dazu schreibt das Fachblatt neues deutschland: „Die 1980 und 1984 in der Reihe »nl konkret« erschienenen Bücher »Geheime Verführer« und »The show must go on« über kapitalistische Medienkultur enthalten in ihren jeweiligen Schlusskapiteln Prognosen zu deren Fortentwicklung. Die Veröffentlichung von 1980 urteilt zum Beispiel, dass die technischen Möglichkeiten zur Manipulation der Medienkonsumenten durch die Medienproduzenten bei Weitem nicht ausgeschöpft sind. Vier Jahre später stellt Bisky die These auf, dass die bürgerliche »Aufsichtskultur« durch die »neuen Medien« (Kabel, Pay-TV, Videotechnik, Computer) an ihre Grenzen gestoßen ist, weshalb eine ganzheitliche Umstrukturierung des Systems der Kommunikation unter den Bedingungen der technologischen Revolutionierung der Produktivkräfte im Kapitalismus erforderlich wird. Die Neuausrichtung der Medien im kapitalintensiven Sinne wird danach von folgenden Maßnahmen flankiert: a) Der Journalismus wird Teilsystem der ökonomiefreundlichen Berichterstattung. b) Journalisten erhalten Schulungen in Betriebswirtschaftslehre, um ökonomiebasiert zu argumentieren. c) Wirtschaftsfreundliche Berichterstattung wird mit Journalistenpreisen belohnt. d) Wirtschaftsnahe Stiftungen, Verbände und Hochschulen erhöhen ihr Engagement in der Wissenschaftstätigkeit. e) Vormals kritischer Journalismus soll publizistische Wohlverhaltenspropaganda betreiben.“

Persönlicher Nachtrag.
Ein totalitäres System ist durch seine alles durchdringende Gegenwärtigkeit gekennzeichnet. Im Sozialismus ist alles sozialistisch, im Islam ist alles islamisch, im modernen Theater ist alles avantgardistisch. Ich hatte in einem meiner Studien die Grundlagen der Einführung in die Wirtschaft zu besuchen. In der ersten Vorlesung begann die Dozentin damit darzulegen, was alles nicht zum ökonomischen Modell gehört.

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